US-Präsident Donald Trump hat mal wieder den Taschenrechner gezückt – und China mit einer weiteren Zollkeule von satten 50 Prozent gedroht. Hintergrund: Peking hatte es gewagt, auf Trumps letzte Zollrunde mit eigenen Gegenzöllen zu reagieren. Ein klarer Fall von: „Wie könnt ihr es wagen, mich so zu behandeln, wie ich euch behandle?“
Auf seiner Lieblingsspielwiese, der Plattform Truth Social, stellte Trump den Chinesen ein Ultimatum: Bis Dienstag zurückrudern, sonst gibt’s am Mittwoch den großen Zollknall. Der Präsident rechnet bereits hoch: Mit den geplanten 50 Prozent, den angekündigten 34 Prozent und den bereits existierenden 20 Prozent wäre man bei 104 Prozent Zöllen – was vermutlich sogar Isaac Newton verwirrt hätte.
Verhandlungen? Ja. Nein. Vielleicht. Mal sehen.
Zunächst erklärte Trump, Zollgespräche mit China seien vom Tisch. Wenige Stunden später war der Tisch wieder gedeckt – allerdings „vielleicht auch nur für Japan, die EU oder wen sonst er gerade mag“. Welche Länder genau mitverhandeln dürfen, bleibt wie immer ein diplomatisches Überraschungsei. Aus dem Weißen Haus hieß es, über 50 Länder seien „im Gespräch“, was ungefähr so präzise ist wie eine Wettervorhersage in einem Tornado.
EU, Mexiko und Japan: Willkommen im Club der Zöll-geplagten
Die EU reagierte höflich-passiv-aggressiv mit der Ankündigung eigener Vergeltungszölle, bot aber gleichzeitig „eine nette Plauderei über Freihandel bei Kaffee und Croissants“ an. Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum sagte sinngemäß: „Wir finden das mit den Zöllen doof, aber noch doofer finden wir hohe Avocado-Preise.“ Kanada wiederum sieht die USA auf dem besten Weg, sich selbst „in eine wirtschaftliche Vollbremsung zu zwingen“.
Diplomatie à la Trump
Währenddessen telefonierte Japans Premier Shigeru Ishiba mit Trump und erinnerte ihn freundlich daran, dass Japan massiv in die USA investiert habe. Laut Weißem Haus war das Gespräch „konstruktiv“ – was diplomatisch für „Wir haben uns angeschrien, aber keiner hat aufgelegt“ steht.
Afrika: Bitte nicht alles kaputtmachen
Auch die Afrikanische Union meldete sich zu Wort – besorgt, dass jahrzehntelang aufgebaute Handelsbeziehungen von Trump in einer einzigen Zollwelle weggespült werden könnten. Man bat darum, die transatlantische Freundschaft nicht in einen Prozentkrieg zu verwandeln.
Netanjahu im Weißen Haus – und keine Pressekonferenz
Israels Premier Benjamin Netanjahu nutzte derweil seinen Trump-Kontakt für ein bilaterales Gespräch über die Zölle. Das Treffen verlief laut beiden Seiten „großartig“. Eine geplante Pressekonferenz fiel allerdings aus – vermutlich weil keiner erklären wollte, wie man mit 104 Prozent Zöllen eigentlich noch handeln soll.
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