Die Überprüfung der Quarantäne werde mit den örtlichen Ordnungsbehörden und mit weiteren auswärtigen Kräften deutlich verstärkt. Wie viele Menschen nun konkret betroffen sind, blieb zunächst offen. Landrat Adenauer hatte bereits zuvor Quarantäne für rund 7.000 Menschen verfügt. Das wurde nun ausgeweitet.
Nach Angaben des Kreises wurden mittlerweile 3.500 Tests bei der Firma Tönnies vorgenommen. Am Freitag seien allein 1.450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getestet worden, berichtete der Kreis am späten Nachmittag. Bisher wurden insgesamt 803 Infizierte registriert. 463 Testergebnisse waren negativ. Die restlichen Befunde stehen noch aus.
Der Tönnies-Betrieb in Rheda-Wiedenbrück steht wegen des Ausbruchs seit Mittwoch weitgehend still. Laut Kreisangaben wurden am Freitag der Lebensmittelbetrieb und der Werksverkauf für die Öffentlichkeit geschlossen. Die Zerlegebetriebe und der Versand würden am Samstagabend geschlossen, so der Kreis. Die Maßnahmen sollen laut Kreis überwacht werden, Tore seien verplombt worden. „Die Schließungen umfassen einen Zeitraum von 14 Tagen“, hieß es.
Clemens Tönnies kennt man in Deutschland vor allem als Präsident des FC Schalke04. Hier zeigt sich Tönnies gerne in der Fan-Kurve, um den Fans zu sagen, „ich bin einer von Euch“. Schalke gilt auch heute noch als „Malocher Club“, als Verein vor allem der einfachen Leute und das aus Tradition. Schalke hat derzeit auch sportlich sehr viele Probleme und wird sich nach der Saison vermutlich erneut von einem Trainer trennen, denn David Wagner ist nicht der Mann der Zukunft bei Schalke.
Gleiches wird dann möglicherweise auch für Clemens Tönnies gelten, denn Tönnies steht jetzt nicht wegen irgendwelcher „verunglückter Aussagen“ in der Kritik sondern wegen der Arbeitsbedingugnen in seinen Betrieben. Tönnies ist nicht der Malocher-Freund, der Menschen-Freund-Tönnies ist ein knallharter Geschäftsmann, der im Tagesgeschäft natürlich auf die Kosten schauen muss. Tönnies tut das seit Jahren, nun weiß die Öffentlichkeit vor allem, wo Tönnies auf die Kosten schaut, nämlich bei der Entlohnung seiner Malocher.
Gegen Tönnies haben sich wenige NRW-Politiker getraut auch mal rechtlich vorzugehen, denn kein normal denkender Politiker legt sich dann öffentlich mit dem Präsidenten des FC Schalke04 an. Auch das hat sich nun in dieser Woche verändert und das ist gut so. Irgendwie mag vielleicht auch so mancher denken, „Tönnies passt hervorragend zu seinem Geschäft, der Schweineverarbeitung“. Nun denn, ausbaden müssen es jetzt Tausende von Familien. Dass Clemens Tönnies da nicht selber einmal in die Öffentlichkeit geht, auch das ist eigentlich unglaublich.
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