Am Freitagabend hielt der ehemalige US-Präsident Donald Trump eine Wahlkampfveranstaltung im Fiserv Forum in Milwaukee, Wisconsin, ab, um Unterstützung in diesem wichtigen Swing-State zu gewinnen. Während seiner Rede stieß Trump jedoch auf technische Schwierigkeiten, als sein Mikrofon mehrmals ausfiel – sehr zum Ärger des ehemaligen Präsidenten, der die Panne öffentlich und lautstark kritisierte.
Gerade als Trump über den US-Abzug aus Afghanistan sprach, setzte sein Mikrofon plötzlich aus. Ein Mitarbeiter reichte ihm daraufhin ein Ersatzmikrofon, doch Trump nutzte die Gelegenheit, um sich über das technische Problem auszulassen. „Was für ein Mist“, rief Trump verärgert aus. „Das Einzige, was ich verlange, ist ein Mikrofon. Ich brauche nicht einmal eine Bühne – gebt mir einfach ein funktionierendes Mikrofon.“ Er fügte hinzu, dass er bereits das zweite Mikrofon des Abends benutze und die technischen Probleme „der Hölle für seine Stimme“ seien.
Der Wahlkampfauftritt in Milwaukee war eine von mehreren Veranstaltungen an diesem Tag, nachdem Trump zuvor in Michigan Station gemacht hatte. Wisconsin ist für Trumps Wahlkampf besonders bedeutsam, da er diesen Bundesstaat 2016 knapp gewonnen, aber 2020 knapp an Joe Biden verloren hatte. Die Wahl in Wisconsin könnte erneut über den Ausgang der Präsidentschaftswahl entscheiden, und die jüngsten Umfragen zeigen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Trump und der demokratischen Vizepräsidentin Kamala Harris.
Kritik am Green New Deal und Klimawandel-Leugnung
Später in seiner Rede wandte sich Trump dem Thema Klimawandel zu und bezeichnete den Green New Deal als „Betrug“. In typischer Manier stellte er falsche Behauptungen über den Klimawandel auf, indem er sagte: „Wenn es kalt ist, ist das gut. Wenn es heiß wie die Hölle ist, ist das gut. Früher hieß es ‚globale Erwärmung‘, aber das hat nicht funktioniert, weil wir tatsächlich kälter werden.“ Er spielte dabei darauf an, dass angebliche Klimaveränderungen übertrieben oder unwichtig seien und meinte weiter: „Die reden die ganze Zeit davon, dass der Ozean in 500 Jahren um ein Achtel Zoll steigen wird. Wen zur Hölle interessiert das?“
Trumps Aussagen widersprechen jedoch den wissenschaftlichen Erkenntnissen. Tatsächlich zeigt der Klimawandel, dass die globale Durchschnittstemperatur steigt und die Erde immer heißer wird. Erst kürzlich wurde berichtet, dass das Jahr 2023 das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen war. Diese Fakten rücken Trumps Aussagen in ein fragwürdiges Licht und zeigen seine Tendenz, wissenschaftliche Erkenntnisse zu ignorieren.
Harris und Trump konkurrieren in der Region Milwaukee
Während Trump im Fiserv Forum sprach, hielt Vizepräsidentin Kamala Harris nur sechs Meilen entfernt eine eigene Veranstaltung ab, um ebenfalls die Wähler in Wisconsin für sich zu gewinnen. Harris wies in ihrer Rede auf ihre politischen Ziele hin und stellte einen Kontrast zu Trump dar, indem sie erklärte, dass sie bei einem Wahlsieg für ihre Wahlversprechen arbeiten werde, während Trump sich laut Harris auf „Rachefeldzüge“ konzentrieren würde. „Es wird entweder er sein, der an seinem ersten Tag im Amt über seine Feindesliste grübelt, oder ich, die im Namen des amerikanischen Volkes eine To-do-Liste abarbeitet“, sagte Harris.
Harris bezog sich auf Trumps wiederholte Aussagen, wonach er das Justizministerium nutzen würde, um seine Kritiker und ehemalige Verbündete anzugreifen. Trump hat in mehreren Reden und Videos angekündigt, das Justizsystem zu „säubern“, indem er angebliche „radikale marxistische Staatsanwälte“ entlassen möchte.
Berühmte Gäste bei Harris‘ Veranstaltung
Das Harris-Event zog auch Prominente an, darunter die Rapper Glorilla, Flo Milli und Cardi B. Letztere erklärte, sie habe ursprünglich nicht vorgehabt, an der Wahl teilzunehmen, doch Harris‘ Kandidatur habe sie überzeugt. Cardi B kritisierte Trump scharf und nannte ihn „einen Gauner“, der „Amerikaner um ihr hart verdientes Geld“ bringe. „Heute verkauft er euch Trump-Sneakers, morgen sind es eure Gesundheitsrechte“, warnte sie die Anwesenden.
Wisconsin als hart umkämpfter Bundesstaat
In den letzten sechs Präsidentschaftswahlen wurde Wisconsin viermal mit weniger als einem Prozent Unterschied entschieden. Während Trump 2016 mit einem knappen Vorsprung von 0,7 Prozentpunkten gewann, konnte Joe Biden den Staat 2020 mit nur 0,6 Prozentpunkten für sich entscheiden. Die enge Konkurrenz zwischen den beiden Parteien macht Wisconsin erneut zu einem wichtigen Schauplatz im Präsidentschaftswahlkampf 2024.
Beide Parteien sehen Wisconsin als entscheidenden Faktor für den Wahlausgang, und sowohl Trump als auch Harris werden in den nächsten Tagen weitere Veranstaltungen in dem Bundesstaat abhalten. Mit nur noch wenigen Tagen bis zur Wahl setzen beide Kandidaten auf eine intensive Mobilisierung ihrer Unterstützerbasis in Wisconsin.
Abschluss und Bedeutung der Wahlkampfevents
Der Wahlkampf in Wisconsin und anderen Swing-States zeigt die tiefe politische Spaltung in den USA und die Bedeutung einzelner Bundesstaaten für den Wahlausgang. Die Veranstaltungen in Milwaukee spiegeln die strategische Wichtigkeit des Staates wider, in dem beide Parteien versuchen, die letzten unentschlossenen Wähler für sich zu gewinnen. Während Trump und Harris in ihren Reden klare Unterschiede in ihren politischen Zielen und ihrer Vision für Amerika aufzeigen, bleibt abzuwarten, welchen Einfluss die jüngsten Wahlkampfauftritte auf das knappe Rennen in Wisconsin haben werden.
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