Bereits in seiner ersten Amtszeit sorgte Donald Trump für Unruhe in der Weltwirtschaft, startete Handelskriege und erhöhte Zölle auf Importe. Sollte er erneut ins Weiße Haus einziehen, droht eine weitere Eskalation: Trump hat Zollerhöhungen von zehn bis 20 Prozent auf alle Importe und bis zu 60 Prozent auf chinesische Produkte angekündigt. Experten warnen, dass solche Maßnahmen sowohl die US-Wirtschaft als auch die globalen Handelsbeziehungen stark belasten könnten.
Die Auswirkungen wären auch in Europa zu spüren. Die europäische Wirtschaft ist durch Pandemie und geopolitische Konflikte geschwächt, und höhere US-Zölle könnten die Erholung zusätzlich erschweren. Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel betont, dass die Kosten solcher Zölle direkt auf die Konsumenten in den USA umgelegt würden. Auch das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) prognostiziert einen Rückgang des US-Bruttoinlandsprodukts um bis zu vier Prozent, falls es zu einem Zollkonflikt mit China kommt.
Bloomberg zieht Parallelen zum Smoot-Hawley Tariff Act von 1930, der die Weltwirtschaftskrise verschärfte. Europas Zentralbanken befürchten, dass ein erneuter Handelskonflikt die Investitionen und den Euro-Kurs belasten könnte. Das Institut der deutschen Wirtschaft warnt, dass eine zweite Trump-Amtszeit Deutschland bis zu 180 Milliarden Euro kosten könnte, insbesondere im Automobilsektor, der eng mit den USA verflochten ist.
Auch ein Wahlsieg der Demokratin Kamala Harris würde wohl protektionistische Tendenzen fortsetzen. Zentralbanken hoffen jedoch, dass Harris eine konsensfähigere Verhandlungspartnerin wäre. Viele Analysten bleiben dennoch skeptisch und raten, Trumps Drohungen zunächst als Wahlkampfrhetorik abzutun.
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