Es wird ernst. Aber auch ein bisschen absurd. Die EU-Handelsministerinnen und -minister haben sich am Montag in Luxemburg versammelt, um über eine große Frage zu beraten: Wie reagiert man stilvoll auf Donald Trumps neue Zoll-Offensive? Die Antwort: Mit Zöllen auf Kaugummi, Bourbon und Staubsauger.
Die Europäische Kommission hat eine Liste erstellt, die wirkt wie das Einkaufstagebuch eines sehr reinlichen, leicht zornigen Amerikaners: US-Fleisch, Getreide, Holz, Wein, Kaugummi, Zahnseide, Toilettenpapier – und, zur emotionalen Eskalation: Bourbon.
Gerade Letzteres sorgt für hitzige Debatten: 50 % Zoll auf den geliebten US-Whiskey hat Brüssel vorgesehen. Trump reagierte umgehend mit der diplomatischen Eleganz eines Vorschlaghammers: 200 % Strafzoll auf europäischen Alkohol! Frankreichs Winzer weinen in ihren Châteaus, italienische Prosecco-Produzenten zittern um ihre Blasen.
EU-Diplomaten bemühen sich, eine Balance zu finden zwischen „nicht zu weich“ (Trump könnte lachen) und „nicht zu hart“ (Trump könnte twittern – oder schlimmer: wieder handeln). Ziel sei es, so ein Insider, „Trump an den Verhandlungstisch zu locken – mit einem subtilen, aber spürbaren Klaps“.
Während Indien und Taiwan lieber kuscheln als kontern, schmiedet Israels Premier Benjamin Netanjahu am Rande seines Trump-Besuchs Pläne, Zollvergünstigungen im Austausch für gute Laune auszuhandeln.
Und Russland? Keine Zölle. Nicht, weil man Putin so mag, sondern weil man „den Ukraine-Krieg nicht mit Kaugummi vermischen“ wolle, so Trumps Wirtschaftsberater.
Was bleibt, ist ein Handelskonflikt mit Popcorn-Potenzial: Die Welt schaut zu, wie Zahnseide zur Waffe wird, Toilettenpapier zur Taktik – und der Bourbon zum Politikum.
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