In einem kürzlich geführten Fernsehinterview brachte der ehemalige US-Präsident seine Unterstützung für ein landesweites Abtreibungsverbot zum Ausdruck, ließ jedoch wesentliche Details, wie den Zeitpunkt des Inkrafttretens und mögliche Ausnahmen, offen. Er versprach, „bald“ konkretere Pläne vorzulegen. Im Gegensatz dazu haben die Demokraten das Recht auf Abtreibung zu einem Kernthema ihres Wahlkampfs erhoben.
Während eines Auftritts in der Sendung „Fox News Sunday“ wurde der Ex-Präsident auf einen Artikel der „New York Times“ angesprochen, der behauptete, er habe sich intern positiv über ein Verbot von Abtreibungen ab der 16. Schwangerschaftswoche geäußert, unter Berücksichtigung von Ausnahmen bei Vergewaltigung, Inzest oder Gefahr für die Gesundheit der Schwangeren. Allerdings zögere er, diese Position öffentlich zu vertreten, um seine Basis nicht zu entfremden.
Die demokratische Partei und Präsident Joe Biden hoffen, bei den bevorstehenden Präsidentschafts- und Kongresswahlen mit ihrer klaren Unterstützung für das Abtreibungsrecht insbesondere bei weiblichen Wählerinnen zu punkten. Dieses Thema hatte bereits bei den Kongresswahlen 2022 an Bedeutung gewonnen, nachdem das Oberste Gericht das landesweit geltende Recht auf Schwangerschaftsabbruch kassiert und die Gesetzgebungskompetenz an die Einzelstaaten zurückgegeben hatte. Infolgedessen erließen rund 20 konservativ geführte Staaten strenge Abtreibungsgesetze, was viele Frauen dazu zwang, für einen Schwangerschaftsabbruch in andere Staaten zu reisen.
Für Trump, der als wahrscheinlicher Gegenkandidat Bidens gilt, stellt das Abtreibungsthema eine Herausforderung dar, da es das Potenzial hat, ihm Stimmen von weiblichen Wählerinnen zu entziehen. Trotzdem genießt er eine starke Unterstützung unter konservativ-evangelikalen Wählergruppen, die Abtreibungen strikt ablehnen.
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