Donald Trump hat es nicht so mit Gewaltenteilung – außer natürlich, sie teilt sich zu seinen Gunsten. Deshalb mischt sich der Ex-Präsident jetzt auch in den Richter-Wahlkampf im Swing-State Wisconsin ein. Denn was wäre ein funktionierendes Rechtssystem, wenn es nicht auch ein bisschen „Make America Gerichtshöfe Again“ gäbe?
Auf Truth Social trommelte Trump lautstark für seinen Wunschkandidaten Brad Schimel. Der sei „groß, stark, konservativ“ – und, noch wichtiger: Er würde niemals Dinge tun, die Trump nicht gefallen. Seine Rivalin Susan Crawford hingegen sei eine „linksradikale Demokratin“, die anscheinend persönlich an der Grenze steht und Verbrecher mit Handschlag und „Willkommen in den USA“-Schildern empfängt. Schrecklich!
Schimel selbst sagt dazu nicht viel – was Trump sicher freut, denn ein guter Kandidat ist für ihn einer, der nickt, wenn er spricht.
Elon Musk startet das „Bestechungs-GO“ für Richter-Wahlen
Doch Trump ist nicht der Einzige, der hier mitmischt. Elon Musk, Milliardär, Hobby-Twitterer und passionierter Feind der „woken“ Justiz, hat sich eine noch direktere Methode ausgedacht: Er zahlt einfach jedem Bürger in Wisconsin 100 Dollar, wenn er eine Petition gegen „aktivistische Richter“ unterschreibt.
Ja, richtig gelesen. Demokratie? Langweilig. Direkt Geld fürs Unterschreiben? Viel besser! Seine Lobbygruppe „America PAC“ sorgt also dafür, dass selbst politisch uninteressierte Bürger plötzlich große Lust auf Justizreformen bekommen – immerhin reicht das Geld für ein paar Tankfüllungen oder einen Besuch im Fast-Food-Tempel des Vertrauens.
Musk und Trump verbindet eine tiefe Freundschaft, basierend auf gemeinsamer Abneigung gegen Leute, die ihnen sagen, was sie nicht tun dürfen. Kein Wunder also, dass sie sich einig sind: Richter sollten nicht über Gesetze entscheiden – sondern über ihre Fans auf Social Media.
Was steht eigentlich auf dem Spiel?
Nun ja, nicht viel. Nur so Kleinigkeiten wie: Abtreibungsrecht – Trump träumt von einer Zeit, in der Frauen sich erst bei ihm persönlich eine Erlaubnis holen müssen.
Wahlkreis-Zuschnitte – Falls man doch mal verliert, kann man zumindest die Karten neu mischen.
Regeln für die Kongresswahlen 2026 – denn warum demokratische Ergebnisse akzeptieren, wenn man sie schon vorher so formen kann, dass sie passen?
Kurz gesagt: Diese Wahl könnte entscheiden, ob Wisconsin bald nach den Regeln der Trump-Show läuft – oder ob es weiterhin sowas wie unabhängige Gerichte gibt.
Ob die Wähler sich von Trump und Musk beeinflussen lassen? Nun ja, für 100 Dollar würden einige wohl auch eine Petition unterschreiben, dass Wisconsin jetzt ein Teil von Texas ist. Mal sehen, ob es reicht
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