Am Sonntagabend sprach der ehemalige Präsident Donald Trump auf einer Wahlkampfveranstaltung im Madison Square Garden in New York City und wiederholte dabei zahlreiche längst widerlegte Behauptungen zu Einwanderung, der Wirtschaft und anderen Themen. Trumps Rhetorik war geprägt von Falschaussagen, die oft als Schlüsselpunkte seiner politischen Agenda dienen. Die Veranstaltung unterstrich Trumps Strategie, bekannte Fakten zu ignorieren und eine alternative Realität zu präsentieren, um seine Anhänger zu mobilisieren.
Falsche Aussagen zu FEMA und Migration
Trump behauptete fälschlicherweise, die Federal Emergency Management Agency (FEMA) habe bei der Katastrophenhilfe in North Carolina nach Hurrikan Helene versagt, weil angeblich alle Mittel für die Versorgung von Migranten aufgebraucht wurden. Tatsächlich hatte FEMA nachweislich unmittelbar auf die Katastrophe reagiert und bis Mitte Oktober über 100 Millionen Dollar an Hilfsgeldern für die betroffene Bevölkerung in North Carolina bereitgestellt. Zudem stammen die für Migranten vorgesehenen Gelder aus einem separaten Budget, das die Katastrophenhilfe in keiner Weise beeinträchtigt.
Fehlinformationen zur Einwanderung und Migranten in Springfield
Trump stellte zudem die irreführende Behauptung auf, die Stadt Springfield in Ohio sei mit 30.000 Migranten „überschwemmt“ worden, was eine Bevölkerung von 50.000 „überwältigt“ hätte. Diese Zahl ist weit überhöht und stimmt nicht mit den Schätzungen überein, die zwischen 12.000 und 15.000 Migranten in der gesamten Region angeben. Die meisten dieser Migranten sind zudem legal im Land und kamen aufgrund wirtschaftlicher Chancen und einer bestehenden haitianischen Gemeinschaft, nicht durch ein staatliches Umsiedlungsprogramm.
Behauptungen zu „vermissten“ Migrantenkindern
Eine weitere falsche Behauptung war Trumps Aussage, dass aufgrund einer „offenen Grenze“ rund 325.000 Migrantenkinder als vermisst gelten. Diese Zahl basiert auf einer verzerrten Interpretation eines Berichts des US-Heimatschutzministeriums. Tatsächlich fehlen nur etwa 32.000 Kinder bei Gerichtsterminen, was nicht bedeutet, dass sie „vermisst“ sind oder Opfer von Menschenhandel wurden.
Irreführende Darstellungen zur wirtschaftlichen Bilanz und Inflation
Trump betonte in seiner Rede auch, dass es unter seiner Präsidentschaft „keine Inflation“ gegeben habe, obwohl die kumulierte Inflation in dieser Zeit etwa 8 % betrug. Weiterhin erklärte er fälschlicherweise, dass die von Vizepräsidentin Kamala Harris unterzeichneten Entscheidungen im Senat die „höchste Inflation in der Geschichte des Landes“ verursacht hätten. Die Inflation erreichte zwar 2022 ein 40-Jahres-Hoch, blieb jedoch weit unter historischen Höchstwerten wie 23,7 % im Jahr 1920.
Reaktionen auf Trumps Falschaussagen
Trumps Behauptungen weckten sowohl bei seinen Anhängern als auch Kritikern gemischte Reaktionen. Während seine Basis oft ungeprüft auf die Rhetorik anspricht, befürchten politische Analysten, dass die Verbreitung dieser falschen Informationen die gesellschaftliche Polarisierung weiter verstärken könnte. Die Demokraten unterstreichen, dass Trumps wiederholte Angriffe auf Fakten und bewährte Institutionen eine Bedrohung für die Demokratie darstellen.
Trumps Auftritt im Madison Square Garden zeigt erneut seine Bereitschaft, auf übertriebene und widerlegte Behauptungen zurückzugreifen, um politische Unterstützung zu gewinnen. Ob diese Strategie Erfolg hat, wird sich in den bevorstehenden Wahlen zeigen.
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