In einer weiteren Folge der Reality-Show „Trump sucht den Superminister“ hat der designierte US-Präsident Donald Trump seinem Wunschkandidaten für das Verteidigungsministerium, Pete Hegseth, den Rücken gestärkt. Auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social verteidigte Trump den Ex-Soldaten und TV-Moderator mit seiner gewohnt subtilen Zurückhaltung. „Die Unterstützung für Pete ist gigantisch – ganz anders, als die Fake News es euch weismachen wollen“, erklärte Trump. Natürlich sei Hegseth „ein Gewinner“, was in Trumps Welt offenbar bedeutet, dass Vorwürfe von sexuellen Übergriffen, rassistischen Äußerungen und Alkoholproblemen ihn nur noch qualifizierter für den Posten machen.
„Fantastisch und energiegeladen“ – oder einfach nur Pete
Trump zeigte sich geradezu schwärmerisch: „Er wird ein fantastischer, energiegeladener Verteidigungsminister sein, der mit Charisma und Geschick führt.“ Charisma und Geschick – zwei Eigenschaften, die man in Verbindung mit einem Verteidigungsministerium doch eher weniger erwartet, es sei denn, man verwechselt es mit der Moderation einer Talentshow. Hegseth sei „ein Gewinner“, betonte Trump, und fügte für alle Kritiker noch hinzu: „Es gibt nichts, was man tun kann, um das zu ändern.“ Wenn das mal nicht nach einer ausgewogenen demokratischen Grundhaltung klingt.
Kandidat auf Charmeoffensive – oder einfach nur verzweifelt
Hegseth selbst, der offenbar weniger fest an sein vorbestimmtes Schicksal glaubt als Trump, sieht sich seit Tagen genötigt, bei Senatoren um Unterstützung zu werben. Immerhin braucht der designierte Verteidigungsminister eine Mehrheit im Senat, um tatsächlich ins Amt zu kommen. Problematisch: Selbst innerhalb der eigenen republikanischen Reihen scheint nicht jeder begeistert davon zu sein, dass ein TV-Moderator, dessen Lebenslauf mit Vorwürfen wegen Fehlverhaltens dekoriert ist, das Pentagon leiten soll.
Obwohl Hegseth laut Trump ein „Gewinner“ ist, scheint der Ex-Soldat eher wie ein Teilnehmer an einer Quizshow, der ständig die falschen Antworten gibt, aber darauf hofft, dass ihn jemand trotzdem durchwinkt. Immerhin hat er in den vergangenen Tagen unermüdlich versucht, die Senatoren zu überzeugen – ein echter Workaholic, wenn es darum geht, seine Kritiker wegzulächeln.
Vorwürfe? Alles nur eine große Verschwörung!
Die Liste der Anschuldigungen gegen Hegseth liest sich wie das Drehbuch eines schlechten Politthrillers: Sexuelle Übergriffe, rassistische Kommentare, Alkoholprobleme – fehlen nur noch geheime Absprachen mit Aliens und ein verstecktes TikTok-Konto. Natürlich weist Hegseth alles von sich und macht das, was heutzutage jeder gute Politiker tut: Er nennt die Vorwürfe eine Kampagne der „Fake News“ und rechnet damit, dass seine eigene mediale Vergangenheit ihn irgendwann reinwaschen wird.
Die republikanischen Senatoren: Zwischen Loyalität und Kopfschütteln
Doch selbst unter den Republikanern im Senat ist die Begeisterung für Hegseth bestenfalls lauwarm. Bei einer knappen Mehrheit können sich die Republikaner nur wenige Abweichler erlauben, und einige von ihnen könnten durchaus versucht sein, sich gegen den Kandidaten zu stellen – vor allem, wenn sie ihre politische Karriere nicht komplett von Trumps Launen abhängig machen wollen.
Fazit: Ein Gewinner – jedenfalls in Trumps Kopf
Ob Pete Hegseth tatsächlich Verteidigungsminister wird, steht noch in den Sternen. Sicher ist jedoch, dass Trump seinen Kandidaten mit allen Mitteln pushen wird, denn wie der ehemalige Präsident immer betont: Er versteht sich auf „Gewinner“. Es bleibt abzuwarten, ob Hegseth tatsächlich mit „Charisma und Geschick“ das Pentagon führen wird – oder ob er einfach ein weiterer Name auf der Liste von Trumps „unglaublich loyalen, aber kurzlebigen“ Teammitgliedern wird. Eines ist sicher: Für Unterhaltung ist gesorgt.
Kommentar hinterlassen