Natürlich wird derzeit viel über unsere Berichterstattung diskutiert, und mit Verlaub, das ist auch gut so, denn hier steht ein Urteil im Raum, das sehr gut begründet ist, aber aus unserer Sicht trotzdem den wirklichen Nutznießer des gesamten Vorganges dann nicht berücksichtigt, um es einmal ganz deutlich an dieser Stelle zu sagen.
Hier hat das Landgericht Leipzig nun entschieden, dass man den noch amtierenden Insolvenzverwalter ersetzen muss. Juristisch ganz klar eine saubere und korrekte Entscheidung, aber mal ganz ehrlich, hat sich dann einmal jemand gefragt, wer möglicherweise der größte Nutznießer des Vorganges ist? Ich habe große Zweifel daran, dass dies der amtierende Insolvenzverwalter Wallner ist. Hier sollte man doch bitte einmal den Fokus auf die Rechtsanwaltskanzlei Mattil legen.
Meiner Meinung nach ging es in diesem Verfahren auch nicht darum, den Insolvenzverwalter zu treffen, sondern hier ging es auch darum, „alte Rechnungen zu begleichen“. Rechnungen, die man mit der Kanzlei Mattil meinte offen zu haben, aber auch mit Rechtsanwalt Borowski. Um das einmal deutlich zu sagen, wir kennen weder den Insolvenzverwalter Wallner noch Rechtsanwalt Borowski persönlich. Gleiches gilt auch für Peter Mattil.
Wir recherchieren sauber und korrekt, und fragen nach so manchem Hintergrund. Da wir über ein großes Netzwerk verfügen, bekommen wir auf so manche „dumme Frage“ dann schlaue Antworten. Genau das bringt uns zu der Überzeugung, dass es hier um einen Stellvertreter-Krieg geht, mehr nicht.
Nun muss man doch auch einmal ehrlich sein, wem nutzt das insgesamt, wenn man einen Insolvenzverwalter Wallner absetzt, aber einen Peter Mattil mit seinen Stimmen und Mandaten dann auch beim neuen Insolvenzverwalter „mitmachen bzw. mitbestimmen“ lässt?
Viele mit den wir dazu ein Telefongespräch geführt haben, gemeint sind hier Rechtsanwälte, sehen das auch wie wir, aber auf unsere Frage, ob dann nun einer der werten Kollegen etwas gegen Peter Mattil und seine gesammelten Mandate unternimmt, war dann immer „schweigen an der anderen Seite des Telefons“. Alleine das ist dann schon bezeichnend. Ich bin auch überzeugt davon, dass jeder andere Rechtsanwalt, dem sich diese Chance geboten hätte, diese genau wie Peter Mattil dann ergriffen hätte.
Bei aller Freude, die sich die Antragssteller nun auf die Fahne schreiben, was ist dieser Erfolg dann für die Anleger WERT, wenn man nicht bis zum Ende weitermacht? Nichts, aus unserer Sicht, das ist so, als wenn Du bei einem 100 m Lauf, den du verloren hast, sagst, „bis zur 50 m Linie war ich aber der Führende“.
Hier muss mit Augenmaß gehandelt werden, denn die Auswirkungen müssen die Anleger nun ausbaden, ob auch finanziell, wird man erst später sehen. Was aus unserer Sicht aber klar ist, das Verfahren wird sich dadurch sicherlich verzögern.
Eine weitere Frage, die bisher auch keiner gestellt hat, ist die Frage nach Rainer J. Langnickel. Was ist mit all den Entscheidungen, die er getroffen hat? Muss er nicht auch nun raus aus den Gesellschaften? Sie sehen, viele Gesichtspunkte kann man in einem Artikel nicht alleine abarbeiten und man muss jetzt auch so manche Entwicklung in der Sache selber abwarten.
Ach ja, auch das sei noch angemerkt, den Kanzlei Partner von Herrn Wallner, Rüdiger Weiß, haben wir in den letzten Monaten als kompetenten Insolvenzverwalter in Sachen DLM kennengelernt. Genau deshalb unser Gedanke, dass man doch beim Insolvenzgericht in Leipzig einmal darüber nachdenke, ob Rüdiger Weiß nicht eine gute Lösung wäre? Der dann aber eben auch die Kritikpunkte aufnimmt und ordentlich abarbeitet.
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