Donald Trump ist zurück – und er ist wütend. Der frisch gewählte US-Präsident geht nicht nur mit großen politischen Ambitionen ins Amt, sondern auch mit einer langen Liste an Leuten, die er bestrafen will. Doch wie weit kann er wirklich gehen?
Ein Terroranschlag und eine Fake-News-Spirale
Das neue Jahr hatte gerade begonnen, als ein Terroranschlag in New Orleans die USA erschütterte: Ein Pickup raste durch eine Menschenmenge, 14 Tote, viele Verletzte. Schnell verbreitete sich auf Fox News das Gerücht, das Fahrzeug sei erst zwei Tage zuvor aus Mexiko eingereist – eine Steilvorlage für Trump, der sofort in die Tasten haute:
„Radikaler islamischer Terrorismus und andere Formen von Gewalt werden so schlimm, dass es unvorstellbar ist!“
Dumm nur, dass Fox News eine Stunde später zurückruderte: Der Attentäter war US-Staatsbürger, ein Veteran, das Auto war gemietet – und hatte nichts mit illegaler Einwanderung zu tun.
Doch Trump ließ sich von solchen „Fakten“ natürlich nicht beirren. Die Fake-News-Spirale war längst in Gang gesetzt – und das ist genau Trumps Strategie: Gefühl schlägt Realität.
Rache als Wahlversprechen – Trump will seine Gegner bestrafen
Während er sich auf seine zweite Amtszeit vorbereitet, macht Trump keinen Hehl daraus, dass er politische Gegner, Kritiker und unliebsame Beamte zur Rechenschaft ziehen will.
„Nach dieser Wahl hätte ich jedes Recht, gegen sie vorzugehen.“
Auf seiner Abschussliste stehen unter anderem:
Joe Biden & Familie – weil… warum nicht?
Hillary Clinton – sie ist einfach sein ewiger Endgegner
Anthony Fauci – Corona ist vorbei, aber Rache ist ewig
Das FBI & die Justiz – weil sie ihn ja „verfolgt“ haben
Presse & Journalisten – weil sie es wagen, über ihn zu berichten
Zur Umsetzung seines Racheplans hat er sich Kash Patel als neuen FBI-Chef ausgesucht – einen Mann, der nicht nur blind Trump ergeben ist, sondern auch Bücher für Kinder schreibt, in denen er Biden als „Sleepy Joe“ und Kamala Harris als „Comma-la-la-la“ verspottet. Hochseriös.
Rache an der Presse – Trump vs. die vierte Gewalt
Trump wäre nicht Trump, wenn er nicht auch gleich die Medien ins Visier nähme.
„Die Presse ist fast genauso korrupt wie unsere Wahlen!“
Daher hat er mittlerweile:
ABC News verklagt (weil sie eine Story über ihn brachten)
Die Des Moines Register verklagt (weil eine Umfrage ihn nicht vorne sah)
CBS‘ „60 Minutes“ verklagt (weil ein Interview „falsch“ geschnitten war)
Diverse Autoren verklagt (weil sie ihn nicht als Halbgott darstellen)
Ob die Klagen erfolgreich sind, ist zweitrangig – Hauptsache, die Medien bekommen Angst und Journalisten überlegen sich zweimal, ob sie kritische Artikel schreiben.
Trump & die Justiz – Anklagen verschwinden wie von Zauberhand
Während Trump fleißig gegen andere vorgeht, lösen sich seine eigenen juristischen Probleme auf wundersame Weise in Luft auf.
Wahlbetrugsverfahren? Eingestellt.
Geheime Dokumente in Mar-a-Lago? Fall geschlossen.
Georgia-Wahlmanipulation? Auf dem Sterbebett.
Selbst seine 34 Verurteilungen wegen Betrugs in New York versucht er nun zu kippen. Und falls das nicht klappt? Nun ja, als Präsident kann er sich selbst begnadigen.
Trump & der 6. Januar – Begnadigt er seine Sturmtruppen?
Über 1.400 Menschen wurden wegen der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar 2021 verurteilt, viele sitzen hinter Gittern. Doch ihre Familien fordern, dass Trump sie alle begnadigt.
Trump laviert herum:
„Wir schauen uns das an… aber es wird große Begnadigungen geben.“
Doch selbst sein Vizepräsident J.D. Vance hat Bauchschmerzen:
„Wer Gewalt begangen hat, sollte nicht begnadigt werden.“
Tja, dumm gelaufen. Entweder verprellt Trump seine Hardcore-Fans – oder er erntet einen Shitstorm von Polizei & Justiz.
Fazit: Trump kann nicht alles machen – oder doch?
Trump hat große Pläne: Er will seine Feinde jagen, die Presse einschüchtern, Kritiker ins Visier nehmen und sich selbst von jeder Schuld freisprechen. Doch wie weit geht seine Macht wirklich?
Der Kongress ist gespalten: Nicht alle Republikaner stehen hinter ihm.
Die Gerichte sind (noch) unabhängig: Manche Klagen könnten zurückgeschlagen werden.
Die Wähler könnten ungeduldig werden: Sie wollten eine starke Wirtschaft, keine Vendetta.
Doch wenn die letzten Jahre eines gezeigt haben, dann das: Donald Trump hält sich an keine Regeln – es sei denn, sie nützen ihm.
Sein zweites Kapitel als Präsident dürfte also mindestens so chaotisch, laut und polarisierend werden wie das erste. Die große Frage bleibt: Hat Amerika genug davon? Oder will es noch mehr?
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