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Überforderung durch Digitalisierung: Das Interview mit einem Experten aus dem Digitalbereich

fancycrave1 (CC0), Pixabay
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Interviewer: Herr Schlautmann, eine aktuelle Umfrage von Bitkom Research im Auftrag der Initiative „Digital für alle“ zeigt, dass sich vier von zehn Menschen in Deutschland von digitalen Technologien überfordert fühlen. Wie bewerten Sie dieses Ergebnis?

Tim Schlautmann: Die Ergebnisse der Umfrage überraschen mich nicht wirklich. Die Digitalisierung schreitet in Deutschland zwar immer weiter voran, aber es gibt nach wie vor viele Menschen, die Schwierigkeiten haben, mit den neuen Technologien Schritt zu halten. Besonders ältere Menschen fühlen sich oft überfordert, aber auch in anderen Altersgruppen gibt es viele, die sich schwer tun, mit der Fülle an Informationen und Möglichkeiten umzugehen.

Interviewer: Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe für diese Überforderung?

Tim Schlautmann: Es gibt verschiedene Gründe, warum sich Menschen von digitalen Technologien überfordert fühlen. Zum einen entwickeln sich die Technologien sehr schnell und es ist nicht immer einfach, da dranzubleiben. Zum anderen sind viele Anwendungen und Geräte nicht immer benutzerfreundlich gestaltet und erfordern eine gewisse Einarbeitung. Hinzu kommt, dass es oft an Unterstützungsangeboten fehlt, die den Menschen den Einstieg erleichtern.

Interviewer: Was muss getan werden, um dieser Überforderung entgegenzuwirken?

Tim Schlautmann: Es ist wichtig, dass wir die Bedürfnisse und Sorgen der Menschen ernst nehmen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Dazu gehört zum einen, dass digitale Anwendungen und Geräte möglichst benutzerfreundlich gestaltet werden und dass es ausreichend Unterstützungsangebote gibt, wie zum Beispiel Schulungen oder eine verständliche Dokumentation. Zum anderen ist aber auch die Politik gefragt, um die digitale Teilhabe aller Menschen zu fördern, sei es durch den Ausbau der digitalen Infrastruktur oder die Förderung von digitalen Kompetenzen in Schulen und Bildungseinrichtungen.

Interviewer: Welche Rolle spielen Initiativen wie „Digital für alle“ in diesem Zusammenhang?

Tim Schlautmann: Initiativen wie „Digital für alle“ leisten einen wichtigen Beitrag, um das Thema Digitalisierung und digitale Teilhabe in den Fokus zu rücken. Sie setzen sich dafür ein, dass niemand von der digitalen Welt ausgeschlossen wird und dass alle Menschen die Möglichkeit haben, von den Vorteilen der Digitalisierung zu profitieren. Durch Aufklärungsarbeit, Vernetzung und konkrete Unterstützungsangebote tragen sie dazu bei, die digitale Inklusion in Deutschland voranzubringen.

Interviewer: Was ist Ihre Vision für die digitale Zukunft Deutschlands?

Tim Schlautmann: Meine Vision ist, dass wir es schaffen, die Digitalisierung in Deutschland so zu gestalten, dass alle Menschen davon profitieren können. Dazu müssen wir die digitale Infrastruktur weiter ausbauen, die digitalen Kompetenzen der Menschen stärken und sicherstellen, dass niemand aufgrund von Überforderung oder fehlender Unterstützung abgehängt wird. Gleichzeitig müssen wir aber auch die Risiken und Herausforderungen der Digitalisierung im Blick behalten und gemeinsam nach Lösungen suchen. Nur so können wir eine digitale Zukunft gestalten, die inklusiv, sicher und lebenswert für alle ist.

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