Die Lage im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja, das unter der Kontrolle der russischen Invasionstruppen ist, sorgt am Donnerstag einmal mehr für Aufsehen. Die russische Nachrichtenagentur RIA meldete, dass nach einem Stromausfall die Sicherheitssysteme des AKW aktiviert worden seien. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, das ukrainische Militär habe Europas größtes AKW beschossen. Beide Seiten haben sich bereits mehrfach vorgeworfen, das Gebiet um das AKW angegriffen zu haben.
Putin unterzeichnet Dekret zu Truppenaufstockung
Putin hat laut einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur RIA ein Dekret zur personellen Aufstockung der Streitkräfte von 1,9 auf 2,04 Millionen unterzeichnet. Der Erlass soll am 1. Jänner in Kraft treten.
Einem aktuellen Bericht zufolge ist die international geächtete Streumunition nach Angaben von Beobachtern in diesem Jahr weltweit nur in der Ukraine eingesetzt worden. Das berichtet Loren Persi, der an dem „Streubomben Monitor 2022“ mitgearbeitet hat. „Für uns ist Russlands extensiver Einsatz von Streumunition in der Ukraine in den letzten sechs Monaten eine schreckliche Entwicklung“, so Mary Wareham von der NGO Human Rights Watch.
RIA: AKW-Sicherheitssystem nach Stromausfall aktiv
Nach einem Stromausfall in der Region sind in dem Atomkraftwerk Saporischschja in der südlichen Ukraine der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge die Sicherheitssysteme aktiviert worden. Zuvor sind aus weiten Teilen der von russischen Truppen kontrollierten Regionen Saporischschja und Cherson Stromausfälle gemeldet worden.
Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, das ukrainische Militär habe Europas größtes AKW beschossen. Beide Seiten haben sich bereits mehrfach vorgeworfen, das Gebiet um das AKW beschossen zu haben. Das AKW ist von russischen Truppen besetzt, wird aber noch von ukrainischen Technikern betrieben.
USA verurteilen russischen Raketenangriff
Auch die USA haben den Angriff auf Tschaplyne verurteilt. „Russlands Raketenangriff auf einen Bahnhof voller Zivilisten in der Ukraine passt in ein Muster von Gräueltaten“, schreibt US-Außenminister Antony Blinken bei Twitter. „Wir werden weiterhin zusammen mit Partnern aus der ganzen Welt an der Seite der Ukraine stehen und uns bemühen, russische Offizielle zur Rechenschaft zu ziehen.“
Gasprom: Keine „Nord Stream 1“-Turbinen in Kanada
In Kanada befinden sich nach Angaben von Gasprom keine Turbinen der Gaspipeline „Nord Stream 1“. „Keine der Turbinen für die Portowaja-Kompressorstation wird in Kanada repariert“, meint der russische Gasexporteur in einer Mitteilung bei Telegram. Der Konzern sagt nicht, wo sich die Turbinen befinden.
Gestern hat der Sender CBC News Kanadas Außenministerin Melanie Joly mit der Aussage zitiert, Kanada würde fünf Turbinen an Deutschland zurückgeben. Russland plant Wartungsarbeiten in Portowaja von 31. August bis 2. September. Die Ostsee-Pipeline ist derzeit nur zu 20 Prozent ausgelastet.
IAEA-Chef: Einigung auf AKW-Inspektion ist nah
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) steht nach eigenen Angaben kurz vor einer Vereinbarung für eine Inspektion des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja, das unter der Kontrolle russischer Invasionstruppen ist. „Wir sind sehr, sehr nah dran“, sagt IAEA-Chef Rafael Grossi dem TV-Sender France 24. Die UNO-Behörde hat angekündigt, im Falle einer Einigung mit der Ukraine und Russland binnen weniger Tage, Fachleute zu der Anlage zu entsenden.
Russland: Haben Bahnhof von Tschaplyne beschossen
Russland hat nach eigenen Angaben den Bahnhof von Tschaplyne beschossen. Eine Rakete habe einen Waffentransportzug getroffen, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Russland dementiert, Zivilisten ins Visier zu nehmen, gleichzeitig bezeichnet es aber Bahninfrastruktur als legitimes militärisches Ziel.
EU verurteilt russischen Angriff auf Zug in der Ukraine
Die EU hat den russischen Angriff auf einen Bahnhof in der Ukraine mit mindestens 25 Toten scharf verurteilt. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell spricht auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter von einem „abscheulichen Angriff Russlands auf Zivilisten“ am ukrainischen Unabhängigkeitstag. „Die Verantwortlichen für den russischen Raketenterror werden zur Rechenschaft gezogen“, betont er.
Scholz sagt weitere Ausbildung ukrainischer Soldaten zu
Der Bundeskanzler Olaf Scholz hat auf dem Truppenübungsplatz Putlos ukrainische Soldatinnen und Soldaten getroffen, die in Deutschland etwa an „Gepard“-Flugabwehrkanonenpanzern ausgebildet werden. „Die Ukraine hat das Recht, sich zu verteidigen“, sagt Scholz nach dem Treffen.
Deutschland werde die Ukraine weiter auch militärisch gegen die russischen Angriffe unterstützen und dafür sorgen, dass ihre Armee die Waffen möglichst effizient einsetzen kann. Erst am Dienstag war bekanntgeworden, dass die deutsche Regierung ein neues Waffenpaket im Wert von mehr als 500 Millionen Euro schnürt.
Österreich lehnt allgemeinen Visastopp für Russen ab
Österreich sieht eine mögliche Einreisesperre für russische Touristen skeptisch und hält sie für kontraproduktiv. „Mit einem allgemeinen Visastopp wären noch vorhandene Kontakte zu der russischen Zivilgesellschaft kaum mehr möglich“, so das Außenministerium auf APA-Anfrage.
Damit würden die Zivilgesellschaft und Oppositionelle, aber auch Angehörige von Österreichern und Österreicherinnen aus der EU ausgesperrt werden. Länder wie Polen, Tschechien, Finnland, Dänemark und die baltischen Staaten haben sich bereits für eine Visasperre ausgesprochen bzw. teilweise bereits die Einreise für russische Staatsbürger beschränkt.
Treibstoff für russische Kampfjets? TotalEnergies unter Druck
Das Russland-Geschäft des französischen Konzerns TotalEnergies ruft die Regierung in Paris auf den Plan. Verkehrsminister Clement Beaune fordert Ermittlungen zu der Frage, ob TotalEnergies über ein russisches Gemeinschaftsunternehmen in die Lieferung von Treibstoff für das russische Militär verwickelt sein könnte.
Zuvor hat „Le Monde“ berichtet, mit diesem Kraftstoff könnten Kampfflugzeuge betankt worden sein, die in der Ukraine im Einsatz seien. Dem Bericht zufolge geht es bei der Lieferung des fraglichen Kraftstoffs um ein Gemeinschaftsunternehmen von TotalEnergies und dem russischen Konzern Nowatek.
Die Firma Terneftegas soll demnach Nowatek Vorprodukte für Kraftstoff zur Verfügung gestellt haben, der an zwei russische Luftwaffenstützpunkte geliefert wurde. Von diesen Basen aus wurden wahrscheinlich Luftangriffe in der Ukraine geflogen.
Botschafter Melnyk hofft auf Abschiedsgespräch mit Scholz
Der scheidende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hofft vor Ende seines Dienstes noch auf ein klärendes Gespräch mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz.
„Es würden zehn Minuten ausreichend sein, um einiges mitzuteilen, mich zu bedanken, auch zu entschuldigen, aber auch zu bedanken, was uns in diesem halben Jahr zuteilwurde“, so Melnyk gestern in der Sendung „RTL direkt“.
Melnyk soll im Oktober die Geschäfte an seinen Nachfolger übergeben. Der Diplomat hat die deutsche Politik angesichts des russischen Angriffskrieges in seiner Heimat immer wieder scharf kritisiert und Berlin eine zu zögerliche Haltung insbesondere in der Frage der Waffenlieferungen an Kiew vorgeworfen. Mit seinen Äußerungen hat er oft für Wirbel gesorgt, etwa als er Scholz als „beleidigte Leberwurst“ bezeichnet hat.
Wehrschütz: Lage in Kiew „ruhig“
„In Kiew selbst ist die Situation ruhig, aber das kann sich natürlich alle Zeit ändern, weil Raketenbeschuss immer möglich ist“, schildert ORF-Reporter Christian Wehrschütz die Lage an Ort und Stelle. Viele Menschen hätten die ukrainische Hauptstadt zuletzt wieder verlassen – aus Furcht vor Angriffen rund um den Unabhängigkeitstag. Der Krieg, der seit sechs Monaten im Land wütet, stelle einen „enormen Schub für die Nationsbildung“ dar, sagt Wehrschütz auch. Die Ukrainer würden „auf Jahrzehnte hinaus mit Russland verfeindet sein“.
Ukraine hofft 2023 auf Wirtschaftswachstum von 15 Prozent
Die Regierung in Kiew hofft auf eine kräftige Erholung der Wirtschaft im nächsten Jahr. Das hänge aber maßgeblich von der Entwicklung des Krieges gegen Russland ab, wie Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko der Nachrichtenagentur Reuters sagt.
In diesem Jahr wird der Konjunktureinbruch auf 30 bis 35 Prozent geschätzt. Swyrydenko sagt, die aktuellen Erwartungen für 2023 reichten von einem leichten Minus von 0,4 Prozent bis zu einem kräftigen Wachstum von 15,5 Prozent. Für September sind Verhandlungen der Ukraine mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über weitere Hilfsgelder geplant.
NGO: Hunderte Streubombenopfer im Ukraine-Krieg
International geächtete Streumunition ist nach Angaben von Beobachtern in diesem Jahr weltweit nur in der Ukraine eingesetzt worden. In der Ukraine sind im ersten Halbjahr 2022 mindestens 215 Zivilisten aufgrund von Angriffen mit Streubomben gestorben, 474 sind dabei verletzt worden.
Die russischen Streitkräfte hätten Hunderte von Angriffen mit Streumunition durchgeführt, doch auch die ukrainischen Streitkräfte hätten Streumunition mehrfach eingesetzt. Das gehe aus dem „Streubomben Monitor 2022“ hervor, der heute in Genf veröffentlicht wird, teilt die NGO Handicap International mit.
Die Konferenz der Vertragsstaaten des Oslo-Vertrages, der den Einsatz von Streumunition verbietet, findet von 30. August bis 2. September in Genf statt. Weder Russland noch die Ukraine haben den Vertrag unterzeichnet. Handicap International ruft dazu auf, den Einsatz der „barbarischen Waffen“ systematisch zu verurteilen und die Verantwortlichen für ihren Einsatz zur Rechenschaft zu ziehen.
Kiew: Zahl der Toten nach Angriff auf Bahnhof steigt auf 25
Nach dem russischen Beschuss einer Bahnstation in der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer nach offiziellen Angaben auf mindestens 25 gestiegen. Bei dem Beschuss von bewohntem Gebiet und der Bahnanlagen in dem Ort Tschaplyne des zentralukrainischen Gebietes Dnipropetrowsk seien auch zwei Kinder getötet worden, teilt der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, auf Telegram mit.
Am Vorabend hat Selenskyj von 22 Toten gesprochen. Zudem sind nach Angaben von Tymoschenko 31 Menschen verletzt. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten seien abgeschlossen. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
London: Russland nutzt AKW für Propagandazwecke
Moskau ist nach Ansicht britischer Militärexperten bereit, jegliche militärische Aktivitäten der Ukrainer in der Nähe des besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja für Propagandazwecke zu nutzen. Das teilt das Verteidigungsministerium in London in seinem täglichen Geheimdienstupdate zum Krieg in der Ukraine mit. Die Gefahr für die Sicherheit um das Kernkraftwerk gehe aber von den russischen Invasionstruppen aus.
„Solange Russland die militärische Besetzung des Atomkraftwerks in Saporischschja aufrechterhält, bleiben die Hauptrisiken eine Unterbrechung des Kühlsystems, Schäden an der Notstromversorgung und Fehler durch Mitarbeiter, die unter Druck stehen“, heißt es in der Mitteilung der Briten.
Europäischer Gaspreis klettert auf mehr als 300 Euro
Der Gasmangel infolge des Ukraine-Krieges treibt den Gaspreis in Europa immer weiter nach oben. Er ist heute über die Marke von 300 Euro je Megawattstunde (MWh) gesprungen, nachdem sich der für den europäischen Gashandel richtungsweisende Terminkontrakt TTF an der Energiebörse in Amsterdam an den beiden Vortagen vergleichsweise stabil gehalten hat.
In der Früh ist der Preis um mehr als sechs Prozent auf knapp 316 Euro je Megawattstunde gestiegen. Nur in der Zeit unmittelbar nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine ist der Preis für das in Europa gehandelte Erdgas kurzzeitig mit einem Spitzenwert von 345 Euro höher gewesen.
NEOS-Lab-Direktor erwartet Rekordkosten für russisches Gas
3,4 Milliarden Euro hat Österreich von Jänner bis Mai für russisches Gas bezahlt – das ist fast so viel wie im gesamten Jahr 2021. Das Geld fehle langfristig bei der Kaufkraft in Österreich, sagt Lukas Sustala, Direktor des NEOS Lab, im Ö1-Interview.
„In einem normalen Jahr machen die Zahlungen für russische Gasimporte ungefähr ein bis zwei Milliarden Euro aus. Heuer werden es bis zu zehn Milliarden sein.“ Dadurch würde das russische Kriegstreiben unterstützt und die EU-Sanktionen geschwächt.
„Wir müssen endlich in einer EU-weiten Kraftanstrengung die größte Lücke im Sanktionsregime schließen und mit hohen Zöllen auf Gas- und Ölimporte aus Russland Putins Kriegsgewinne abschöpfen“, so Sustala in einer Aussendung. Das Risiko eines sofortigen Lieferstopps durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin hält Sustala für überschaubar.
UNO unterstützt IAEA-Mission aus Kiew zu Kraftwerk
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat sich im Streit über eine Mission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zum umkämpften Atomkraftwerk Saporischschja geäußert. „Das UNO-Sekretariat ist bereit, jegliche IAEA-Mission aus Kiew zu dem Kraftwerk zu unterstützen“, so Guterres in einem Tweet gestern Abend (Ortszeit). Er bekräftigt seine Sorge wegen der anhaltenden Kämpfe im Gebiet des Kraftwerks.
Russland hat das AKW Anfang März unter seine Kontrolle gebracht. Kämpfe im Gebiet verstärken die Sorge vor einer nuklearen Katastrophe. Ein von allen Seiten des Konflikts im Prinzip unterstützter Kraftwerksbesuch von IAEA-Experten scheitert bisher an der Frage, ob das Team über russisch kontrolliertes Territorium oder – was völkerrechtlich korrekt wäre – ukrainisches Gebiet anreist.
Ukraine: Angriffe auf Frontstädte am Unabhängigkeitstag
Am ukrainischen Unabhängigkeitstag haben sich die russischen Angriffe laut der Regierung in Kiew auf Städte an der Front konzentriert. Russische Artillerie habe gestern vor allem Orte wie Charkiw, Mykolajiw, Nikopol und Dnipro ins Visier genommen, erklärt der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch. Kiew sei weitgehend verschont geblieben.
Sirenenalarm ist in der Hauptstadt allerdings mindestens siebenmal zu hören gewesen. In der direkt an Kiew grenzenden Region Wischhorod hat es dem dortigen Behördenvertreter Olexij Kuleba zufolge einen Raketenangriff gegeben.
Die Ukraine hat zudem russische Angriffe deutlich weiter im Westen des Landes gemeldet. In der Region Winnyzja haben ukrainische Truppen laut den Angaben eine russische Drohne abgeschossen. In der noch weiter westlich gelegenen Region Chmelnyzkyj sind russische Raketen niedergegangen. Es gibt keine Berichte über Opfer oder Schäden. Die Angaben lassen sich unabhängig nicht überprüfen.
In vielen Teilen der Welt ist der ukrainische Unabhängigkeitstag gefeiert worden. Nicht nur in Europa, sondern auch in großen Städten Südamerikas und in Tel Aviv sind zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen, um ein Zeichen für die Ukraine zu setzen.
Experte: Waffenlieferungen „Lebensader der Ukraine“
Russland pokert darauf, dass die EU in den kommenden Monaten weniger geschlossen agiert, als das bisher der Fall gewesen ist – die Gefahr sei real, findet der Militärexperte Franz-Stefan Gady.
„Ich glaube, es gibt diese Gefahr tatsächlich, und es ist nicht wirklich abzuschätzen, wie groß sie ist. Es bleibt abzuwarten, was die Situation im Herbst bringen wird, aber grundsätzlich ist zu sagen, dass Waffenlieferungen, westliche Waffensysteme, Munition und so weiter, die Lebensader der Ukraine in diesem
„Das heißt aber nicht, dass, wenn der Westen Waffenlieferungen stoppen würde, dieser Krieg aufhören würde. Nein. Er würde nur einen anderen Charakter erlangen – einen viel blutigeren Charakter“, sagt der Experte weiter.
Bericht: Russischer Notfallplan für AKW Saporischschja
Russland hat einen detaillierten Plan ausgearbeitet, um Europas größtes Kernkraftwerk Saporischschja vom Stromnetz der Ukraine zu trennen, wodurch ein katastrophaler Ausfall seiner Kühlsysteme riskiert wird. Das berichtet der britische „Guardian“. Russland hat zuletzt bereits damit gedroht, das AKW an das russische Stromnetz anschließen zu wollen.
Petro Kotin, der Leiter des ukrainischen Atomenergieunternehmens, sagt dem Bericht zufolge, russische Ingenieure hätten bereits einen Entwurf für einen Schalter erarbeitet, sollten die verbleibenden Stromverbindungen bei andauernden Gefechten durchtrennt werden.
„Die Voraussetzung für diesen Plan war eine schwere Beschädigung aller Leitungen, die das Kernkraftwerk Saporischschja mit dem ukrainischen System verbinden“, sagt Kotin. Kotin befürchtet, dass Russland nun verstärkt Gefechte bei jenen Leitungen plane, um das Notfallszenario Realität werden zu lassen.
Russische Angriffe am ukrainischen Unabhängigkeitstag
Am Unabhängigkeitstag der Ukraine sind nach offiziellen Angaben mehrere Regionen mit russischen Raketen beschossen worden. Der Angriff auf den Bahnhof von Tschaplyne ist für die Einwohner überraschend gekommen. „Es gab keinen Lärm, nichts. Nur plötzlich eine Explosion und Feuer“, schildert eine Augenzeugin.
UNO-Sicherheitsrat: Selenskyj geißelt „nukleare Erpressung“
Am ukrainischen Unabhängigkeitstag und sechs Monate nach dem völkerrechtswidrigen Einmarsch Russlands hat Selenskyj gestern vor dem UNO-Sicherheitsrat gesprochen. Er hat die Übergabe des umkämpften AKW Saporischschja an die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) gefordert und betont, „wie sehr die Welt von unserer Unabhängigkeit abhängig ist“. Über 50 Länder rufen Russland auf, den Angriffskrieg zu beenden.
Ukraine: Raketenangriff auf Wyschhorod bei Kiew
Dem Leiter der regionalen Militärverwaltung in Kiew, Olexij Kuleba, zufolge, habe Russland in der Früh einen Raketenangriff auf den Bezirk Wyschhorod bei Kiew gestartet. Laut Kuleba gibt es bisher keine Verletzten oder Schäden an Wohngebäuden oder Infrastruktureinrichtungen. Die ukrainischen Streitkräfte geben an, dass gegen 3.00 Uhr „mehrere“ Explosionen zu hören waren.
USA: Russische Kriegsprozesse „Verhöhnung der Justiz“
Die USA verurteilen die angekündigten russischen Prozesse gegen ukrainische Kriegsgefangene aus Mariupol. „Die geplanten Schauprozesse sind unrechtmäßig und eine Verhöhnung der Justiz, wir verurteilen sie aufs Schärfste“, sagt Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums. Russland versuche damit, von der
Selenskyj: Mindestens 22 Tote bei Angriff auf Bahnhof
Genau sechs Monate nach Beginn des Ukraine-Krieges sind bei einem russischen Angriff auf einen Bahnhof im Zentrum des Landes nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mindestens 22 Menschen getötet worden. Dutzende weitere Menschen seien gestern in Tschaplyne in der Region Dnipropetrowsk verletzt worden, so Selenskyj am Abend in seiner täglichen Videoansprache.
Unter den Todesopfern seien fünf Menschen, die in ihrem Wagen verbrannt seien. Ferner sei ein Elfjähriger in seinem Haus gestorben, das von einer russischen Rakete zerstört worden sei.
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