Ukraine

Published On: Freitag, 08.09.2023By Tags:

In einer Sondersitzung hat die UNO-Kulturorganisation UNESCO beschlossen, 20 ukrainische Kulturgüter vorläufig unter verstärkten Schutz zu stellen, angesichts der anhaltenden militärischen Aktionen Russlands in der Ukraine. Zugleich wird das US-Verteidigungsministerium seine militärische Unterstützung für die Ukraine aufstocken. Parallel dazu ist der ukrainische Oligarch Ihor Kolomojskyj wegen Betrugsverdachts angeklagt worden.

UNESCO-Schutz für ukrainische Kulturgüter

Die Entscheidung der UNESCO erfolgte nach einer Sonderkommission, die sich mit dem Schutz von Kulturgütern bei bewaffneten Konflikten befasste. In der Sitzung verurteilte das Komitee schwere Schäden an kulturell bedeutsamen Gebäuden in ukrainischen Städten wie Lwiw, Odessa und Tschernihiw durch russische Raketenangriffe. Unter den nun besonders geschützten Kulturgütern befinden sich das historische Zentrum von Lwiw, die Sophienkathedrale in Kiew und die Residenz der Metropoliten von Bukowina und Dalmatien in Tscherniwzi. Dieser spezielle Status ermöglicht es, die mutmaßlichen Täter für die Zerstörung dieser Kulturstätten zu verfolgen.
Erweiterte US-Militärhilfe für Ukraine

In einer gesonderten Entwicklung hat das US-Verteidigungsministerium ein neues Hilfspaket für die Ukraine in Höhe von etwa 600 Millionen US-Dollar angekündigt. Dies folgt auf eine vorherige Zusage von 175 Millionen Dollar und beinhaltet Munition für Mehrfachraketenwerfer, Artilleriemunition und Minenräumgeräte. Seit Beginn des Konflikts Ende Februar haben die USA der Ukraine bereits oder zugesagt militärische Hilfe im Wert von mehr als 43,7 Milliarden US-Dollar bereitgestellt.
Anklage gegen Ihor Kolomojskyj

Unterdessen ist der ukrainische Oligarch Ihor Kolomojskyj festgenommen und wegen Betrugsverdachts angeklagt worden. Ihm wird vorgeworfen, mehr als 9,2 Milliarden Hrywnja (etwa 233 Millionen Euro) von der PrivatBank veruntreut zu haben. Kolomojskyj, der auf einer US-Sanktionsliste steht und nicht in die USA einreisen darf, war vor der russischen Invasion einer der reichsten Männer der Ukraine. Präsident Wolodymyr Selenskyj, der ursprünglich mit Unterstützung von Kolomojskyjs Medienimperium ins Amt kam, hat inzwischen Versuche unternommen, sich von dem Oligarchen zu distanzieren.

Dieser komplexe Mix aus Kultur, militärischer Hilfe und innerstaatlicher Justiz wirft ein Schlaglicht auf die vielschichtigen Herausforderungen, mit denen die Ukraine derzeit konfrontiert ist.

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