US-Präsident Donald Trump hat am Montag eine Präsidialverfügung unterzeichnet, die sich gegen das sogenannte „Ticket-Scalping“ richtet – also das massenhafte Aufkaufen und anschließende Weiterverkaufen von Konzertkarten zu überhöhten Preisen.
Die Verfügung beauftragt die US-Handelsaufsicht FTC, gemeinsam mit Justizministerin Pam Bondi, für mehr Wettbewerb und Preistransparenz im Ticketverkauf zu sorgen. Ziel ist es, Konsumenten besser zu schützen und faire Bedingungen beim Zugang zu Live-Events zu schaffen.
Bei der Unterzeichnung im Oval Office war auch Musiker Kid Rock anwesend, ein langjähriger Unterstützer Trumps. „Er hat mich über die Jahre immer wieder auf das Thema angesprochen – es stört ihn, und es stört viele andere Künstler“, sagte Trump. „Ein Ticket kostet ursprünglich 100 Dollar, wird aber am nächsten Tag für 2.000 Dollar weiterverkauft.“
Kid Rock ergänzte: „Ich möchte, dass die Fans faire Preise zahlen. Aber wenn ich den Preis niedrig ansetze, schlagen Bots sofort zu und verkaufen die Tickets teuer weiter – das macht nur Betrüger reich.“
Stärkere Durchsetzung des „BOTS Act“ von 2016
Trump kündigte an, die Durchsetzung des sogenannten BOTS-Gesetzes zu verschärfen. Das Gesetz aus dem Jahr 2016 erlaubt der FTC, gegen automatisierte Ticketkäufe (durch Bots) vorzugehen, die eine faire Verteilung verhindern.
Hintergrund des neuen Vorstoßes ist auch der Skandal um überteuerte Ticketpreise bei Taylor Swifts „Eras“-Tour 2022. Damals erreichten Wiederverkaufspreise teils fünfstellige Summen – ein Fall, der massive Kritik an Ticketmaster auslöste, dem größten Anbieter in den USA.
Die US-Regierung und 30 Generalstaatsanwälte hatten im vergangenen Jahr eine Kartellklage gegen den Ticketmaster-Mutterkonzern Live Nation eingereicht. Der Vorwurf: Marktmachtmissbrauch und Wettbewerbsverzerrung zulasten der Fans.
In einer Stellungnahme begrüßte Live Nation Trumps Vorgehen: „Bots und Weiterverkäufer verhindern faire Preise. Wir danken Präsident Trump und unterstützen jede sinnvolle Reform.“
Milliardenmarkt mit Reformbedarf
Der US-amerikanische Live-Entertainment-Sektor hat laut Oxford Economics (2019) einen landesweiten wirtschaftlichen Einfluss von über 132 Milliarden Dollar und sichert fast eine Million Arbeitsplätze. Bereits Trumps Vorgänger Joe Biden hatte mit einem FTC-Beschluss im Dezember 2024 sogenannte „versteckte Gebühren“ beim Ticketkauf verboten.
Mit dem neuen Dekret setzt Trump nun sichtbar auf verbraucherfreundliche Populärmaßnahmen, während er gleichzeitig in anderen Bereichen – wie dem internationalen Handel – für Unsicherheit sorgt.
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