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Trump als „X-Faktor“: Wie Kanadas Wahlkampf vom Nachbarn beeinflusst wird

Clker-Free-Vector-Images (CC0), Pixabay
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Mark Carney, ehemaliger Chef der Bank of Canada und der Bank of England, trat als Krisenmanager in die Politik ein und führt die Liberalen in die Wahl. Sein Kontrahent, der konservative Pierre Poilievre, setzt auf einen konfrontativen Stil, der stark an Donald Trump erinnert. Poilievre wird dabei sogar offen von Milliardär Elon Musk unterstützt.

Aktuelle Umfragen der CBC sehen Carney mit 42 Prozent knapp vor Poilievre, der auf 39 Prozent kommt. Weitere Kandidaten wie Jagmeet Singh (Neue Demokratische Partei) und Yves-François Blanchet (Bloc Québécois) liegen weit abgeschlagen​.

Trumps Angriffe befeuern Kanadas Liberale

In den vergangenen Monaten hat Trump Kanada mehrfach öffentlich beleidigt und gefordert, das Land solle zum „51. Bundesstaat“ der USA werden. Insbesondere seine harschen Aussagen gegenüber dem früheren Premierminister Justin Trudeau entfachten eine Welle der Entrüstung.

Diese Angriffe scheinen der Liberal Party in die Hände zu spielen: Während die Konservativen zu Jahresbeginn noch klar vorne lagen, holten die Liberalen stark auf. Wahlforscher wie Darrell Bricker von Ipsos Global Public Affairs sprechen von einem nie dagewesenen Stimmungsumschwung.

„Jedes Mal, wenn Trump Kanada angreift, gewinnt Carney an Unterstützung“, analysiert Bricker​.

Wahlkampf im Zeichen des Widerstands

Sowohl Carney als auch Poilievre versuchen, sich als Verteidiger kanadischer Souveränität zu profilieren. Carney warnte kurz vor der Wahl: „Das alte Verhältnis zu den USA ist vorbei. Kanada entscheidet selbst über sein Schicksal.“ Poilievre schlug ähnliche Töne an: „Ja, Trump wird uns kurzfristig schaden, aber wir werden zurückschlagen und stärker daraus hervorgehen.“

Trump hat derweil seine Annexionsforderungen in einem Interview erneut bekräftigt und Kanadas wirtschaftliche Unterstützung durch die USA als untragbar bezeichnet. Diese Aussagen entfachten landesweit Empörung​.

Wirtschaftliche Folgen spürbar

Trumps Strafzölle auf kanadische Produkte wie Stahl und Aluminium zeigen erste wirtschaftliche Auswirkungen. Die Arbeitslosenquote stieg im März auf 6,7 Prozent, und viele kanadische Industriezweige blicken besorgt in die Zukunft. Provinzpolitiker wie Ontarios Premier Doug Ford bekräftigten den Widerstand: „Kanada steht nicht zum Verkauf“, erklärte Ford jüngst auf einer Veranstaltung in Toronto​.

„Elbows Up“: Eine Bewegung für kanadische Einheit

Aus dem politischen Konflikt mit Trump entstand die überparteiliche Bewegung „Elbows Up“, die landesweit Solidaritätskundgebungen organisiert. Der kanadische Schauspieler Mike Myers, bekannt aus „Saturday Night Live“, wurde dabei zum Symbolträger der neuen Bürgerbewegung.

In einer Wahlkampfanzeige gemeinsam mit Carney betonte Myers: „Es wird immer ein Kanada geben.“ Diese Botschaft prägt den Geist eines Wahlkampfs, in dem die nationale Identität Kanadas so deutlich verteidigt wird wie selten zuvor.

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