Die Banque de France geht einer eigenen Schätzung zufolge von einer Schrumpfung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Frankreich im ersten Quartal dieses Jahres um sechs Prozent aus. Auch für Deutschland rechnen die hiesigen Wirtschaftsforschungsinstitute corona-bedingt mit einer „schwerwiegenden“ Rezession in diesem Jahr.
Die Ökonomen gehen aber von einer anschließenden raschen und kräftigen Erholung aus. Ausdrücklich lobten sie den staatlichen Schutzschild für Unternehmen und Beschäftigte. Ein weiteres Konjunkturprogramm zur Ankurbelung der Nachfrage halten sie derzeit aber nicht für nötig, um eine Staatsschuldenkrise in Europa „auf jeden Fall“ zu vermeiden.
Die entsprechenden fünf Institute erwarten eine Schrumpfung des BIP auf das ganze Jahr gesehen von 4,2 Prozent und eine Steigerung der Arbeitslosenquote auf 5,9 Prozent. Im kommenden Jahr werde sich die Wirtschaft aber wieder erholen und das BIP um fast 6 Prozent wachsen. Laut den Forschern wirkten die Milliardenprogramme des Staates und das Kurzarbeitergeld so effektiv, dass damit langfristige Folgen vermieden werden könnten. Sie gehen davon aus, dass es nicht zu großen Pleitewellen oder Strukturbrüchen komme. „Die Unternehmen bleiben erhalten und bieten ihre Güter und Dienstleistungen nach dem Shutdown wieder an“, sagte Timo Wollmershäuser vom Münchner Ifo-Institut.
In ihrer Berechnung gingen die Wirtschaftsforscher allerdings davon aus, dass der sogenannte Shutdown Mitte April wieder aufgehoben wird; eine Annahme, die in der Form wohl nicht eintreffen wird.
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