Der renommierte Ökonom Larry Summers hat eine deutliche Warnung für den designierten US-Präsidenten Donald Trump ausgesprochen: Sollte Trump seine im Wahlkampf angekündigten wirtschaftspolitischen Maßnahmen umsetzen, könnte das zu einem massiven Anstieg der Inflation führen – schlimmer als die Krise, die die USA 2021 erlebten.
Inflation könnte erneut explodieren
„Wenn er seine Wahlversprechen hält, wird die Inflationskrise deutlich schlimmer ausfallen als die, die das Land 2021 durchgemacht hat“, sagte Summers in einem Interview mit CNN. Damals erreichte die Inflation mit 9,1 % im Juni 2022 einen Höchststand, den die USA seit vier Jahrzehnten nicht mehr gesehen hatten.
Obwohl sich die Inflationsrate inzwischen deutlich verringert hat, bleiben die Lebenshaltungskosten auf einem hohen Niveau. Diese anhaltende Belastung für Verbraucher trug maßgeblich zu Trumps Wahlerfolg bei.
Trumps geplante Maßnahmen
Zu den von Summers kritisierten Vorschlägen Trumps gehören:
Steuersenkungen,
höhere Zölle,
Massenabschiebungen von undokumentierten Arbeitern,
Einflussnahme auf die Geldpolitik der Federal Reserve.
Diese Maßnahmen könnten laut Summers nicht nur die Inflation anheizen, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität der USA gefährden.
Kritik und Gegenstimmen
Das Trump-Team wies die Warnungen von Summers zurück. Karoline Leavitt, Sprecherin von Trumps Übergangsteam, erklärte: „Während seiner ersten Amtszeit führte Präsident Trump Zölle gegen China ein, die Arbeitsplätze schufen und Investitionen ankurbelten, ohne eine Inflation zu verursachen.“
Auch Scott Bessent, ein möglicher Kandidat für das Amt des Finanzministers, sieht keinen Grund zur Sorge: „Die Vorstellung, dass Trump eine neue Erschwinglichkeitskrise auslösen würde, ist absurd.“
Experten sind sich einig: Trumps Agenda ist inflationär
Summers ist nicht allein mit seiner Warnung. Zahlreiche Nobelpreisträger und Wirtschaftsexperten haben vor den inflationären Risiken von Trumps Plänen gewarnt. Laut einer Umfrage des Wall Street Journal glauben 68 % der befragten Ökonomen, dass die Inflation unter Trump höher sein wird als unter der aktuellen Vizepräsidentin Kamala Harris.
Summers zieht Parallelen zur Inflationswelle 2021, die durch großzügige staatliche Ausgaben, Lieferkettenprobleme während der Pandemie und den Krieg in der Ukraine verschärft wurde. „Die großen Schecks, die 2021 verschickt wurden, waren populär, aber niemand wollte die inflationsbedingten Konsequenzen sehen“, so Summers.
Fazit
Summers sieht in Trumps wirtschaftspolitischen Plänen eine gefährliche Mischung, die die Inflation erneut anheizen könnte: „Das Programm – mit Eingriffen in die Fed, höheren Zöllen, Abschiebungen und steigenden Haushaltsdefiziten – ist so inflationär wie kaum etwas, das ich in meinen 40 Jahren als Ökonom gesehen habe.“
Ob Trump seine Pläne in vollem Umfang umsetzt, bleibt abzuwarten. Doch die Diskussion um die wirtschaftlichen Folgen seiner Politik dürfte weiter an Bedeutung gewinnen.
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