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skorec (CC0), Pixabay
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Russland hat auch am zehnten Tag der Invasion in der Ukraine den Vormarsch fortgesetzt. Laut ukrainischen Armeeangaben konzentrierte sich das russische Militär auf eine Einkesselung der Hauptstadt Kiew. Dort waren gestern mehrmals Explosionen zu hören. Aber auch in anderen Städten der Ukraine wächst die Sorge vor blutigen Häuserkämpfen.

Nach Angaben der Regionalbehörden drangen russische Truppen in die ukrainische Hafenstadt Mykolajiw am Schwarzen Meer vor, sie seien aber wieder vertrieben worden. Die südukrainische Hafenstadt Mariupol sei inzwischen komplett eingeschlossen. Die ukrainischen Streitkräfte sollen aber weiterhin die Kontrolle über die Stadt haben.

Nach ukrainischen Angaben halten auch andere strategisch wichtige Orte den Angreifern stand, etwa in den nordostukrainischen Gebieten Sumy und Tschernihiw. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski sagte, dass bisher 9.200 russische Soldaten getötet worden seien. Er wandte sich auch direkt an die russische Bevölkerung und rief sie zum Protest auf.

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Russland schränkt Zugang zu Facebook ein

Die Websites von Facebook und mehreren unabhängigen Medien sind in Russland teilweise nicht zu erreichen. Die Nichtregierungsorganisation GlobalCheck und Journalisten der Nachrichtenagentur AFP haben in der Nacht Zugangsprobleme bei den Websites von Facebook sowie den Medien Deutsche Welle, Medusa, RFE-RL und dem russischsprachigen Dienst der BBC festgestellt.

Abschiebeschutz für Ukrainer in USA

Die US-Regierung gewährt Zehntausenden von Ukrainern und Ukrainerinnen im Land die Möglichkeit, vorübergehend Schutz vor Abschiebungen zu bekommen und zu arbeiten. Die Maßnahme werde den Ukrainern erlauben, für 18 Monate legal im Land bleiben und arbeiten zu können, erklärt das US-Ministerium für Heimatschutz gestern.

Das gelte für alle Ukrainer und Ukrainerinnen, die sich bereits seit dem 1. März in den Vereinigten Staaten aufhalten. Aufgrund des militärischen Konflikts mit Russland sei es diesen Menschen nicht möglich, in ihr Heimatland zurückzukehren.

Auch Börsen in Hongkong und China deutlich niedriger

Nach den starken Verlusten an der asiatischen Leitbörse in Tokio sind auch die Aktienmärkte in Hongkong und China deutlich schwächer in den Tag gestartet. Zuvor haben Berichte über Kämpfe nahe Europas größtem Atomkraftwerk in der Ukraine für Besorgnis gesorgt.

Japan erwägt Transport von Hilfsgütern über Polen

Japan erwägt die Entsendung von humanitären Hilfsgütern für die Ukraine wie Lebensmittel und Winterkleidung nach Polen. Transportiert werden könnten die Güter mit einer Regierungsmaschine der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte, wie der japanische Fernsehsender NHK berichtet.

US-Regierung: Militärische Hotline mit Moskau eingerichtet

Die US-Regierung hat wegen des Krieges in der Ukraine eigenen Angaben nach eine Hotline mit Russland eingerichtet, um militärische Zwischenfälle zu vermeiden. „Die Vereinigten Staaten verfügen über eine Reihe von Kanälen, um kritische Sicherheitsfragen mit den Russen im Falle eines Notfalls oder einer Notsituation zu besprechen“, heißt es gestern (Ortszeit) auf Nachfrage aus dem Pentagon.

Ministerium: Keine Gefahr für Österreich durch AKW-Brand

Nach Angaben des Klimaschutzministeriums besteht keine Gefahr für Österreich durch den durch russischen Beschuss ausgelösten Brand im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja. Man hat „keine Meldungen über Schäden in wesentlichen Anlageteilen“ erhalten. Es gibt „keine Freisetzung radioaktiver Stoffe und damit auch keine Auswirkungen außerhalb der Anlage“, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums in der Nacht.

London fordert nach AKW-Angriff Sitzung des UNO-Sicherheitsrats

Nach dem russischen Angriff auf das AKW fordert Großbritannien eine Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats. Das „rücksichtslose“ Verhalten von Russlands Präsident Wladimir Putin könne „direkt die Sicherheit von ganz Europa bedrohen“, erklärt das Büro von Premierminister Boris Johnson in der Nacht.

Ukrainischer Energieminister fordert Eingreifen der NATO

Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko hat angesichts von Berichten über ein Feuer in der Anlage des AKW Saporischschja ein Eingreifen der NATO gefordert. „Deshalb fordern wir nicht nur eine professionelle Einschätzung der Geschehnisse, sondern ein echtes Eingreifen mit den härtesten Maßnahmen, auch durch die NATO und die Länder, die Atomwaffen besitzen“, schreibt Haluschtschenko in der Nacht auf Facebook.

Außenminister von NATO und EU beraten

Die Außenminister der NATO und der Europäischen Union beraten heute in Brüssel über den Krieg in der Ukraine. US-Außenminister Antony Blinken ist für die Gespräche mit den Verbündeten in die belgische Hauptstadt gereist. Auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba will sich per Videokonferenz zuschalten.

IAEA: Keine Berichte über erhöhte Strahlung

Bei den Kämpfen nahe Europas größtem Atomkraftwerk ist nach Erkenntnissen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) keine erhöhte Strahlung gemessen worden. Die Atomaufsicht der Ukraine habe mitgeteilt, dass „keine Änderung der Strahlungswerte“ am Standort des Kernkraftwerks Saporischschja gemeldet worden sei, berichtet die IAEA auf Twitter.

Selenski wirft Russland „Nuklearterror“ vor

Nach dem russischen Angriff auf das AKW Saporischschja hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski Russland „Nuklearterror“ vorgeworfen. Kein anderes Land der Welt habe jemals Atomanlagen beschossen, sagt Selenski in einer in der Nacht veröffentlichten Videobotschaft. „Der Terroristenstaat verlegt sich jetzt auf Nuklearterror.“ Offenbar wolle Russland die Atomkatastrophe von Tschernobyl „wiederholen“, sagt Selenski.

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