Im Vorfeld des Treffens der Regierungschefs der ostdeutschen Bundesländer mit Bundeskanzler Olaf Scholz hat der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) die Notwendigkeit finanzieller Entlastungen für Pflegebedürftige und deren Angehörige betont. In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland wies Kretschmer darauf hin, dass insbesondere in den neuen Bundesländern die Eigenanteile für Pflegeleistungen eine zunehmende Belastung darstellten und viele Betroffene an ihre finanziellen Grenzen brächten.
Kretschmer unterstrich, dass der Zugang zu einer angemessenen Pflege im Alter nicht vom individuellen Einkommen abhängen dürfe. Er forderte die Bundesregierung auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die finanzielle Belastung für Pflegebedürftige und ihre Familien zu reduzieren. Mögliche Ansätze könnten eine Erhöhung der Pflegeversicherungsleistungen, eine Deckelung der Eigenanteile oder eine Ausweitung der staatlichen Unterstützung sein.
Das Treffen der Ost-Regierungschefs mit Bundeskanzler Scholz findet heute in Wittenberg, Sachsen-Anhalt, statt. Neben der Pflege stehen auch andere drängende Themen auf der Agenda, wie die Sicherstellung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung, die Bewältigung des demografischen Wandels sowie Fragen der Wirtschafts- und Energiepolitik.
Gerade in den ostdeutschen Bundesländern, die von Abwanderung und Überalterung besonders betroffen sind, stellen diese Herausforderungen die politischen Entscheidungsträger vor komplexe Aufgaben. Es gilt, tragfähige Lösungen zu finden, um die Lebensverhältnisse in der Region zu verbessern, die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben und gleichzeitig den sozialen Zusammenhalt zu stärken.
Das Treffen bietet den Regierungschefs die Gelegenheit, ihre spezifischen Anliegen und Forderungen direkt an den Bundeskanzler heranzutragen und gemeinsam Strategien zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen zu erörtern. Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Ergebnisse das Treffen hervorbringen wird und inwieweit die Bundesregierung den Anliegen der ostdeutschen Länder entgegenkommen wird.
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