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Trump und die Realität: Von der „gewaltigen Mandats“-Behauptung zu ersten Stolpersteinen in Washington

MIH83 (CC0), Pixabay
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Donald Trump ist noch nicht einmal offiziell ins Weiße Haus zurückgekehrt, doch schon jetzt hat die Realität Washingtons begonnen, seine Träume von einem reibungslosen Regierungsstart einzuholen. Während der frisch gewählte Präsident seine Wiederwahl als „massives Mandat“ feiert, haben sich Republikaner und Demokraten zusammengetan, um ihn gleich mehrfach daran zu erinnern, dass ein Wahlsieg keine magische Fernbedienung für den Kongress ist. Willkommen zurück in der Politik, Mr. Trump!

„Massives Mandat“ – oder doch nicht?

Trump hat in einem kürzlichen Interview mit Time Magazine erklärt, sein Wahlsieg sei „so groß, dass es einfach wunderschön ist.“ Doch mit weniger als 50 % der Stimmen landete er bestenfalls in der Kategorie „Okay, knapper Sieg“. Aber warum die Realität akzeptieren, wenn man sich selbst als politischen Giganten feiern kann? Schließlich klingt „massives Mandat“ besser als „knapp genug, dass wir zittern mussten“.

Trotzdem glaubt Trump fest daran, dass seine Rückkehr ins Oval Office eine Art Freibrief ist, um seine gesamte Agenda durchzudrücken – und zwar ohne Widerstand. Doch am vergangenen Freitag musste er feststellen, dass selbst die Republikaner nicht immer bereit sind, seinen Befehlen blind zu folgen.

Die Debatte um den Haushalt: Chaos als Trump’sches Markenzeichen

Die erste große Herausforderung für den designierten Präsidenten war der Versuch, ein sorgfältig ausgehandeltes Haushaltsgesetz in letzter Minute zu torpedieren. Trump wollte unbedingt, dass die Schuldenobergrenze in den Deal aufgenommen wird, doch seine Forderung stieß auf eine Mischung aus Gelächter und genervtem Kopfschütteln. Am Ende entschieden sich 170 republikanische Abgeordnete und Dutzende GOP-Senatoren dafür, den Deal ohne Trumps Schuldenlimit durchzuwinken. Autsch.

Der Chaos-König sah sich gezwungen, klein beizugeben – ein seltenes Bild für den sonst so selbstbewussten Trump. Sein Top-Verbündeter Elon Musk versuchte, die Situation mit einem seiner berüchtigten Posts auf „X“ zu retten. Musk stellte triumphierend ein Bild der ursprünglichen Gesetzesvorlage (so dick wie ein Roman) neben die endgültige Version (so dünn wie ein Magazin) und schrieb: „Wir haben das Ding verschlankt!“ Schön gerettet, Elon.

Familienpolitik à la Trump: Lara bleibt zu Hause

Trump musste auch erkennen, dass seine persönliche Vorliebe für Familienpolitik nicht immer den gewünschten Effekt hat. Der designierte Präsident wollte seine Schwiegertochter Lara Trump in den US-Senat hieven. Doch Floridas Gouverneur Ron DeSantis dachte sich wohl: „Nein, danke.“ DeSantis überbrachte Trump die Nachricht durch „private Kanäle“, dass er lieber jemanden wählen würde, der nicht „optisch problematisch“ sei. Übersetzung: Bitte weniger Nepotismus, Don.

Am Ende zog Lara Trump selbst ihre Bewerbung zurück – selbstverständlich begleitet von einer blumigen Erklärung auf X, in der sie betonte, wie sehr sie sich die Entscheidung überlegt habe. Was bleibt? Ein weiteres Beispiel dafür, dass auch ein Trump nicht immer bekommt, was er will.

Kabinettswahl: Ein Trump’sches Kuriositätenkabinett

Während Lara also den Senat von ihrer Bucket-Liste streichen kann, bastelt Trump weiter fleißig an seinem neuen Kabinett – und das könnte direkt aus einer Reality-TV-Show stammen. Verteidigungsminister soll der ehemalige Fox-Moderator Pete Hegseth werden, der unter anderem mit Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens und alkoholischen Eskapaden Schlagzeilen machte. Seine eigene Mutter soll ihn einmal als „Frauenmisshandler“ bezeichnet haben, doch glücklicherweise zog sie diese Aussage live auf Fox News zurück. Ein Hoch auf die Familienbindung!

Auch Trumps andere Personalentscheidungen sorgen für Aufsehen: Der Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. wird Gesundheitsminister (ja, richtig gelesen), und die ehemalige demokratische Abgeordnete Tulsi Gabbard soll als Geheimdienstchefin die Fäden ziehen. Man fragt sich, ob Trump sich das Kabinett nicht einfach bei einem besonders wilden Spieleabend ausgedacht hat.

Trump und der ewige Kampf gegen die Realität

Trotz seiner Stolpersteine bleibt Trump unbeeindruckt. „Das ist nur der Anfang“, erklärte sein alter Weggefährte Steve Bannon auf seinem Podcast. „Jeder Tag mit Trump wird so sein.“ Eine verlockende Aussicht für alle, die das politische Chaos lieben.

Mit einer schmalen Mehrheit im Repräsentantenhaus und einem Senat voller Politiker, die Trump wahrscheinlich überleben werden, stehen dem Präsidenten herausfordernde Jahre bevor. Aber hey, wenn alles schiefgeht, gibt es immer noch Elon Musk, der ein Meme posten kann, um die Dinge „wieder großartig“ aussehen zu lassen.

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