UniCredit droht bis zu 7,4 Milliarden schwere Abschreibung
Eine vollständige Abschreibung des Russland-Geschäfts würde die italienische Großbank UniCredit mit mehreren Milliarden Euro belasten. Das zweitgrößte italienische Geldhaus beziffert die Kosten für einen solchen Schritt mit rund 7,4 Milliarden Euro.
Die Bank-Austria-Mutter gehört zu den europäischen Geldhäusern, die besonders stark in Russland engagiert sind. UniCredit will eigenen Angaben zufolge aber selbst bei einem Extremszenario, in dem die Russland-Verbindungen auf null heruntergefahren würden, an der Auszahlung der für 2021 in Aussicht gestellte Bar-Dividende festhalten.
Ukraine stimmt sechs Fluchtkorridoren zu
Die Ukraine hat der Einrichtung von sechs Fluchtkorridoren für die Rettung von Zivilistinnen und Zivilisten aus den von Russland belagerten Städten zugestimmt. Menschen aus Enerhodar und Mariupol sollen nach Angaben von Vizeregierungschefin Wereschtschuk nach Saporischschja im Südosten der Ukraine gebracht werden.
Die Bewohnerinnen und Bewohner von Wolnowacha sollen nach Pokrowsk gebracht werden, Einwohner aus Sumy nach Poltawa. Fluchtkorridore seien auch für die Stadt Isjum im Osten und für mehrere Kleinstädte nördlich von Kiew vorgesehen, sagt Wereschtschuk weiter.
Der Waffenstillstand soll bis 20.00 Uhr MEZ gelten. Die Fluchtrouten seien mit Russland koordiniert und der entsprechende Brief ans Internationale Rote Kreuz geschickt worden. Zuvor hat auch das russische Verteidigungsministerium eine Feuerpause für mehrere Regionen angekündigt.
„Überrascht, dass Rubel nicht stärker eingebrochen ist“
WIFO-Chef Gabriel Felbermayr hält es im Rahmen von Maßnahmen gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges für geopolitisch klüger, die Einfuhr von Öl und Metallen aus Russland zu stoppen als die Gasimporte.
Die bisherigen Sanktionen gegen das Land hätten nicht genug gewirkt, weil Moskau aus dem Verkauf von Öl, Gas und Metallen Devisen einnehme und den Rubel damit stützen könne, sagt Felbermayr gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“ (Mittwoch).
Die Sanktionen gegen Russland wirkten dem WIFO-Chef zufolge nicht so stark wie zunächst angenommen. „Uns hat etwas überrascht, dass der Rubel nicht stärker eingebrochen ist, weil die Russen eine clevere Abwehrstrategie verwenden“, so Felbermayr.
Zwar kann die Zentralbank nicht mehr auf ihre Guthaben im Westen zugreifen. Dafür werden Felbermayr zufolge nun die Devisen aus dem Öl- und Gasverkauf verwendet.
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