Russland befürchtet offenbar, dass es in den besetzten ukrainischen Gebieten vermehrt zu bewaffnetem Widerstand kommen wird. Nach dem ersten Fall – einem Sprengstoffanschlag auf einen von Russland eingesetzten Bürgermeister – warnt der Kreml die eigene Armee vor möglichen „Terrorangriffen“. Unterdessen kommt Kritik auch aus den eigenen Reihen: Ein hochrangiger russischer Diplomat tritt aus Protest gegen den Krieg zurück.
Evakuierungen aus Slowjansk im Gange
Russische Streitkräfte haben ihre Angriffe im Herzen der Donbas-Region verstärkt. Laut ukrainischem Generalstab bereiten sie eine neue Offensive gegen die Großstadt Slowjansk vor. Zivilisten und Zivilistinnen werden nun aus Slowjansk in Sicherheit gebracht.
Prozess gegen Azovstal-Kämpfer soll in Region stattfinden
Die in der Hafenstadt Mariupol gefangen genommenen ukrainischen Soldaten sollen nach Angaben eines prorussischen Separatistenführers direkt in der Region vor ein Gericht gestellt werden.
Die Gefangenen, die sich im Asow-Stahl-Werk verschanzt und schließlich ergeben haben, werden im Gebiet der selbsternannten Volksrepublik Donezk im Osten der Ukraine festgehalten, wie Separatistenführer Denis Puschilin der Agentur Interfax zufolge heute sagt. Ein „internationales Tribunal“ werde organisiert.
Gasversorgung von Donezk und Luhansk ausgesetzt
Die Gasversorgung der umkämpften östlichen Regionen Donezk und Luhansk ist nach Darstellung des ukrainischen Netzbetreibers ausgesetzt. Die Haupt-Erdgas-Pipeline in die Region sei durch russischen Beschuss beschädigt worden, heißt es.
Ukraine geht „über 13.000 Kriegsverbrechen nach“
Die Ukraine geht nach eigenen Angaben mehr als 13.000 mutmaßlichen russischen Kriegsverbrechen nach. Das sei der gegenwärtige Stand, sagt Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa der Zeitung „Washington Post“.
Russland will mit BRICS-Staaten Öl- und Gasanlagen bauen
Russland schlägt einem Medienbericht zufolge den anderen BRICS-Staaten vor, gemeinsame Ölraffinerien und Anlagen zur Erdgasverarbeitung zu errichten. Die fünf Staaten der Schwellenländergruppe – Brasilien, Russland selbst, Indien, China und Südafrika – könnten sich damit bei der Energieversorgung weniger abhängig von „nicht verlässlichen Partnern“ machen, sagt Industrieminister Denis Manturow laut der Nachrichtenagentur TASS.
US-Republikaner stellen sich hinter NATO-Erweiterung
Im US-Senat unterstützen auch führende Republikaner eine Erweiterung der NATO um Finnland und Schweden. Minderheitsführer Mitch McConnell stellt mit den Demokraten den gemeinsamen Entwurf für eine Zustimmung vor.
Russischer Diplomat tritt aus Protest zurück
Der russische Diplomat Boris Bondarew ist aus Protest gegen den Ukraine-Krieg zurückgetreten. In den 20 Jahren seiner diplomatischen Laufbahn habe er sich „nie so sehr für mein Land geschämt wie am 24. Februar dieses Jahres“, heißt es in dem heute veröffentlichten Rücktrittsschreiben.
Die Invasion im Nachbarland bezeichnet Bondarew als „Verbrechen nicht nur gegen das ukrainische Volk, sondern auch als das vielleicht schwerste Verbrechen gegen das russische Volk“. Bondarew erklärt seinen Rücktritt nicht nur von seinem Posten in Genf, sondern aus dem gesamten diplomatischen Dienst seines Landes.
Starbucks zieht sich aus Russland zurück
Die weltgrößte Cafekette Starbucks will sich nach rund 15 Jahren komplett aus Russland zurückziehen. Der Konzern kündigt heute an, seine Geschäfte in dem Land dauerhaft zu schließen und seine Markenpräsenz dort aufzugeben. Starbucks hat den Betrieb in Russland bereits im März aus Protest gegen den Einmarsch in die Ukraine ausgesetzt.
Die Kette ist seit 2007 in Russland vertreten und hat dort rund 130 Filialen mit etwa 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Beschäftigten will Starbucks nach eigenen Angaben für sechs Monate weiterbezahlen und sie bei der Suche nach neuen Jobs unterstützen.
Ukraine fordert sicheres Geleit für Getreideexporte
Die Ukraine fordert von der internationalen Staatengemeinschaft sicheres Geleit zum Export von Getreide, das vor allem im Hafen von Odessa blockiert ist.
„Es würde uns fünf, sechs, sieben Jahre kosten, all das Getreide über Straße oder Schiene zu transportieren“, zitiert die BBC die stellvertretende Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko. „Deshalb ist es jetzt so wichtig für uns, die Häfen freizubekommen.“
Die russische Marine blockiert alle Zugänge zu den ukrainischen Häfen. Deswegen ausbleibende Exporte von Getreide heizen Hungersnöte in Nordafrika und dem Nahen Osten bereits zusätzlich an.
Minsk: Belarussisches Militär prüft Kampfbereitschaft
Die belarussischen Streitkräfte überprüften ihre Kampfbereitschaft, wie das Verteidigungsministerium in Minsk mitteilt. Die Tests umfassten das militärische Gerät wie auch die Logistik.
Klitschko fordert in Davos totale Isolation Russlands
Der ukrainische Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko fordert wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine eine vollständige Isolation Russlands. „Der Krieg wird so lange dauern, wie die Welt Handel mit Russland treibt“, sagt der 46-Jährige heute in einer Gesprächsrunde beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Auch betont der Ex-Boxer, die Ukraine werde ihren Widerstand nicht aufgeben: „Wir werden so lange kämpfen, wie wir leben.“
APTN/WORLD ECONOMIC FORUM, 23.5.2022
Sein ebenfalls anwesender Bruder Witali, Bürgermeister von Kiew, sagt zum erbitterten Widerstand gegen die russischen Angreifer: „Wir Ukrainer verteidigen unsere Kinder, Familien und die Zukunft unserer Kinder – und die russischen Soldaten kämpfen für Geld.“ Russland habe das Land vor drei Monaten überfallen, weil es die Ukraine als Teil des russischen Imperiums sehe.
Russland prüft italienischen Friedensplan
Russland prüft nach eigenen Angaben einen italienischen Friedensplan zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine. „Wir haben ihn vor Kurzem erhalten und prüfen ihn“, sagt der stellvertretende Außenminister Andrej Rudenko heute.
Russland werde sich dazu zu einem späteren Zeitpunkt äußern. Der Plan „wurde nicht zwischen Russland und Italien diskutiert“, sagt er weiter.
Die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine zur Beendigung des Konflikts sind zuletzt zum Stillstand gekommen.
Ungarn setzt EU bei Ölembargo gegen Russland unter Druck
Im Ringen um ein EU-Ölembargo gegen Russland setzt Ungarn die europäischen Partner weiter unter Druck. Bei einem Brüsseler Ministertreffen zur Vorbereitung des EU-Gipfels in einer Woche sagt die ungarische Justizministerin Judit Varga heute, ihr Land brauche „eine enorme Summe Geld“, um in Alternativen zu russischem Öl zu investieren.
Ungarn warte auf einen neuen Vorschlag, „und dann können wir Fortschritte machen“, so Varga. Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto hat den Geldbedarf zuvor auf „15 bis 18 Milliarden Euro“ beziffert und von der EU-Kommission einen Vorschlag zur Finanzierung aus EU-Mitteln verlangt.
In Brüssel stößt das auf Befremden. Die ungarische Forderung sei „übertrieben“, heißt es. Sollte es diese Woche keine Einigung geben, wird ein offener Streit auf dem EU-Sondergipfel befürchtet.
Asow-Kämpfer veröffentlicht Fotos aus Stahlwerk
Kurz vor seiner Gefangenennahme hat Dmytro Kosazky, Kämpfer des Asow-Stahl-Werks, Fotos aus dem Inneren des Werks in sozialen Netzwerken veröffentlicht. Bei seinem letzten Beitrag schreibt er: „Nun, das war’s. Danke aus den Unterkünften von Asow-Stahl-Werk – dem Ort meines Todes und meines Lebens.“
Der ukrainische Präsident bittet in seiner Videoansprache beim Weltwirtschaftsforum die internationale Staatengemeinschaft neben mehr Waffenlieferungen auch um weitere finanzielle Unterstützung. Das Land brauche „alle Waffen, um die wir bitten – nicht nur die, die uns zur Verfügung gestellt wurden“, sowie finanzielle Mittel von bis zu fünf Milliarden US-Dollar pro Monat, so Selenskyj.
UNHCR: Mehr als 6,5 Millionen geflohen
Mehr als 6,5 Millionen Menschen sind bereits vor dem Krieg ins Ausland geflüchtet. Das geht aus den jüngsten Zahlen des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) hervor. Unter den Nachbarländern hat Polen mit 3,5 Millionen weitaus die meisten der ukrainischen Geflüchteten aufgenommen. Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar sind auch fast zwei Millionen Menschen wieder in die Ukraine eingereist.
Wie viele davon dauerhaft in ihre Heimat zurückgekehrt sind und wie viele ein- und auspendeln, ist laut UNHCR unklar. Das Land hat vor dem Krieg etwa 44 Millionen Einwohner gehabt.
Verurteilter Soldat will berufen
Der in Kiew im ersten Kriegsverbrecherprozess verurteilte russische Soldat Wadim S. will nach Angaben seines Anwalts gegen das Urteil berufen. Er hat dazu 30 Tage Zeit.
Kriegsverbrecherprozess in Kiew
Reuters/Viacheslav Ratynsky
Die Staatsanwaltschaft hat lebenslange Haft beantragt. Die Verteidigung hat auf Freispruch plädiert, weil der Soldat einen Befehl ausgeführt habe. Es ist der erste Fall eines Kriegsverbrechens, der in der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion Ende Februar vor Gericht verhandelt wurde.
Der Kreml hat kurz vor der Urteilsverkündigung betont, Moskau suche nach Möglichkeiten, dem Beschuldigten zu helfen. „Natürlich macht uns das Schicksal unseres Mitbürgers besorgt“, so Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
Rubel nähert sich mehrjährigem Rekord
Der russische Rubel, nach Verhängung der Sanktionen als Folge der russischen Invasion in die Ukraine stark geschwächt, hat sich mittlerweile mehr als erholt und nähert sich einem mehrjährigen Rekord. Heute ist der Rubel gegenüber dem Dollar und dem Euro um rund vier Prozent gestiegen.
Am Vormittag ist der Rubel laut der Nachrichtenagentur Reuters bei 57,85 zum Dollar gestiegen. Bereits am Freitag ist mit 57,075 der stärkste Wert seit März 2018 erreicht worden.
Hauptgrund dafür sind die verhängten Kapitalkontrollen – so können Devisen nicht ins Ausland transferiert werden, und russische Exporteure, im Wesentlichen die Öl- und Gaskonzerne, müssen alle Einnahmen in Rubel konvertieren. Außerdem werden jetzt viele Unternehmenssteuern fällig, die ebenfalls in Rubel bezahlt werden müssen. Laut Reuters ist der Rubel aufgrund der künstlichen Stützmaßnahmen mit Abstand die bestperformende Währung.
Selenskyj drängt zu weiteren Waffenlieferungen
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat die internationale Staatengemeinschaft angesichts des russischen Angriffskrieges zu weiteren Waffenlieferungen aufgerufen. „Die Ukraine braucht alle Waffen, die wir fordern, nicht nur die, die geliefert wurden“, sagt er.
Zugleich fordert er „maximale“ Sanktionen gegen Russland. Es dürfe „keinen Handel mit Russland“ mehr geben, so der Staatschef in einer Videoansprache beim Weltwirtschaftsforum. Notwendig seien auch ein Ölembargo sowie Sanktionen gegen alle russischen Banken.
Selenskyj: 87 Tote bei russischem Luftangriff
Laut dem ukrainischen Präsidenten sind bei einem russischen Luftangriff vergangene Woche 87 Menschen getötet worden. Bei seiner per Video übertragenen Rede vor dem Wirtschaftsforum in Davos betont Selenskyj, der Angriff habe dem Dorf Desna in der nördlichen Oblast Tschernihiw gegolten. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
Selenskyj: Getreideexport vielleicht via baltische Häfen
Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gibt es Gespräche, das vor allem in Afrika dringend benötigte Getreide über baltische Häfen zu exportieren.
Russe in erstem Kriegsverbrecherprozess in Kiew verurteilt
Im ersten ukrainischen Kriegsverbrecherprozess ist ein 21 Jahre alter russischer Soldat zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Gericht in Kiew hat es heute nach einem Geständnis des Mannes als erwiesen angesehen, dass der Soldat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine einen 62-jährigen Zivilisten erschossen hat.
Unter großer internationaler Aufmerksamkeit hat sich der aus Sibirien stammende Panzersoldat letzte Woche entschuldigt. „Ich bedauere es. Ich bereue es sehr. Ich habe mich nicht geweigert, und ich bin bereit, alle Maßnahmen zu akzeptieren, die verhängt werden.“ Nach dem weltweiten Entsetzen über russische Gräueltaten in der Ukraine ist es der erste vor Gericht verhandelte Fall.
Moskau schließt Gefangenenaustausch nicht aus
Das russische Außenministerium schließt nach eigenen Angaben Gespräche über einen möglichen Gefangenenaustausch, der die Kämpfer aus dem Asow-Stahl-Werk inkludiert, nicht aus. Die prorussischen Separatisten haben kurz zuvor Gerichtsverfahren gegen alle Kämpfer angekündigt.
Die Hunderten Kämpfer sollen offenbar als gewichtiges Faustpfand in den Verhandlungen mit Kiew dienen. Laut Moskau ist es Bedingung für Verhandlungen, dass Kiew eine „konstruktive Antwort“ liefert. Unklar ist, welche Verhandlungen – nur Gefangenenaustausch oder die derzeit ausgesetzten Waffenstillstandsgespräche – gemeint sind.
Kneissl verlässt Rosneft-Aufsichtsrat
Wenige Tage nach dem deutschen Ex-Kanzler Gerhard Schröder zieht auch Ex-Außenministerin Karin Kneissl die Notbremse: Laut dem staatlichen russischen Ölkonzern Rosneft hat Kneissl den Aufsichtsratsposten zurückgelegt.
Kneissl, die in Frankreich lebt, schreibt auf Twitter, sie habe dem Konzern bereits im März mitgeteilt, nach dem Auslaufen ihres einjährigen Mandats nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Das EU-Parlament hat am Donnerstag für Sanktionen gegen Politiker gestimmt, die für russische Konzerne tätig sind.
Am Freitag ist bekanntgeworden, dass der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, ein persönlicher Freund von Russlands Präsident Wladimir Putin, seinen Posten als Aufsichtsratschef von Rosneft verlässt. Ehemalige europäische Politiker, die für russische Unternehmen tätig sind, sind zuletzt zunehmend unter Druck geraten, ihre Mandate aufzugeben.
Asow-Stahl-Kämpfern soll Prozess gemacht werden
Der Anführer der prorussischen abtrünnigen Republik von Donezk sagt, die Kämpfer des Asow-Stahl-Werks, die sich letzte Woche ergeben haben, werden in der Separatistenregion angeklagt werden. „Die Gefangenen werden auf dem Gebiet der Repbulik von Donezk festgehalten“, so Denis Puschilin laut der russischen Agentur Interfax. „Es ist auch geplant, ein internationales Tribunal auf dem Gebiet der Republik zu organisieren.“ Es ist unklar, welche Vergehen den Gefangenen vorgeworfen werden.
Abtransport ukrainischer Soldaten aus dem Stahlwerk
Reuters/Alexander Ermochenko
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Peskow: Nicht Russland Auslöser des Problems
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow behauptet, nicht Russland sei Ursache des Getreideproblems, sondern jene Länder, die Sanktionen gegen Russland verhängt haben.
Kreml warnt vor „Terrorangriffen“ in besetzten Gebieten
Nach dem Angriff auf einen von Russland eingesetzten Bürgermeister im Süden der Ukraine warnt Moskau vor „Terrorangriffen“. Der Kreml ruft seine Soldaten auf, wachsam zu sein, um solche Angriffe zu vereiteln.
11.31 Uhr
Kreml zu Getreideexporten: Stimmen mit UNO überein
Der russische Präsident Putin stimmt laut dessen Sprecher mit UNO-Generalsekretär Antonio Guterres überein, dass es ein Risiko für die Lebensmittelversorgung der Welt gebe. Gleichzeitig betont der Kreml, Russland sei immer ein verlässlicher Exporteur von Getreide gewesen.
Die UNO warnt vor einer Hungersnot in nie da gewesenem Ausmaß, insbesondere in Afrika, das stark auf Getreideimporte aus der Ukraine und Russland angewiesen ist. Russland blockiert ukrainische Schwarzmeer-Häfen, insbesondere jenen von Odessa. Außerdem werden Getreidelager bombardiert. Über Odessa erfolgt ein Großteil des ukrainischen Getreideexports.
Habeck erhöht bei Ölembargo Druck auf Ungarn
Im Ringen um ein Ölembargo der EU gegen Russland erhöht der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck den Druck auf Ungarn. Einige Staaten verhinderten Solidarität in der EU, so der Grünen-Politiker beim Weltwirtschaftsforum in Davos. „Es gibt verschiedene Lösungen für verschiedene Länder.“ Er könne sich auch Ausnahmeregeln für Ungarn und andere vorstellen.
Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck
Reuters/Arnd Wiegmann
Die Debatte müsse aber in eine gemeinsame Position der EU münden. „Ich erwarte von jedem, auch von Ungarn, dass sie an einer Lösung arbeiten.“ Es könne nicht sein, dass sich jemand zurücklehne und auf sein Abkommen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin setze. „Das Wichtigste ist zusammenzubleiben.“
Seit Wochen versucht die EU, ein Ölembargo gegen Russland auf den Weg zu bringen. Die Kommission hatte einen abgestuften Verzicht bis Ende des Jahres für die meisten Ländern vorgeschlagen und längere Fristen für Ungarn und andere Staaten in Aussicht gestellt. Ungarn hat das bisher jedoch abgelehnt und auf die engen Beziehungen sowie die Abhängigkeit von Russland verwiesen. Ein Embargo kann nur einstimmig in der EU beschlossen werden.
Polen kündigt Gasabkommen mit Gasprom
Polen will ein bilaterales Abkommen mit dem russischen Staatskonzern Gasprom über die Jamal-Gaspipeline aufkündigen, wie Klimaministerin Anna Moskwa auf Twitter mitteilt. Ziel Polens sei es, vollkommen unabhängig von russischem Gas zu werden, fügt sie hinzu. Die Jamal-Pipeline liefert Gas von der Jamal-Halbinsel in Sibirien durch Russland, Belarus und Polen bis nach Deutschland.
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