Vier Wochen vor der Bundestagswahl haben sich die zwei Kanzlerkandidaten und die Kanzlerkandidatin gestern einer ersten gemeinsamen Debatte gestellt. Dabei gab es zunächst kaum persönliche Angriffe von Armin Laschet (CDU/CSU), Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne).
Die Frage der Moderatoren, was der oder die jeweils andere als Kanzler oder Kanzlerin nicht könne, wollte keiner beantworten. Dies sei nicht der passende Stil in diesem Wahlkampf, sagten alle Drei unisono in den Sender RTL und ntv. Kontrovers ging es dagegen mitunter bei den Themen Afghanistan, CoV und Klimaschutz zu.
Beim Thema Klima warf Baerbock ihren Kontrahenten zu wenig Ambitionen vor. Es müsse jetzt gehandelt werden, etwa beim Ausbau erneuerbare Energien und dem Ende von Verbrennermotoren. Laschet warf Baerbock dagegen Industriefeindlichkeit vor, die Grünen würden konkret nur Verbote und Vorschriften vorschlagen.
In der Coronavirus-Pandemie schlossen alle drei einen erneuten Lockdown aus. Scholz verwies auf die relativ hohe Impfquote in Deutschland. Normalität wie früher werde es aber noch nicht geben. Vorsichtsmaßnahmen seien weiter angebracht. Laschet wies den Vorwurf eines Schlingerkurses zurück. Er habe immer versucht, auf unterschiedliche Infektionsgeschehen jeweils eine passende Antwort gegeben.
Mit Blick auf die Lage in Afghanistan übte Laschet scharfe Kritik auch an der deutschen Regierung. Die Entwicklung sei „ein Desaster“, für den Westen insgesamt, aber auch für die deutsche Regierung. Er forderte militärische Stärkung für Europa, die deutsche Bundeswehr müsse besser ausgestattet werden.
Auch Baerbock kritisierte die Bundesregierung. Sie habe sich weggeduckt. Scholz sagte, die Bundeswehr habe in der Zeit einer schwarz-gelben Regierung zu wenig Geld bekommen. Unter ihm habe es den „größten Aufwuchs“ gegeben.
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