Was nach einer süßen Erfolgsgeschichte klingt, bekommt durch Donald Trumps jüngste Zollpolitik einen bitteren Beigeschmack. Zwar war die diesjährige Ahornsirup-Saison für Kevin Keyes und Bob Chambers vom „Dry Brook Sugar House“ in Salem, New York, mit 4.000 Gallonen Sirup die beste ihrer 30-jährigen Geschichte – doch die Freude könnte bald getrübt werden.
Grund dafür sind Trumps neue Strafzölle: Seit März 2025 gelten 25 % Einfuhrzölle auf alle Waren aus Kanada – auch auf Spezialmaschinen, die US-Ahornsirup-Hersteller dringend benötigen. Fast die gesamte Ausrüstung zur Sirupproduktion stammt nämlich aus Kanada – von der Vakuumpumpe bis zum Verdampfer.
„Wenn die Preise für Ausrüstung um 25 % steigen, können wir das nicht einfach schlucken“, erklärt Kevin Keyes. Auch David Campbell von „Mapleland Farms“ in Salem sorgt sich: „Wir wollen die Preise für die Kunden nicht anheben – aber wir müssen auch irgendwie leben.“
Das Problem: Die meisten US-Produzenten arbeiten mit engen Margen. Eine langfristige Preissteigerung scheint unausweichlich, wie Adam Wild von der Cornell University erklärt. Und mit derzeit rund 5,86 Millionen Gallonen Sirup jährlich reicht die US-Produktion bei weitem nicht, um die Nachfrage zu decken. Etwa 60 % des Ahornsirups, der in den USA konsumiert wird, stammt aus Kanada – vor allem aus der Provinz Québec, dem „OPEC des Sirups“, wo Preise und Mengen zentral gesteuert werden.
Kurzfristig versuchten Händler, noch zollfrei kanadische Ausrüstung zu importieren. Doch das ist keine Lösung auf Dauer. In einem offenen Brief warnte das „International Maple Syrup Institute“ vor den Zöllen – sie würden nicht helfen, sondern sowohl Produzenten als auch Verbraucher belasten. Das US-Landwirtschaftsministerium dankte höflich – ohne auf die Sorgen einzugehen.
Solange sich die Politik nicht bewegt, bleibt den Farmern nur eins: abwarten – und hoffen, dass es bei den Zöllen nicht noch klebriger wird.
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