Mit markigen Worten verteidigt US-Präsident Donald Trump seine neue Zolloffensive – und greift Kritiker persönlich an. In einem Beitrag auf seiner Plattform Truth Social warnte er am Montag: „Seid nicht schwach! Seid nicht dumm! Seid kein PANICAN!“
Was genau der Begriff „PANICAN“ bedeutet, ließ Trump offen. Beobachter vermuten eine Mischung aus „Panic“ und „Americans“ oder „Republicans“. In seinem Post bezeichnete er die PANICANs als „eine neue Partei aus schwachen und dummen Leuten“.
Zölle polarisieren – selbst unter Republikanern
Trumps aggressive Zollpolitik, die ab Mittwoch mit einem 10 %-Einfuhrzoll auf fast alle Importe weltweit starten soll, stößt nicht nur international, sondern zunehmend auch im eigenen politischen Lager auf Kritik.
Der konservative Meinungsmacher Ben Shapiro, bekannt durch seinen erfolgreichen Podcast The Ben Shapiro Show, kritisierte in seiner Montagsfolge die Maßnahmen scharf. „Diese Zölle sind wirtschaftlich katastrophal“, sagte Shapiro und warf dem Trump-Lager vor, gar kein klares Ziel mit den Zöllen zu verfolgen.
„Die Vorstellung, dass dies die amerikanische Wirtschaft stärkt oder zur Rückverlagerung von Industrie führt, ist schlicht falsch“, so Shapiro weiter.
Auch der texanische Kongressabgeordnete Pete Sessions äußerte sich besorgt: Landwirte in seinem Bundesstaat hätten Angst, dass US-Agrarprodukte durch Zölle im Ausland nicht mehr wettbewerbsfähig seien. „Alle Texaner wissen: Ein Zoll ist eine Steuer.“
Kritik von konservativen Schwergewichten
Weitere bekannte Republikaner wie Ted Cruz und Rand Paul haben sich ebenfalls skeptisch geäußert. Unterstützung bekommt die Kritik auch aus der Finanzwelt: Hedgefonds-Milliardär Bill Ackman, der Trump im Wahlkampf 2024 unterstützt hatte, warnte vor einem „selbst verursachten wirtschaftlichen nuklearen Winter“.
Sogar Trumps Vertrauter und Top-Berater Elon Musk soll laut Washington Post über das Wochenende versucht haben, den Präsidenten zur Umkehr zu bewegen.
Zollpolitik als Risiko für Wirtschaft und Märkte
Trumps Ziel ist es, mit Zöllen von bis zu 104 % auf China und weiteren Strafabgaben auf andere Länder die amerikanische Wirtschaft zu stärken und Jobs zurückzuholen. Doch seit seiner Ankündigung am 2. April sind die internationalen Börsen stark unter Druck geraten.
Trotz der zunehmenden Kritik bleibt das Weiße Haus bislang bei seiner Linie. Die wirtschaftlichen Risiken, insbesondere die Möglichkeit einer Rezession, werden dort heruntergespielt.
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