In Tschechien, das die erste Welle der Pandemie vergleichsweise gut überstanden hat, brechen nun etliche Cluster den Abwärtstrend der Fallzahlen. Die Wiedereinführung flächendeckender Maßnahmen wird nicht mehr ausgeschlossen, auch eine Verschiebung von Wahlen Anfang Oktober steht im Raum. Die Regierung gerät unter Druck.
Am Donnerstag zählte man in Tschechien den zweiten Tag in Folge mehr als 200 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Laut Johns Hopkins University gab es 14.570 bestätigte Fälle und 364 Menschen, die nach einer Infektion starben – bei rund 10,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern weniger als in Österreich.
Tschechien hatte früh reagiert – als eines der ersten Länder hatte das Land am 18. März eine allgemeine Mundschutzpflicht außerhalb der eigenen vier Wände eingeführt. Als „Symbol unserer Zeit“ verewigte die tschechische Post die Mundschutzmaske sogar auf zwei Briefmarken.
Tschechien hatte auch Milliarden in den Kampf gegen die Folgen der Pandemie gesteckt. Die Grunderwerbssteuer wurde abgeschafft, das Beschäftigungsprogramm „Antivirus“ samt Kurzarbeit aus der Taufe gehoben. Dafür beläuft sich das Haushaltsdefizit heuer auf 500 Milliarden Kronen (18,8 Milliarden Euro) – das Zehnfache des ursprünglich geplanten Minus
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