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ELG21 (CC0), Pixabay
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Noch immer halten ukrainische Kämpfer in der Stadt Mariupol die Stellung. Der Donezker Separatistenführer Denis Puschilin hat ihnen nun gedroht, sie zu eliminieren, sollten sie sich nicht ergeben. Zuvor waren Videos aufgetaucht, in denen die ukrainischen Streitkräfte versprechen, ihre Stellungen nicht aufzugeben.

Separatistenführer: Kämpfer in Mariupol „eliminieren“

Der Donezker Separatistenführer Denis Puschilin kündigt an, dass ukrainische Kämpfer, die in Mariupol bleiben und sich weigern, sich zu ergeben, „eliminiert“ werden. Zuvor waren Videos aufgetaucht, in denen die ukrainischen Streitkräfte versprechen, ihre Stellungen nicht aufzugeben.

Die mit Russland verbündeten Soldaten stehen kurz davor, die südliche Stadt Mariupol einzunehmen. Vor einigen Tagen hat Moskau erklärt, dass sich mehr als 1.000 ukrainische Marinesoldaten in Mariupol ergeben hätten, doch die Ukraine hat diese Behauptung dementiert.

Ukraine beklagt schleppenden Waffennachschub aus der EU

Die Ukraine klagt erneut über langsame und unzureichende Waffenlieferungen aus der Europäischen Union. „Die EU kommt der Ukraine entgegen, doch sie gibt nicht die Waffen, um die wir gebeten haben“, schreibt Präsidentenberater Mychajlo Podoljak auf Twitter.

Zudem dauere die Lieferung der Waffen zu lange. „Die Ukraine braucht Waffen. Nicht in einem Monat. Jetzt“, fordert Podoljak. Kiew hat dem Westen konkrete Forderungen nach schweren Waffen wie Panzern, Artillerie, Luftabwehr und Flugzeugen vorgelegt.

Ranghohe Ukraine-Delegation bei Tagung von IWF und Weltbank

Hochrangige politische Vertreter aus der Ukraine werden anlässlich der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington erwartet. An den Beratungen in der kommenden Woche sollen der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal, Finanzminister Serhiy Marchenko und der Chef der Nationalbank der Ukraine, Kyrylo Schewtschenko, teilnehmen, wie ein Vertreter der Weltbank bestätigt.

Spanisches Dorf nennt sich aus Solidarität in Ucrania um

In Spanien hat sich das Dorf Fuentes de Andalucia aus Solidarität mit der Ukraine für die Dauer der Karwoche in Ucrania, den spanischen Landesnamen, umbenannt. Der neue Name steht auf einem Schild am Ortseingang der 7.100-Einwohner-Gemeinde östlich von Sevilla, hervorgehoben mit den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb.

Auch Straßen wurden umbenannt und heißen nun Kiew, Odessa und Mariupol. Die Bewohner von Ucrania hätten in zwei Tagen 3.500 Euro für ein geplantes Flüchtlingszentrum gesammelt, so Bürgermeister Francisco Martinez. Der Ort wolle bis zu 25 Flüchtlingen ein Zuhause bieten.

Russland warnt Tschechien vor Waffenlieferung

Russland warnt Tschechien davor, Waffen sowjetischer Bauart an die Ukraine oder auch an andere Drittländer weiterzugeben. Der tschechische Außenminister Jan Lipavsky berichtet der Nachrichtenagentur CTK, dass aus Moskau eine entsprechende Mitteilung eingegangen sei. Zugleich bezeichnet er die Forderung als „Unsinn“. Es gebe keine Klausel, die solche Wiederausfuhren verbiete.

Ukraines reichster Mann will Mariupol wieder aufbauen

Der reichste Mann der Ukraine hat versprochen, die belagerte Stadt Mariupol wieder aufzubauen. Rinat Achmetow hat miterleben müssen, wie sein Geschäftsimperium durch die achtjährigen Kämpfe in der Ostukraine zerschlagen wurde. Er ist jedoch zuversichtlich, dass die „tapferen Soldaten“ der Ukraine die Küstenstadt verteidigen werden, die nach siebenwöchigem Bombardement durch russische Truppen nur noch ein Trümmerfeld ist.

Sein Unternehmen Metinvest, der größte Stahlproduzent der Ukraine, hat jedoch angekündigt, dass es seine Lieferverträge derzeit nicht erfüllen kann. Durch die Belagerung von Mariupol sei mehr als ein Drittel der ukrainischen Produktionskapazitäten in der Metallurgie lahmgelegt worden.

Italien sperrt seine Häfen für russische Schiffe

Ab morgen sind die italienischen Häfen für russische Schiffe gesperrt. Das Verbot gilt auch für Schiffe, die nach dem 24. Februar umgeflaggt worden sind. Die Maßnahme ist in einem Rundschreiben des Generalkommandos der Hafenbehörden enthalten, mit dem die Richtlinie der Europäischen Union vom 8. April umgesetzt wird, mit der weitere Sanktionen gegen Russland eingeführt worden sind.

In dem Rundschreiben heißt es, dass Schiffe, die sich derzeit in italienischen Häfen befinden, diese „nach Beendigung ihrer kommerziellen Aktivitäten“ unverzüglich verlassen müssen.

Das Dokument der Hafenämter erinnert auch daran, dass das Verbot – wie in der EU-Verordnung vorgesehen – nicht für Schiffe gilt, die auf Hilfe oder Zuflucht angewiesen sind, die aus Gründen der Seeverkehrssicherheit Zugang zu den Häfen benötigen oder die auf See Leben gerettet haben.

Russen ziehen Zehntausende Soldaten im Osten zusammen

Russland hat laut Angaben des Gouverneurs des Gebiets Luhansk im Osten der Ukraine Zehntausende Soldaten für eine baldige Offensive zusammengezogen. Zudem seien Hunderte Einheiten Technik in die Region transportiert worden, sagt Gouverneur Serhij Hajdaj. „Sie haben schon alles für einen Durchbruch bereit.“

Seiner Einschätzung nach warteten die russischen Truppen nur noch auf besseres Wetter, um dann zeitgleich in den Gebieten Luhansk und Donezk ihre Angriffe zu starten. In beiden Regionen soll laut Wettervorhersagen voraussichtlich Mitte kommender Woche der Dauerregen aufhören.

Nachdem die russischen Truppen aus der Region um Tschernihiw abgezogen sind, wird immer deutlicher, welchen Schaden diese hinterlassen haben. Unzählige beschädigte und komplett zerstörte Gebäude, ausgebrannte Autos und ein Krater inmitten eines Fußballstadions zeigen, wie stark die Verwüstung an Ort und Stelle ist.

Kiew: 1.000 Menschen in russischer Gefangenschaft

Russland hält nach Angaben der Regierung in Kiew etwa 700 ukrainische Soldaten sowie Hunderte Zivilisten in Gefangenschaft. „Sie haben mehr als 1.000 Personen geschnappt“, sagt Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk. Darunter seien auch etwa 500 Frauen. Die Ukraine ihrerseits habe etwa 700 russische Soldaten gefangen genommen.

Wereschtschuk fordert Russland auf, die Zivilisten bedingungslos freizulassen. Seit Beginn des Kriegs vor mehr als sieben Wochen haben beide Seiten mehrfach schon Gefangene ausgetauscht.

Moskau wirft Deutschland Beteiligung an Biolabors vor

Russland hat Deutschland eine Beteiligung an angeblichen Militärlabors in der Ukraine vorgeworfen. „Bestätigten Informationen zufolge hat die deutsche Seite im Bereich der biologischen Sicherheit ihre Arbeit eng mit ihren amerikanischen Verbündeten koordiniert, die in der Ukraine ein Netz aus mindestens 30 biologischen Laboren geschaffen haben“, sagt die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa.

In den Laboren seien „gefährliche wissenschaftliche Forschungen“ erfolgt. Belege dafür nennt sie nicht. Russland behauptet seit Wochen, die USA hätten in der Ukraine geheime Labors für die Entwicklung biologischer Waffen betrieben. Das gehört auch zu Moskaus Rechtfertigungen für den seit mehr als sieben Wochen laufenden Krieg gegen das Nachbarland. Washington weist die Vorwürfe zurück. Im Westen wird befürchtet, dass Moskau die Vorwürfe erhebt, um einen Anlass für einen eigenen Biowaffenangriff zu haben oder den Einsatz zu verschleiern.

200 Kinder seit Beginn der Invasion getötet

200 Kinder sind seit der russischen Invasion in der Ukraine getötet worden, sagt das Büro des ukrainischen Generalstaatsanwalts. Mehr als 360 Kinder seien verletzt worden. Anfang dieser Woche hat das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF bekanntgegeben, dass fast zwei Drittel der ukrainischen Kinder aufgrund des anhaltenden Konflikts auf der Flucht sind.

Angriff mit Marschflugkörpern in Region Lwiw

Russland hat die Region Lwiw nach ukrainischen Angaben mit Marschflugkörpern angegriffen. Russische Militärflugzeuge seien in Belarus gestartet und hätten Marschflugkörper auf die an Polen grenzende ukrainische Region abgefeuert, teilt das ukrainische Militär mit. Vier russische Marschflugkörper seien von der ukrainischen Luftabwehr abgefangen worden.

Nachdem große Schäden an der Trasse rund 80 Kilometer nördlich von Kiew repariert wurden, ist die Zugsverbindung nach Tschernihiw wieder befahrbar. Zivilisten können somit wieder mit der Bahn in Sicherheit gebracht werden. Auch humanitäre Hilfe ist auf diesem Weg wieder möglich.

FDP-Verteidigungspolitiker: „Deutschland liefert“

Die deutliche Aufstockung der finanziellen Militärhilfe für die Ukraine ermöglicht laut Ansicht des verteidigungspolitischen Sprechers der FDP-Fraktion im deutschen Bundestag, Marcus Faber, eine zügige Lieferung auch schwerer Waffen.

„Deutschland liefert“, schreibt Faber auf Twitter. Die Ampelkoalition werde Genehmigungen zum Export von Waffen und schwerem Gerät kurzfristig erteilen. Anträge zum Export lägen umfassend vor. Die ukrainische Regierung habe deutlich gemacht, was sie benötige. „Es kann losgehen.“

In der deutschen Koalition hat es zuletzt Streit über Lieferungen gegeben. Politiker von Grünen und FDP haben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der Frage Zaudern vorgeworfen.

Russland verhängt Einreiseverbot für Boris Johnson

Das russische Außenministerium hat ein Einreiseverbot für den britischen Premierminister Boris Johnson erlassen. Auch Außenministerin Liz Truss, Verteidigungsminister Ben Wallace und zehn weitere britische Politiker dürften nicht mehr nach Russland einreisen, teilt das Ministerium in Moskau mit.

In Kürze würden weitere Personen auf die Liste gesetzt. Hintergrund der Maßnahme sei „das beispiellose unfreundliche Vorgehen der britischen Regierung, insbesondere die Verhängung von Sanktionen gegen hochrangige russische Vertreter“.

London: Russen zerstören in Ukraine absichtlich Brücken

In der Ukraine wird die Lieferung von Hilfsgütern nach Einschätzung britischer Geheimdienste durch eine inzwischen weitreichende Zerstörung von Straßen, Brücken und anderer Infrastruktur erschwert. Insbesondere in Gebieten, die zeitweise unter russischer Kontrolle waren, stelle das eine große Herausforderung dar, heißt es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums.

Russische Truppen hätten bei ihrem Rückzug aus dem Norden des Landes gezielt Brücken gesprengt, Fahrzeuge auf wichtigen Routen zurückgelassen und Landminen verstreut. In der Stadt Tschernihiw zum Beispiel gebe es nur noch eine einzige Fußgängerbrücke über den Fluss. Alle anderen seien zerstört worden.

Polen zählt fast 2,8 Millionen Einreisen aus Ukraine

Seit Beginn des Krieges haben sich 2,78 Millionen Menschen aus der Ukraine ins Nachbarland Polen in Sicherheit gebracht, wie der polnische Grenzschutz mitteilt. Gestern sind 24.400 Flüchtlinge angekommen – ein Rückgang um neun Prozent im Vergleich zum Tag zuvor.

In Richtung Ukraine haben gestern 25.100 Menschen die Grenze überquert. Dabei handelt es sich nach Angaben der Behörden zum Großteil um ukrainische Staatsbürger. Sie reisen meist in Gebiete, die die ukrainische Armee zurückerobert hat. Es gibt keine offiziellen Angaben, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele in andere EU-Staaten weitergereist sind.

„The Times“: Wut im Kreml führt zu neuen Massakern

Die britische Tageszeitung „The Times“ sagt am Samstag eine äußerst brutale Reaktion des Kremls auf den Verlust des Raketenkreuzers „Moskwa“ voraus:

„Die Wut im Kreml wird sich auch in einer erneuerten Entschlossenheit niederschlagen, Mariupol völlig zu zerstören – eine Stadt in Trümmern, in der mindestens 10.000 Zivilisten gestorben sind und in der die Überlebenden ohne Nahrung, Wasser, Wärme oder Strom bald verhungern könnten. Es wird keine humanitären Fluchtkorridore mehr geben. Die russischen Streitkräfte, die durch Kriegsverbrechen in Dörfern rund um Kiew bereits abgestumpft sind, dürften kaum noch Skrupel haben, eine neue Runde von Massakern zu verüben, um die Zivilbevölkerung in Schrecken zu versetzen.“

Neun humanitäre Korridore für heute vereinbart

Laut Regierungsangaben sind für heute neun humanitäre Korridore zur Evakuierung vereinbart worden. Demnach sollen Zivilisten unter anderem Mariupol in privaten Autos verlassen können, teilt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit. Fünf Korridore seien in der Region Luhansk vorgesehen. Diese steht nach Angaben örtlicher Behörden unter schwerem Beschuss.

Große Zerstörung in Sjewjerodonezk

Laut ukrainischen Angaben hat die Stadt Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk großen Schaden genommen. Laut dem Chef der Militärverwaltung der Stadt, Olexandr Strjuk, ist die Stadt zu rund 70 Prozent zerstört. Die wichtigsten Straßen seien zudem erheblich beschädigt, auch die Wasserversorgung sei bis zur Durchführung von Reparaturarbeiten eingestellt.

Es mangle an einfachster Ausrüstung, so Strjuk. In der Stadt sei kaum ein funktionierender Traktor oder ein unbeschädigter Wassertank zu finden. Von den rund 130.000 Bewohnerinnen und Bewohnern vor dem Krieg seien nur mehr etwa 20.000 Menschen an Ort und Stelle, sagt er. Die Behörden arbeiteten daran, weiter Menschen aus der Stadt in Sicherheit zu bringen.

Kriegsbriefmarke wird zum Sammlerstück

In der Ukraine ist eine Briefmarke mit dem Motiv eines ukrainischen Soldaten, der einem russischen Kriegsschiff den Stinkefinger zeigt, zum Sammlerstück geworden. Am Hauptpostamt in Kiew sind gestern Hunderte Menschen stundenlang Schlange gestanden, um Exemplare dieser Briefmarke zu ergattern. Die Briefmarke hatte durch den Untergang der „Moskwa“, des Flaggschiffs der russischen Schwarzmeerflotte, neue Bedeutung gewonnen.

Die Hintergrundgeschichte des Motivs liegt jedoch schon in den Anfangstagen des Krieges im Februar. Damals haben ukrainische Grenzschützer auf der kleinen Schlangeninsel einem russischen Schiff, das sie zur Aufgabe aufforderte, „Fuck you“ entgegengerufen. Der Funkspruch ist um die Welt gegangen und zum Symbol des ukrainischen Widerstands geworden.

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