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Trumpf verspielt? Dutton stolpert mit DOGE durch Down Under

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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Australien steht kurz vor der Wahl – und während sich die Koalas im Baum rekeln und die Kängurus sich nicht um Politik scheren, geraten die konservativen Wahlstrategen zunehmend ins Schwitzen. Der Grund: Peter Dutton, Oppositionsführer, Hardliner und, wie es scheint, glühender Fanboy von Donald Trump, hat den politischen Bumerang etwas zu wild geworfen. Und jetzt kehrt er mit Karacho zurück.

Am 3. Mai wählen die Australier ihr neues Parlament. Eigentlich hätte das für Dutton ein Heimspiel werden sollen – schließlich ächzen die Bürger unter Stromrechnungen, die aussehen wie Handyverträge mit fünfstelligen Datenlimits, und Mieten, bei denen selbst reiche Emus zweimal überlegen, ob sie sich ein Nest leisten können.

Doch Dutton, bekannt für sein Pokerface und seine Leidenschaft für Politik mit Vorschlaghammer, hat ein Problem: Donald Trump. Also, nicht direkt. Aber irgendwie auch direkt.

Wenn Trump dein politisches Vorbild ist … aber keiner es merkt

Duttons Kampagne erinnert an eine australische Version von „Make America Great Again“ – nur mit mehr Sonnencreme. Er hat nicht nur eine knallharte Linie in Sachen Migration gefahren (Stichwort: „Operation Sovereign Borders“ – klingt wie der neue Titel eines Netflix-Militärdramas), sondern auch eine Schattenministerin für „Regierungseffizienz“ ins Rennen geschickt. Ihr Name: Jacinta Nampijinpa Price. Ihr Auftrag: Verschwendung stoppen. Klingt vernünftig, oder?

Wären da nicht die unübersehbaren Parallelen zu Trumps legendärem (und von Elon Musk angeblich inspirierten) Ministerium für Effizienz, genannt DOGE. Kein Witz. Finanzminister Jim Chalmers nennt Dutton bereits spöttisch „DOGE-y Dutton“, was ein bisschen klingt wie ein australischer Rapper, aber deutlich weniger cool ist.


USA? Lieber nicht.

Die Australier blicken derzeit mit dem Unbehagen eines Wallabys im Haifischbecken auf die USA. Laut einer Umfrage trauen nur noch 36 Prozent den Vereinigten Staaten verantwortungsvolles Handeln zu – das ist weniger als bei einem Online-Dating-Profil mit der Bio „Ich liebe Politik und meine Mutter“.

Dass Dutton sich politisch so stark an Trump anlehnt, macht ihn für viele Wähler verdächtig – als wäre er der australische Importartikel eines bereits ramponierten US-Exports.


Pannenparade und ein Zyklon

Dutton selbst tut wenig, um dieses Bild zu korrigieren. Er verließ kürzlich seinen Wahlkreis kurz bevor ein Zyklon heranrollte – kein besonders cleverer Schachzug, es sei denn, man will Premierminister einer Wetter-App werden.

Hinzu kommt: Er will ausgerechnet in Sydney wohnen, wenn er gewählt wird – also nicht in der Hauptstadt Canberra. Blöd nur, dass er gleichzeitig ankündigte, Homeoffice im öffentlichen Dienst abzuschaffen. Klingt nach: „Ich darf daheimbleiben, aber ihr alle schön ins Büro, ihr Peasants.“

Und Albanese?

Premier Anthony Albanese, der in der Beliebtheit bislang eher auf Platz „meh“ lag, erlebt derweil ein kleines Comeback – nicht zuletzt, weil er einfach nicht Dutton ist. Oder Trump. Und das reicht dieser Tage vielleicht schon.


Fazit:

Australien steht vor einer Wahl. Die konservative Opposition wollte eigentlich das Steuer übernehmen – hat aber ausgerechnet das politische Navigationsgerät von Donald Trump verwendet. Jetzt steuert Dutton eher Richtung Sackgasse als zur Macht. Und irgendwo in den Hügeln von Canberra lehnt sich ein Premierminister zurück, nippt an seinem Tee – und bedankt sich leise bei DOGE.

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