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ELG21 (CC0), Pixabay
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Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi sind bei dem russischen Angriff auf eine Schule in der Ostukraine 60 Menschen getötet worden. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell plädiert dafür, eingefrorene Reserven der russischen Notenbank zu konfiszieren. Mit Spannung wird unterdessen auf die Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur 9.-Mai-Parade erwartet.

Solidaritätsbesuche vor Moskauer Parade

Moskau feiert heute das Ende des Zweiten Weltkriegs und alle Augen sind auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin gerichtet – und welche Botschaft er für sein eigenes Land, die Ukraine und die Welt an diesem Tag hat. Am Vortag, am Tag des Gedenkens an das Ende des Nazi-Regimes und des Zweiten Weltkriegs im Westen und der Ukraine hat das Land gleich mehrere hochrangige Besuche von westlichen Verbündeten erhalten.
US-Präsidentengattin Jill Biden und die Ehefrau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olena Selenska
Reuters/Susan Walsh

Die First Lady der USA, Jill Biden, traf die Ehefrau von Präsident Woldoymr Selenskyi, Olena Selenska, in einer zur Flüchtlingsunterkunft umgewidmeten Schule in Uschorod, ganz im Westen des Landes.

Kanadas Premier Justin Trudeau kam nach Kiew und besuchte auch die von Russen schwer zerstörte Stadt Irpin. Er hat weitere Unterstützung versprochen und zudem will er helfen, das Getreide aus Odessa in Zielländer wie Ägypten zu bringen, um drohende Hungersnöte und gefährliche Preissprünge zu mildern.

Zur Bereinigung von bilateralen Unstimmigkeiten wichtig gewesen ist wohl der Besuch der Präsidentin des deutschen Bundestags, Bärbel Bas. Nach einer Ausladung von Präsident Frank-Walter Steinmeier durch Kiew gab es Verstimmung und Kanzler Olaf Scholz verweigerte einen Besuch in Kiew.

Außerdem haben die U2-Musiker Bono und The Edge in einer Kiewer U-Bahn-Station ein kurzes Konzert gegeben – und gemeinsam mit dem Frontmann der ukrainischen Band Antytila, Taras Topolia, der derzeit als Soldat kämpft, „Stand By Me“.
7.02 Uhr
Guterres besucht Moldawien

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres reist heute für einen zweitägigen Besuch in die Republik Moldawien. Dort sind unter anderem Treffen mit der politischen Führung und ein Besuch eines Auffanglagers für ukrainische Kriegsflüchtlinge geplant. Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar sind fast eine halbe Million Ukrainer in das Nachbarland geflüchtet.

Die meisten Flüchtlinge reisen weiter nach Rumänien und in andere EU-Länder, dennoch sind die Menschen für die kleine, verarmte ehemalige Sowjetrepublik eine große Belastung. Auch wächst die Furcht, dass der Krieg in der Ukraine auf das Nachbarland übergreifen könnte. In der moldawischen, pro-russischen Separatistenregion Transnistrien hat Russland rund 1.500 Soldaten stationiert.

Selenskyi: 60 Tote bei Angriff auf Schule

Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi sind bei dem russischen Angriff auf eine Schule in der Ostukraine 60 Zivilistinnen und Zivilisten getötet worden. Der russische Luftangriff hat gestern eine Schule in Bilohoriwka im Oblast Luhansk getroffen, in der sich 90 Menschen vor Bombardements in Sicherheit gebracht hatten. Durch den Bombenabwurf brach ein Feuer in der Schule aus, und das Gebäude stürzte zusammen. Rund 30 Menschen konnten die Einsatzkräfte retten – sieben davon waren verletzt, so der Gouverneur.
Zerstörte Schule in Bilogorivka
APA/AFP/Ukrainian State Emergency Servic
6.45 Uhr
NATO ruft Putin auf, Krieg zu beenden

Die NATO hat Russlands Präsidenten Wladimir Putin zum „Tag des Sieges“ über Hitler-Deutschland aufgefordert, die Kampfhandlungen in der Ukraine umgehend einzustellen. „Ich rufe Präsident Putin zum 9. Mai noch einmal auf, den Krieg unverzüglich zu beenden, seine Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen und Friedensverhandlungen aufzunehmen“, sagt Stoltenberg der deutschen Tageszeitung „Welt“.

„Wir stehen fest an der Seite der Ukraine und werden dem Land weiterhelfen, sein Recht auf Selbstverteidigung durchzusetzen.“ Stoltenberg erwartet, „dass Putin am 9. Mai dieses Jahres erneut Lügen über die NATO und den Westen insgesamt verbreiten wird“. Während einer Militärparade in Moskau will sich Putin auch mit einer Rede an seine Landsleute wenden.
Stoltenberg: NATO eine defensive Allianz

Der NATO-Generalsekretär weist Vorwürfe aus Moskau zurück, das westliche Verteidigungsbündnis verhalte sich aggressiv. „Mehr als sieben Jahrzehnte waren wir in der Lage, Krieg für unsere Alliierten zu verhindern. Die NATO ist eine defensive Allianz, und die gegenwärtige Krise zeigt, dass es überlebenswichtig ist, dass Europa und Nordamerika in der NATO zusammenstehen, um den Frieden zu sichern und die Werte von Freiheit und Demokratie zu bewahren“, so Stoltenberg.

Russland droht Musk wegen Satelliten-Netz für Ukraine

Der Chef der russischen Raumfahrt-Behörde, Dmitri Rogosin, hat Tech-Milliardär Elon Musk mit Konsequenzen für die Versorgung der Ukraine mit Satelliten-Internet gedroht. Musks Raumfahrtfirma SpaceX stellt dem von Russland angegriffenen Land Anlagen zur Nutzung ihres Starlink-Satellitennetzes zur Verfügung. Damit bekommt man schnelles Internet aus dem All. Für ukrainische Behörden und Truppen war das hilfreich, wenn Mobilfunk und lokale Internet-Zugänge ausfielen.

If I die under mysterious circumstances, it’s been nice knowin ya
— Elon Musk (@elonmusk) 9. Mai 2022

Rogosin schreibt nun im Chatdienst Telegram, Musk sei „an der Versorgung faschistischer Kräfte in der Ukraine mit Mitteln militärischer Kommunikation“ beteiligt gewesen. Dafür werde er sich „wie ein Erwachsener“ verantworten müssen. Musk reagiert in der Nacht auf Twitter mit einem Scherz: „Wenn ich unter geheimnisvollen Umständen sterben sollte – war gut, euch gekannt zu haben.“ Musk ist auch Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla und versucht gerade, Twitter zu kaufen.

Tag des Sieges: Spekulationen über Putin-Rede

Überschattet vom Krieg gegen die Ukraine feiert Russland heute den Sieg über Hitler-Deutschland vor 77 Jahren. Neben der Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau wird mit besonderer Spannung die Rede von Präsident Wladimir Putin erwartet.

ZIB 1, 8.5.2022

Seit Wochen rätseln Experten, was Putin zum Krieg gegen das Nachbarland sagen wird. Der Kreml spricht dabei nicht von Krieg, sondern von einer „militärischen Spezialoperation“. Es gibt Spekulationen, dass Putin etwa eine General- oder Teilmobilmachung in Russland anordnen könnte – auch wenn der Kreml das bereits als „Unsinn“ zurückgewiesen hat.

Selenskyj: Befreiung von Mariupol derzeit unmöglich

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Befreiung der von russischen Truppen besetzten Hafenstadt Mariupol derzeit ausgeschlossen. „Die Ukraine hat nicht genügend schwere Waffen, um Mariupol auf militärischem Wege zu befreien“, so Selenskyj bei einer Pressekonferenz mit Kanadas Regierungschef Justin Trudeau gestern in Kiew.

Immerhin sei es auf diplomatischem Wege gelungen, Zivilisten aus dem belagerten Stahlwerk herauszuholen, sagte Selenskyj. Für die verbliebenen ukrainischen Soldaten gestalte sich eine Rettung aber schwierig. „Die russischen Soldaten, die russische Armee, die Armeeführung und die politische Führung der Russischen Föderation wollen unsere Soldaten nicht herauslassen“, sagt der ukrainische Staatschef. Kiew habe die Türkei, Israel, Frankreich, die Schweiz, die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz um Vermittlung gebeten.

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