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Prorussische Separatisten haben die Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Lyman im Osten der Ukraine verkündet. Mit Unterstützung der russischen Streitkräfte hätten sie „die vollständige Kontrolle“ über Lyman erlangt, so der Generalstab der Separatisten in der Region Donezk. Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für die Verbindung zu den Großstädten Slowjansk und Kramatorsk.

Politiker: Weitere 70 Leichen in Mariupol gefunden

In der mittlerweile von russischen Truppen eingenommenen ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind Angaben eines Lokalpolitikers zufolge Dutzende weitere Leichen von Bewohnern gefunden worden. Rettungskräfte hätten insgesamt rund 70 leblose Körper auf einem ehemaligen Fabrikgelände entdeckt, so der Mariupoler Stadtratsabgeordnete Petro Andrjuschtschenko auf Telegram. Die Menschen seien unter den Trümmern begraben worden, als russische Besatzer das Gebäude beschossen. Überprüfen ließen sich diese Angaben nicht.

Ukrainische Seehäfen werden weiterhin von der russischen Schwarzmeer-Flotte blockiert, wodurch die Exporte des Landes von lebenswichtigen Gütern wie Getreide und Öl lahmgelegt werden. Durch die Blockade entgehen der Ukraine nicht nur wichtige Einnahmen, auch die weltweite Versorgung mit Getreide ist dadurch gefährdet.
10.25 Uhr

Separatisten verkünden Einnahme der Stadt Lyman

Prorussische Separatisten haben die Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Lyman im Osten der Ukraine verkündet. Mit Unterstützung der russischen Streitkräfte hätten sie „die vollständige Kontrolle“ über Lyman erlangt, teilt der Generalstab der Separatisten in der Region Donezk auf Telegram mit. Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für die Verbindung zu den Großstädten Slowjansk und Kramatorsk.

NGOs beklagen fehlende Unterstützung in der Steiermark

Rund 70.000 Ukrainerinnen und Ukrainer sind nach Österreich geflohen. In der Steiermark erhalten bedürftige Vertriebene aber noch weniger Unterstützung als bundesweit vorgesehen, wie Ö1 berichtet.

Die Lebenshaltungskosten in der Steiermark seien niedriger als etwa in Wien, so das Argument.

In der Region Luhansk im Osten der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben durch russische Angriffe mindestens fünf Menschen getötet worden. In der Regionalhauptstadt Sjewjerodonezk seien in den vergangenen 24 Stunden vier Zivilisten getötet und 50 Gebäude beschädigt worden, teilt Regionalgouverneur Serhij Gajdaj mit. Im 50 Kilometer entfernten Komyschuwacha sei ein Mann durch eine Granate getötet worden.

London: Russland greift auf 50 Jahre alte Panzer zurück

Die russische Armee greift nach Ansicht britischer Regierungsexperten bei ihrer Invasion der Ukraine inzwischen auf veraltetes Gerät zurück. Moskau habe wahrscheinlich in den vergangenen Tagen 50 Jahre alte T-62-Panzer aus Lagerbeständen geholt und in den Einsatzbereich des südlichen Streitkraftverbands gebracht, heißt es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in London.

„Die T-62-Panzer werden beinahe mit Sicherheit besonders gefährdet sein durch Panzerabwehrwaffen, und ihre Anwesenheit auf dem Schlachtfeld wirft ein Schlaglicht auf Russlands Mangel an modernem, einsatzbereitem Gerät“, so die Mitteilung weiter.

Militärverwaltung: 1.500 Tote in Sjewjerodonezk

In der besonders schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk sind offiziellen Angaben zufolge seit Kriegsbeginn rund 1.500 Menschen getötet worden. Darunter seien sowohl Soldaten als auch Zivilisten, sagt der Chef der lokalen Militärverwaltung, Olexandr Strjuk. Viele Menschen seien zudem geflüchtet.

Mehr als drei Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs zählt die Großstadt Sjewjerodonezk zu den letzten Teilen von Luhansk, die noch von der ukrainischen Armee kontrolliert werden.

Ex-General: „Zeit spielt für Ukraine, wenn sie durchhält“

Der frühere deutsche Bundeswehr- und NATO-General Hans-Lothar Domröse geht davon aus, dass die Ukraine dem russischen Vormarsch im Donbas in den kommenden Wochen nicht vollständig standhalten kann. „Jetzt kommt der große Schwung der Weltmacht Russland zum Tragen. (…) Sie sind reichweiten- und zahlenmäßig überlegen“, sagt Domröse dem Nachrichtenradio MDR Aktuell. Die ukrainischen Kräfte könnten den Vormarsch maximal hier und da verzögern.

Ab Herbst könnten die Ukrainer aber wieder mehr Widerstand leisten, so Domröse. In etwa einem halben Jahr werde das Land viel mehr westliche Waffensysteme haben und die Soldaten viel besser an diesen ausgebildet sein. „Bis dahin werden sie aber noch schwere Schläge hinnehmen müssen“, sagte Domröse. Die Zeit spiele etwas für die Ukraine, „wenn sie durchhält“.

Putin macht Getreide zum Faustpfand

Moskau macht die in der Ukraine blockierten Getreideexporte mehr oder minder unverhohlen zu einem Faustpfand im Konflikt mit dem Westen. Schuld an der drohenden globalen Nahrungsmittelkrise seien die Sanktionen des Westens, so die Diktion der russischen Führung. Würden diese aufgehoben, könne Russland auch seinen Beitrag leisten. Die Ukraine und auch Großbritannien und die USA warfen Russland bereits vor, die Welt erpressen zu wollen.

Im russischen Nordkaukasus haben 115 Nationalgardisten einen Einsatz im Krieg gegen die Ukraine verweigert. Ein Militärgericht in Naltschik hat ihre Kündigung in der Folge für rechtmäßig erklärt. Den Angaben nach haben die Nationalgardisten aus der Teilrepublik Kabardino-Balkarien sich geweigert, Befehlen zu gehorchen, und sind in ihre Kasernen zurückgekehrt.

Die ukrainische Armee steht im äußersten Osten ihrer Front stark unter Druck. Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk ist gestern mit Artillerie und aus der Luft beschossen worden, wie Gouverneur Serhij Hajdaj mitteilt. Der ukrainische Generalstab teilt mit, der Angriff auf die Stadt und ihren Vorort Boriwske sei aber nicht erfolgreich.

Bei Raketenangriffen auf die ostukrainische Stadt Charkiw seien neun Menschen getötet worden, darunter ein fünf Monate altes Kind mit seinem Vater, sagt Selenskyj. 19 Menschen seien verletzt worden.

USA: Keine Lockerungen der Sanktionen geplant

Dem Weißen Haus zufolge gibt es derzeit keine Gespräche über eine Lockerung der Sanktionen gegen Russland, um Getreideexporte zu ermöglichen. Der russische Präsident Wladimir Putin und der italienische Ministerpräsident Mario Draghi haben über Möglichkeiten diskutiert, wie die internationale Nahrungsmittelkrise gelindert werden könnte. Der Kreml hat dabei deutlich gemacht, dass das nur möglich sei, wenn der Westen seine Sanktionen aufhebe.

CNN: USA erwägen Mehrfachraketenwerfer für Ukraine

Die US-Regierung zieht einem Medienbericht zufolge in Erwägung, fortschrittliche Mehrfachraketenwerfer in die Ukraine zu schicken. Die in den USA hergestellten Waffensysteme könnten Raketen über Hunderte Kilometer abfeuern, berichtet der Sender CNN unter Berufung auf mehrere Beamte.

Ein neues militärisches Hilfspaket könnte bereits in der kommenden Woche angekündigt werden. Die Ukraine habe um diese Art von Waffen gebeten, hieß es weiter. Allerdings sei die US-Regierung zögerlich, da befürchtet werde, dass die Ukraine die Raketensysteme für Angriffe auf russisches Gebiet nutzen könnte. Es stelle sich die Frage, ob dies eine russische Vergeltungsmaßnahme zur Folge haben könnte, so CNN.

Selenskyj wirft Russland Völkermord im Donbas vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland Völkermord in der Ostukraine vorgeworfen. Im Donbass betreibe Moskau „eine offensichtliche Politik des Völkermords“, sagte er. Die russische Offensive könne dazu führen, dass die Region „unbewohnbar“ werde.

Er warf den Russen vor, die ukrainischen Städte in Schutt und Asche legen zu wollen. „All das, einschließlich der Verschleppung unserer Menschen und der Massentötung von Zivilisten, ist eine offensichtliche Politik des Völkermords, die von Russland betrieben wird.“

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte Ende Februar den Krieg gegen die Ukraine unter dem Vorwand begonnen, den angeblichen „Völkermord“ an der russischsprachigen Bevölkerung in den östlichen Regionen Luhansk und Donezk zu beenden. Im April stimmte das ukrainische Parlament einer Resolution zu, in der die Angriffe des russischen Militärs in dem Land dann als Völkermord bezeichnet wurden.

Selenskyj über Uneinigkeit innerhalb der EU enttäuscht

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich enttäuscht über die Uneinigkeit innerhalb der EU bezüglich weiterer Sanktionen gegen Russland. „Wie viele Wochen wird die Europäische Union noch versuchen, sich auf ein sechstes Paket zu einigen“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Fernsehansprache. Er sei den Nationen dankbar, die sich für neue Sanktionen einsetzten: „Aber woher nehmen die Leute, die dieses sechste Paket blockieren, ihre Macht? Warum dürfen sie diese Macht ausüben?“

Die EU diskutiert derzeit eine sechste Runde von Strafmaßnahmen, darunter ein Embargo für russische Ölimporte. Für einen solchen Schritt ist Einstimmigkeit erforderlich, doch Ungarn lehnt die Idee vorerst ab.

NATO-Manöver „Baltops“ im Juni

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine findet im kommenden Monat unter Führung der USA ein großes multinationales Manöver im Ostseeraum statt. An der jährlichen maritimen Übung „Baltops 22“ nehmen neben 14 NATO-Staaten auch die Partnerländer Schweden und Finnland teil, sagt der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, in Washington. Das Manöver findet bereits seit 1972 regelmäßig im Ostseeraum statt.

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