Während Windstürme verheerende Brände in Los Angeles entfachten, die ganze Viertel zerstörten und Zehntausende zur Flucht zwangen, nutzte Donald Trump die Katastrophe als politische Gelegenheit. Der designierte Präsident nahm die sechs Großbrände zum Anlass, um seine langjährige Fehde mit dem kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom wieder aufleben zu lassen.
Trump und Newsom haben in der Vergangenheit in zahlreichen Bereichen gestritten, darunter Brandschutz, Umweltpolitik, Klimawandel, grüne Technologien und Einwanderung. Trump nutzte die Brände, die bisher mindestens fünf Menschenleben forderten, um Newsom anzugreifen. Auf seiner Plattform Truth Social warf er dem Gouverneur und der Biden-Regierung „grobe Inkompetenz und Missmanagement“ vor. Er behauptete, kalifornische Umweltmaßnahmen, die Wasser zur Erhaltung von Feuchtgebieten umleiten, seien schuld daran, dass Hydranten in Los Angeles trockenliefen.
Trump verbreitet Zweifel und politische Angriffe
Trump kritisierte: „Newsom sollte zurücktreten!“ und behauptete, Kaliforniens Wasserpolitik sei verantwortlich für die Tragödie. Ob diese Behauptungen zutreffen, spielt für Trump keine Rolle – Hauptsache, sie werfen genug Zweifel auf, um Newsom politisch zu schaden. Trump bezeichnete Kalifornien als Paradebeispiel für angeblich selbstzerstörerische liberale Politik, die Chaos und Leid verursache.
Newsom: „Trump politisiert die Katastrophe“
Gouverneur Newsom wies die Angriffe entschieden zurück. „Während Menschen fliehen und Familien alles verlieren, nutzt Trump die Situation aus, um politische Punkte zu sammeln“, sagte Newsom. Tatsächlich sind die Wasserprobleme in Los Angeles weitaus komplexer und nicht auf die von Trump genannte Ursache zurückzuführen. Feuerwehrbehörden erklärten, es gebe genügend Wasser in Südkalifornien, aber logistische Herausforderungen erschwerten den Transport zu den Brandherden.
Trump nutzt Krisen für politischen Profit
Im Gegensatz zu Trump zeigten sich andere Politiker parteiübergreifend solidarisch. Selbst der republikanische Gouverneur Floridas, Ron DeSantis, bot Kalifornien Hilfe an. Präsident Joe Biden unterstützte Newsom ebenfalls und stellte die Ressourcen der Bundesregierung zur Verfügung. Trump hingegen nutzte die Katastrophe, um die scheidende Biden-Regierung als unfähig darzustellen.
Ein lange schwelender Konflikt
Die Fehde zwischen Trump und Newsom ist nicht neu. Bereits 2019 warf Trump Newsom schlechtes Forstmanagement vor und bestand darauf, dass der Gouverneur „die Wälder reinigen“ solle. Umweltwissenschaftler führen die zunehmende Brandgefahr in Kalifornien jedoch vor allem auf den Klimawandel zurück – ein Thema, das Trump notorisch ignoriert.
Ausblick
Trump signalisiert mit seinen Angriffen, dass seine zweite Amtszeit ebenso turbulent und unorthodox sein wird wie die erste. Der Konflikt zwischen ihm und Kalifornien dürfte sich intensivieren, insbesondere bei Themen wie Umwelt- und Einwanderungspolitik. Während Newsom sich auf künftige juristische Auseinandersetzungen vorbereitet, bleibt die Frage offen, wie Kalifornien mit einer republikanisch dominierten Regierung umgehen wird, die potenziell dringend benötigte Hilfen zurückhalten könnte.
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