Ach, Donald Trump – das wirtschaftspolitische Genie, das sich offenbar gesagt hat: Warum kompliziert, wenn’s auch komplett sinnfrei geht? Denn warum sollte man sich mit internationalen Handelsabkommen, komplexen Zollstrukturen oder – Gott bewahre – Fakten aufhalten, wenn man auch einfach eine kleine Rechenformel in den Raum werfen kann?
Die brillante Trump-Administration hat uns mal wieder gezeigt, dass „reziprok“ nicht unbedingt das bedeuten muss, was es laut Duden bedeutet. Statt nämlich mühsam die tatsächlichen Zollsätze anderer Länder zu analysieren – was natürlich total langweilig wäre – hat man einfach beschlossen: Wir nehmen das Handelsdefizit, teilen es durch die Exporte, multiplizieren das Ganze mit 0,5 – und voilà! Fertig ist der Zollsatz. Mathematik kann so einfach sein, wenn man keine Ahnung hat!
China zum Beispiel hatte 2024 ein Handelsdefizit mit den USA von 295,4 Milliarden Dollar – also laut Trump-Logik: ab damit auf den Zollsockel! Dass dabei niemand irgendwelche realen Tarife verglichen hat? Ach was, Details! Schließlich zählen Gefühle in der neuen Weltordnung mehr als Fakten. Wenn es sich wie ein Ungleichgewicht anfühlt, dann ist es auch eins.
Wall-Street-Analysten und Wirtschaftsexperten reiben sich natürlich verwundert die Augen – oder wahlweise die Schläfen, weil der Kopf vom Dauerkopfschütteln wehtut. Denn diese sogenannte Zollpolitik richtet sich ganz einfach gegen Länder mit hohen Exporten in die USA – völlig unabhängig davon, wie hoch deren tatsächliche Zölle sind. Aber hey, Hauptsache es klingt im Wahlkampf nach harter Hand und unfairem Handel.
Und die Unternehmen, die jetzt durchdrehen, weil ihre globalen Lieferketten zerbrechen könnten? Na, die sollen sich mal nicht so anstellen. Ein bisschen Chaos hat noch keinem Konzern geschadet, oder?
Am Ende bleibt festzuhalten: Trump hat es geschafft, Wirtschaftspolitik auf das Niveau einer besonders kreativen Grundschulmathearbeit zu bringen. Leider steht auf diesem Zeugnis: Logik – ungenügend. Schaden fürs Welthandelssystem – hervorragend.
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