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Totalverlustrisiko beim Projekt „Leben an der Klinik“

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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Das Immobilienprojekt „Leben an der Klinik“ in Bad Kissingen, das von der DFK Unternehmensgruppe realisiert wird, lockt potenzielle Anleger mit einer attraktiven Verzinsung von 8,5 % pro Jahr bei einer relativ kurzen Laufzeit von 9 bis 20 Monaten. Dieses Projekt umfasst den Bau eines Mehrfamilienhauses nach KfW 40 EE-Standard mit 24 Wohneinheiten und 27 Pkw-Stellplätzen auf einem 1.828 m² großen Teilgrundstück. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen, und die Fertigstellung ist für das vierte Quartal 2025 geplant.

Während dieses Angebot auf den ersten Blick eine attraktive Anlagemöglichkeit mit hohen Renditen darstellt, ist es unerlässlich, dass Anleger die damit verbundenen Risiken, insbesondere das Totalverlustrisiko, sorgfältig prüfen.

Hohe Verzinsung, aber hohes Risiko

Die hohe Verzinsung von 8,5 % pro Jahr ist ohne Zweifel verlockend, doch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass solche hohen Renditen oft mit einem ebenso hohen Risiko einhergehen. Insbesondere Immobilienentwicklungsprojekte bergen eine Vielzahl von Risiken, darunter Bauverzögerungen, Kostenerhöhungen, unerwartete rechtliche Probleme oder eine schwächere Nachfrage auf dem Immobilienmarkt.

Zwar verweist die DFK Unternehmensgruppe auf eine erfolgreiche Historie von 13 Projekten, die mit der Plattform Exporo finanziert wurden, von denen acht pünktlich oder frühzeitig zurückgezahlt wurden, jedoch gibt es auch Projekte, die noch innerhalb ihrer Laufzeit stehen oder deren Rückzahlung noch aussteht. Diese Daten verdeutlichen, dass selbst erfahrene Projektentwickler nicht immer garantieren können, dass Rückzahlungen fristgerecht erfolgen.

Totalverlustrisiko und fehlende Einlagensicherung

Besonders wichtig für Anleger ist der Risikohinweis, der explizit auf die Möglichkeit eines vollständigen Verlusts des investierten Kapitals hinweist. Schwarmfinanzierungen, wie sie auf Plattformen wie Exporo angeboten werden, sind hochspekulativ. Diese Investitionen sind nicht durch Einlagensicherungssysteme gemäß der Richtlinie 2014/49/EU geschützt, was bedeutet, dass im Falle einer Insolvenz des Projektentwicklers kein Schutzmechanismus greift, um das Kapital der Anleger zu sichern.

Zusätzlich sind die angebotenen Wertpapiere auch nicht durch das Anlegerentschädigungssystem nach der Richtlinie 97/9/EG abgesichert. Dies bedeutet, dass Anleger im Falle eines Scheiterns des Projekts oder der Zahlungsunfähigkeit des Emittenten ihr gesamtes eingesetztes Kapital verlieren können.

Bauverzögerungen und mögliche Verlängerung der Laufzeit

Ein weiteres Risiko, das potenziellen Anlegern bewusst sein sollte, ist die Möglichkeit von Bauverzögerungen, die bei Immobilienprojekten keineswegs selten sind. Obwohl die Laufzeit des Investments mit 9 bis 20 Monaten angegeben wird, gibt es bereits in den Vertragsbedingungen den Hinweis, dass das Investment bis mindestens zum 30.06.2025 voll verzinst wird und längstens bis zum 30.05.2026 laufen kann. Sollte das Projekt also nicht fristgerecht fertiggestellt werden, könnte sich die Rückzahlung erheblich verzögern, was zusätzliche Unsicherheiten für Anleger schafft. Zwar wird in einem solchen Fall ein Verzugszins von 4 % p. a. in Aussicht gestellt, jedoch kompensiert dies das hohe Risiko eines langfristig gebundenen Kapitals nicht vollständig.

Fazit

Das Projekt „Leben an der Klinik“ bietet potenziell hohe Renditen, doch die Risiken, insbesondere das Totalverlustrisiko, dürfen nicht unterschätzt werden. Anleger sollten sich darüber im Klaren sein, dass Immobilienprojekte wie dieses in der Regel spekulative Investitionen darstellen, bei denen ein vollständiger Verlust des eingesetzten Kapitals möglich ist. Es wird dringend empfohlen, dass Interessenten die Risikohinweise sorgfältig lesen und im Zweifel professionellen Rat einholen, bevor sie eine Investition tätigen.

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