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Triumph für Assange: Berufung gegen Auslieferung an die USA zugelassen

CaitlinJohnstone (CC0), Pixabay
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In einem bedeutenden Erfolg für Julian Assange hat der Londoner High Court heute entschieden, dass der Wikileaks-Gründer Berufung gegen seine drohende Auslieferung an die USA einlegen darf. Diese Entscheidung gibt Assange und seinen Unterstützern neuen Hoffnungsschimmer im langen Kampf um seine Freiheit. Assange selbst war nicht bei der Anhörung anwesend, aber seine Ehefrau Stella Assange und sein Vater John Shipton zeigten im Gerichtssaal ihre Unterstützung.

Die US-Regierung strebt ein Verfahren gegen den Australier wegen Spionagevorwürfen an, die ihm nach Angaben seiner Unterstützer bis zu 175 Jahre Haft einbringen könnten. Die Anklage basiert auf Vorwürfen, dass Assange zusammen mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material über US-Militäreinsätze im Irak und Afghanistan gestohlen und veröffentlicht habe, was das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht habe. Assanges Unterstützer hingegen betrachten die Strafverfolgung als Vergeltungsmaßnahme Washingtons für die Enthüllung mutmaßlicher Kriegsverbrechen durch Wikileaks.

Politische Lösungen im Fokus

Neben dem Berufungsverfahren setzen Assanges Unterstützer große Hoffnungen auf eine politische Lösung. Die australische Regierung hat sich verstärkt für die Freilassung ihres Staatsbürgers eingesetzt. Vor kurzem verabschiedete das australische Parlament eine Resolution, die die USA und Großbritannien auffordert, die Strafverfolgung Assanges zu beenden. Premierminister Anthony Albanese betonte, dass die Angelegenheit zu lange andauere.

Ermutigung kam auch von US-Präsident Joe Biden, der auf die Frage nach einer möglichen Beendigung der Strafverfolgung erklärte: „Wir erwägen das.“ Albanese bezeichnete diese Aussage als „ermutigend“.

Fünf Jahre im Hochsicherheitsgefängnis

Seit beinahe fünf Jahren sitzt Assange im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London. Vor seiner Festnahme im April 2019 hatte er mehrere Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London verbracht, um sich der Verhaftung zu entziehen. Ursprünglich war er wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden ins Visier der Strafverfolgungsbehörden geraten, doch diese Anschuldigungen wurden später mangels Beweisen fallen gelassen. Assange ist bislang ohne Verurteilung inhaftiert. Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen, Journalistenverbände, Künstler und Politiker fordern seine sofortige Freilassung.

Mit der Entscheidung des High Court wird der Kampf um Assanges Freiheit auf eine neue Ebene gehoben, und die internationale Unterstützung wächst weiter. Assanges Berufung könnte ein wichtiger Schritt in Richtung Gerechtigkeit und Freiheit für den Wikileaks-Gründer sein.

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