In Tunesien soll eine unabhängige Kommission die Rolle der Sicherheitskräfte bei den gewaltsamen Übergriffen auf Demonstranten untersuchen, bei denen in den vergangenen Tagen Dutzende Menschen getötet wurden.
Wir werden der Frage nachgehen, wer gab die Erlaubnis für den Einsatz der Schusswaffen», sagte der Chef der Untersuchungskommission. Er verwies darauf, dass in einzelnen Fällen offenbar gezielt auf Köpfe und Oberkörper der Menschen geschossen worden sei.
Es gehe jetzt darum, die Fakten zu prüfen, warum mit Waffen gegen Menschen vorgegangen sei, die unbewaffnet Brot und Freiheit gefordert hätten. Nach Angaben des UNO-Hochkommissars für Menschenrechte wurden bei dem Aufstand 117 Menschen getötet, 70 davon durch Schüsse mit scharfer Munition. Tunesiens Innenminister gab die Zahl der Toten mit 78 an.
Am Samstag hatten sich Tausende Polizisten und Sicherheitskräfte den wieder erstarkten Massenprotesten angeschlossen, die sich nunmehr gegen die umstrittene Übergangsregierung richten. Sie erteilten damit dem amtierenden Ministerpräsidenten Mohamed Ghannouchi eine Abfuhr, der um Geduld gebeten und seinen baldigen Rückzug in Aussicht gestellt hatte.
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