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ELG21 (CC0), Pixabay
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Die russische Armee hat ihre Offensive im Osten und Süden der Ukraine mit unverminderter Härte fortgesetzt und dabei insbesondere die Großstadt Charkiw ins Visier genommen. Dort waren in der Nacht auf heute heftige Explosionen zu hören. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach trotz der anhaltenden Angriffe auf die zweitgrößte Stadt des Landes von „taktischen Erfolgen“ der Regierungstruppen in der Region. „Die Lage in der Region Charkiw ist schwierig“, sagte er allerdings.

Kiew: Neue Angriffe, keine Erfolge

Der ukrainische Generalstab hat neue russische Angriffe mit Schwerpunkt im Osten der Ukraine vermeldet. „Die Gefechte gehen weiter“, es gebe für Russland aber keine Erfolge, heißt es.

In der Nähe der Stadt Isjum in der Region Charkiw ziehe Russland weiter seine Truppen zusammen. Es gebe an mehreren Stellen Versuche der russischen Streitkräfte, ins Landesinnere vorzustoßen. Allerdings würden die Attacken abgewehrt.

Im Gebiet Dnipropetrowsk hätten russische Einheiten Ziele mit Raketen und Artillerie beschossen. Die russischen Streitkräfte stellen sich demnach teils neu auf und verstärken ihre Truppen. In den umkämpften Gebieten Luhansk und Donezk im Osten seien 14 Angriffe abgewehrt worden. Die ukrainischen Streitkräfte hätten elf Panzer, neun Drohnen und sieben Artilleriesystem vernichtet. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Russland will Handel mit China ausweiten

Das von westlichen Sanktionen belastete Russland will nach Angaben seines Außenministeriums den Handel mit China stark ausweiten. Die Liefermengen an Rohstoffen und Waren sollten deutlich wachsen, bis 2024 solle das Handelsvolumen 200 Milliarden Dollar erreichen, erklärt das Ministerium nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax.

Obwohl die chinesischen Firmen wegen möglicher Folgesanktionen auf der Hut sein müssten, sei Peking bereit, die Kooperation mit Moskau deutlich auszubauen, so der Bericht.

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht mit seiner Artillerie 389 Ziele in der Ukraine angegriffen, darunter 35 Kontrollpunkte, 15 Waffen- oder Munitionslager und mehrere Orte, an denen sich ukrainische Truppen oder Ausrüstung befunden hätten. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, vier Munitions- und Treibstofflager seien von russischen Raketen getroffen worden. Aus Kiew kam vorerst keine Stellungnahme. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Lange Warteschlangen für Essen in Charkiw

Im Wohnviertel Horysont am südöstlichen Stadtrand von Charkiw kämpfen die Bewohner mit begrenztem Zugang zu Wasser, Nahrung und Gas. Vor der Ausgabe von Hilfsgütern und Essen bilden sich lange Schlangen. Die russische Armee hat ihre Offensive im Osten und Süden der Ukraine mit unverminderter Härte fortgesetzt und dabei insbesondere die Großstadt Charkiw ins Visier genommen.

Papst Franziskus will weiter nach Kiew kommen

Papst Franziskus hat seinen Plan, in die Ukraine zu reisen, nicht aufgegeben. „Der Heilige Vater ist bereit, alles zu tun, um dem Krieg in der Ukraine ein Ende zu setzen. Der Wunsch, eine apostolische Reise in die Ukraine zu unternehmen, bleibt in seinem Herzen lebendig, aber seine Verwirklichung hängt von der Möglichkeit ab, eine wirkliche Verbesserung der Situation im Land zu begünstigen“, so Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.

Russland: Haben nachts 389 ukrainische Ziele beschossen

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht mit seiner Artillerie 389 Ziele in der Ukraine angegriffen, darunter 35 Kontrollpunkte, 15 Waffen- oder Munitionslager und mehrere Orte, an denen sich ukrainische Truppen oder Ausrüstung befunden hätten. Das russische Verteidigungsministerium erklärt, vier Munitions- und Treibstofflager seien von russischen Raketen getroffen worden.

Weiter Unklarheit um Lage in Asow-Stahlwerk

Unklar ist weiter die Lage um das Asow-Stahlwerk in der von Russland großteils zerstörten Hafenstadt Mariupol. In den Bunkeranlagen der Industriezone sollen sich nach russischen Angaben rund 2.500 ukrainische Kämpfer und ausländische Söldner verschanzt haben. Der Ukraine zufolge warten dort vor allem 1.000 Zivilisten auf ihre Rettung, darunter auch Kinder.

Kiew und Moskau hatten sich unter Vermittlung von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres bereiterklärt, einen humanitären Korridor für die Flucht der Zivilisten einzurichten. Ergebnisse lassen jedoch auf sich warten. Das russische Staatsfernsehen berichtete, dass eine dreiköpfige Familie das Stahlwerk verlassen habe. Ein Mann, der sich als Vater bezeichnete, schilderte die Flucht. Unabhängig überprüfbar waren diese Angaben nicht.

Russland: Flugzeug abgewehrt, Ölterminal getroffen

Die russische Flugabwehr hat Berichten zufolge ein ukrainisches Flugzeug daran gehindert, in den Luftraum der russischen Region Brjansk einzudringen. Dabei seien Teile eines Ölterminals von Beschuss getroffen worden, berichten russische Medien unter Berufung auf den Gouverneur der Region. „Es gibt keine Opfer“, zitiert die Agentur RIA den Gouverneur Alexander Bogomas. Bei dem Terminal sei ein Logistikgebäude beschädigt worden. Die Informationen können nicht unabhängig überprüft werden.

GB: Russische Truppen müssen sich sammeln

Russland ist nach Ansicht des britischen Militärs nach gescheiterten Vorstößen in der Nordostukraine gezwungen, seine Truppen zu sammeln und neu aufzustellen. „Die Mängel bei der taktischen Koordination bestehen weiter“, twittert das britische Militär. Wegen der Schwäche der Einheiten und unzureichender Luftunterstützung könne Russland seine Kampfkraft nicht voll ausschöpfen. Die Informationen können nicht unabhängig verifiziert werden.

Berlin und Paris: Mehr Unterstützung für Moldawien

Die Außenminister Frankreichs und Deutschlands, Jean-Yves Le Drian und Annalena Baerbock, kündigen an, ihre Unterstützung für Moldawien zu vertiefen. In einem gemeinsamen Telefonat hätten beide Minister über die Lage in dem Nachbarland der Ukraine gesprochen und dabei ihre „gemeinsame Entschlossenheit“ bekundet, die Ex-Sowjetrepublik „angesichts der Gefahren seiner Destabilisierung zu unterstützen“, sagt die Sprecherin des französischen Außenministeriums, Anne-Claire Legendre.

Die prorussische Separatistenregion Transnistrien war diese Woche von mehreren Explosionen erschüttert worden. Die Explosionen verstärkten die Furcht vor einem Überschwappen des Ukraine-Kriegs auf Moldawien. Moldawiens prowestliche Präsidentin Maia Sandu vermutete dahinter einen Versuch, die Spannungen in der Region zu eskalieren.

IAEA: Russische Nukleararbeiter in Saporischschja

Russische Behörden haben Nuklearspezialisten in das ukrainische Atomkraftwerk im südöstlich gelegenen Saporischschja geschickt. Die acht Vertreter von Rosenergoatom, das zum russischen Staatskonzern Rosatom gehört, fordern von der Stationsleitung tägliche Berichte zu „vertraulichen Fragen“ in Bezug auf den Betrieb des AKWs, heißt es in einer Erklärung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) unter Berufung auf ukrainische Behörden.

 

Lawrow: Eine Million Ukrainer „in Sicherheit“ gebracht

Rund 1,02 Millionen Menschen sind seit dem 24. Februar nach Einschätzungen des russischen Außenministers Sergej Lawrow aus der Ukraine nach Russland „in Sicherheit“ gebracht worden. Wie Lawrow in einer heute veröffentlichten Erklärung mitteilt, stammen davon allein 120.000 Menschen aus den Regionen Donezk und Luhansk. Die Regierung in Kiew hat indes immer wieder Massenentführungen ukrainischer Bürger nach Russland beklagt.

Lawrow erklärt außerdem gegenüber der Nachrichtenagentur Xinhua und auf der Website des russischen Außenministeriums weiter, dass die lautstarke Unterstützung der NATO für die Ukraine einer politischen Einigung zur Beendigung des Konflikts im Wege stehe.

Lage in Charkiw laut Selenskyj schwierig

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schätzt die Lage im Osten des Landes als kompliziert ein. „Wir schlagen die Besatzer in alle Richtungen, in die sie vorzudringen versuchen. Die Lage in der Region Charkiw ist schwierig, aber unser Militär und unser Geheimdienst haben wichtige taktische Erfolge erzielt.“

Ukrainische Zentralbank will Devisenmarkt stabilisieren

Die ukrainische Zentralbank will mit Hilfe einiger Änderungen den Devisenmarkt stabilisieren und den Druck auf die internationalen Reserven des Landes verringern. Wie die Bank in einer auf ihrer Website veröffentlichten Erklärung bekanntgibt, sollen ab dem 4. Mai die Obergrenzen für offene Long- und Short-Positionen der Banken auf fünf Prozent ihres aufsichtsrechtlichen Eigenkapitals gesenkt werden. Darüber hinaus sei es den Banken vorübergehend untersagt, eine Reihe von Derivatkontrakten auf dem Geldmarkt abzuschließen, mit Ausnahme von Swaps. Außerdem werden die Banken die Ausgabe neuer Sparbriefe, die auf Fremdwährungen lauten, ab Samstag dem 30. April aussetzen müssen.

 

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