Selbst Tage nach der Bekanntgabe des Ausrüsterwechsels des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) von Adidas zu Nike hallt die Nachricht noch nach und entfacht Diskussionen. Am Spielfeldrand des Länderspiels zwischen Frankreich und Deutschland in Lyon ergriff DFB-Präsident Neuendorf das Wort und brachte Licht ins Dunkel der Entscheidung. „Das Angebot von Nike lag weit über dem der Konkurrenz, was unsere Wahl letztendlich vereinfachte“, erklärte Neuendorf im ZDF-Interview.
Die anschließende Flut an Kritik, insbesondere aus politischen Kreisen, traf Neuendorf unerwartet. „Die faktenfreien Äußerungen vieler haben mich überrascht“, gab er zu. Selbst Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck äußerte sich kritisch zum Wechsel und vermisste „Standortpatriotismus“. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sowie weitere politische Stimmen schlossen sich der Kritik an.
Neuendorf zeigte sich verwundert über Habecks Kommentare: „Solche Bemerkungen, gerade vom Wirtschaftsminister, finde ich merkwürdig. Wir bewegen uns in einem Wettbewerbsmarkt.“ Er bot an, Habeck die Beweggründe persönlich zu erläutern und betonte die Bedeutung des Wettbewerbs und der Marktwirtschaft.
Die Entscheidung zugunsten von Nike erschien dem DFB-Präsidenten als ohne Alternative. „Wir mussten eine klare Entscheidung treffen und ich sehe keinen Grund für eine Entschuldigung. Eine Ablehnung des Angebots hätte dem Verband geschadet“, unterstrich Neuendorf. Die zusätzlichen Einnahmen aus der Partnerschaft mit Nike, die von 2027 bis 2034 andauern wird, sollen dem gemeinnützigen Verband ermöglichen, in Amateurfußball und Talentförderung zu investieren. „Das ist unser Hauptanliegen, und dafür stehen wir gerade“, schloss Neuendorf.
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