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Trump will „US Steel wieder großartig machen“ – mit Steuern, Zöllen und jeder Menge Populismus

PoseMuse (CC0), Pixabay
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Donald Trump, der frisch gewählte Präsident der USA, hat erneut betont, dass er die Übernahme von US Steel durch den japanischen Stahlriesen Nippon Steel mit allen Mitteln verhindern will. Warum? Weil der einstige Stahl-Gigant der Nation laut Trump wieder „auf eigenen Beinen stehen“ kann – vermutlich dank seiner magischen Mischung aus Zöllen, Steueranreizen und der berühmten Trump’schen Überzeugungskraft.

„Mit einer Reihe von Steueranreizen und Zöllen werden wir US Steel wieder stark und großartig machen,“ schrieb Trump am Montag auf seiner Plattform Truth Social. Natürlich ließ er es sich nicht nehmen, mit seinem typischen Pathos hinzuzufügen: „Als Präsident werde ich diesen Deal blockieren. Käufer aufgepasst!!“ Ob Nippon Steel in Tokio angesichts dieser Drohung vor Angst zittert, bleibt abzuwarten.

US Steel: Vom Milliardenunternehmen zur rostigen Hülle

Ein kleiner Exkurs in die glorreiche Vergangenheit: Gegründet 1901 durch die Fusion von Carnegie Steel und anderen Schwergewichten, war US Steel einst das erste Unternehmen der Welt mit einem Wert von über einer Milliarde Dollar. Heute hingegen sieht die Lage eher düster aus. Die Firma hat nicht nur ihre Spitzenposition auf dem Weltmarkt längst verloren, sondern liegt auch hinter anderen US-Stahlunternehmen zurück – von globalen Top-Ten-Platzierungen keine Spur.

Und so war es kaum überraschend, dass Nippon Steel, Japans größter Stahlproduzent, seine Chance witterte und im September ein 14,9 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot unterbreitete. Schließlich ist die US-Stahlindustrie mittlerweile nur noch ein Schatten ihrer selbst – aber Trump sieht das natürlich anders.

Nationalstolz oder Wahlkampf-Trick?

Trump, der sich selbst gern als Verteidiger der amerikanischen Wirtschaft inszeniert, sieht in dem Übernahmeversuch offenbar weniger eine Geschäftsmöglichkeit als eine Bedrohung für die nationale Sicherheit. Und er ist nicht allein: Auch Joe Biden und Kamala Harris – ja, die beiden – sprachen sich im September gegen den Deal aus. Es scheint, als sei die Sorge um „America First“ eine der wenigen Gemeinsamkeiten zwischen Trump und dem bisherigen Präsidententeam.

Die Überprüfung des Deals liegt aktuell bei CFIUS, einem Ausschuss auf Kabinettsebene, der alle Übernahmen mit möglichen Auswirkungen auf die nationale Sicherheit analysiert. Und während CFIUS versucht, die Sache möglichst fernab von politischem Druck zu behandeln, signalisiert das Weiße Haus laut Insidern, dass es den Deal blockieren würde – was Nippon Steel natürlich nicht davon abhielt, trotzdem weiter zu pokern.

Was ist eigentlich der Plan für US Steel?

US Steel selbst hat klar gesagt: Ohne Nippons Unterstützung könnten Arbeiter entlassen und Werke geschlossen werden. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich das Unternehmen selbst zum Verkauf angeboten, nachdem es ein unaufgefordertes Übernahmeangebot über sieben Milliarden Dollar von Cleveland Cliffs erhalten hatte. Nippons fast doppelt so hohes Angebot war das Ergebnis dieses Prozesses.

Trump hat jedoch offensichtlich einen anderen Plan – wenn man ihn denn Plan nennen kann. Steueranreize und Zölle sollen US Steel wieder auf Kurs bringen. Wie genau, bleibt nebulös, aber Trump wäre nicht Trump, wenn er sich um Details kümmern würde. Schließlich reichen ein paar markige Slogans aus, um die Wähler bei Laune zu halten.

Fazit: Amerika gegen die Welt

Ob Trumps Widerstand gegen den Nippon-Deal tatsächlich die Rettung für US Steel oder doch nur Wahlkampf-Show ist, wird sich zeigen. Bis dahin bleibt es eine Mischung aus wirtschaftspolitischem Patriotismus und populistischem Spektakel. Und wer weiß – vielleicht wird US Steel eines Tages wirklich wieder „großartig“. Oder zumindest großartig in Trumps Wahlkampfrede.

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