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jorono (CC0), Pixabay
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Der deutsche Kanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der italienische Ministerpräsident Mario Draghi sind am Donnerstagmorgen mit einem Sonderzug in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Dort wollen sie mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über weitere Unterstützung für das von Russland angegriffene Land und über den Wunsch der Ukraine, der Europäischen Union beizutreten, sprechen.

Gouverneur: Noch rund 10.000 Zivilisten Sjewjerodonezk

In der seit Wochen heftig umkämpften ukrainischen Stadt Sjewjerodonezk halten sich nach ukrainischen Angaben noch tausende Zivilisten auf. „Von den 100.000 Einwohnern sind noch etwa 10.000 dort, die Opfer nicht mitgerechnet“, erklärt der Gouverneur der Donbas-Teilregion Luhansk, Serhij Hajdaj, im Online-Dienst Telegram. Die ukrainische Armee halte „den Feind so gut es geht zurück“.

Luftalarm in Kiew

Kurz nach der Ankunft von Macron, Scholz und Draghi in Kiew ist in der ukrainischen Hauptstadt Luftalarm ausgelöst worden. Das bestätigt ein Reporter der dpa an Ort und Stelle.

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der italienische Ministerpräsident Mario Draghi sind heute Früh mit einem Sonderzug in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Dort wollen sie mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über weitere Unterstützung für das von Russland angegriffene Land sprechen und über den Wunsch der Ukraine, der Europäischen Union beizutreten.

Kiews Bürgermeister Klitschko freut sich über Besuch

Kiews Bürgermeister Witali Klitschko hat sich erfreut über die Ankunft des deutschen Kanzlers Scholz in der ukrainischen Hauptstadt gezeigt. „Ich bin als Bürgermeister glücklich und stolz, dass der deutsche Bundeskanzler zusammen mit dem französischen Staatspräsidenten und dem italienischen Regierungschef unsere Stadt besucht“, sagt Klitschko der „Bild“-Zeitung.

„Das ist ein Zeichen großer Unterstützung in einer Zeit, in der es immer noch ein Risiko ist, Kiew zu besuchen, denn es können weiter jederzeit Raketen einschlagen“, fügt er hinzu.

Scholz sichert volle Unterstützung zu

Scholz hat der Ukraine die weitere volle Unterstützung in ihrem Kampf gegen Russlands Angriff zugesichert. „Es ist wichtig, wenn jetzt die Regierungschefs der drei großen Länder, die schon bei der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft dabei waren, nach Kiew fahren und in dieser ganz besonderen Situation des Krieges ihre Unterstützung für die Ukraine und die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine zeigen“, sagt Scholz bereits bei seiner Reise in einem Sonderzug nach Kiew.
Der deutsche Kanzler Olaf Scholz nach seiner Ankunft in Kiew

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagt nach seiner Ankunft in Kiew, er werde sich später mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj treffen. Er werde Selenskyj versichern, dass es eine europäische Solidarität mit der Ukraine gebe.

London: Kiew konnte Truppen aus Sjewjerodonzek wohl abziehen

Der Ukraine ist es nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums mutmaßlich gelungen, einen großen Teil ihrer Kampftruppen aus der Stadt Sjewjerodonezk abzuziehen. Zudem würden Russlands Truppen in Sjewjerodonezk dort wohl den Fluss überqueren oder an seinen Flanken vorrücken müssen, nachdem alle Hauptbrücken über den Fluss Siwerskyj Donez, der die Stadt mit dem von der Ukraine gehaltenen Gebiet verbindet, wahrscheinlich zerstört worden seien.

Russlands Kampftruppen im Donbas operierten höchstwahrscheinlich in zunehmend ad hoc gebildeten und stark unterbesetzten Verbänden, heißt es in einem auf Twitter veröffentlichten Geheimdienstbericht.

Tote und Verletzte bei Beschuss der Stadt Sumi

In der Stadt Sumi im Nordosten der Ukraine sind nach Angaben des dortigen Gouverneurs Dmytro Schywyzkyj in der Nacht vier Menschen durch russischen Raketenbeschuss getötet worden. Sechs weitere Personen seien verletzt worden. Auch der Bezirk Dobropillia an der Grenze zu Russland sei beschossen worden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird die Interessen seines kriegsgeplagten Landes bei den Gipfeln der G-7 und NATO Ende Juni vertreten. Er habe dankbar die Einladungen zu den Spitzentreffen angenommen, teilt Selenskyj auf Twitter mit. Unklar bleibt zunächst, ob der ukrainische Staatschef dafür sein Land verlassen wird oder wie bei anderen Treffen per Video zugeschaltet wird. Selenskyj sieht insgesamt große Fortschritte bei der internationalen Unterstützung für sein Land, wie er in seiner abendlichen Videoansprache sagt.

Zwei US-Bürger im umkämpften Osten vermisst

Zwei US-Bürger, die aufseiten der Ukraine kämpfen, werden seit einer Woche vermisst. Beide hatten zuletzt am 8. Juni zu ihren Familien Kontakt und kehrten von einem Einsatz in der Region Charkiw nicht zurück, teilen die Angehörigen mit. Berichte, wonach die beiden Männer von Russland in Kriegsgefangenschaft genommen wurden, seien bisher unbestätigt, so das US-Außenministerium. Das russische Verteidigungsministerium hat nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme reagiert.

Türkei könnte Vierergipfel für Getreideexporte organisieren

Die Türkei erklärt sich bereit, einen Vierergipfel zur Getreideausfuhr aus der Ukraine zu organisieren. „Wenn Russland eine positive Antwort gibt, wird es einen Vierparteiengipfel in Istanbul geben“, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu gestern. An den Verhandlungen beteiligt werden sollen außerdem die Ukraine und die Vereinten Nationen.

4,3 Mrd. Dollar Schaden für ukrainischen Agrarsektor

Die Landwirtschaft der Ukraine hat durch den russischen Angriffskrieg nach Kiewer Berechnungen bisher Schäden von 4,3 Milliarden US-Dollar (4,1 Milliarden Euro) erlitten. Große Flächen seien beschädigt worden oder durch Minen verseucht, heißt es in einem Bericht von Forschern im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums in Kiew. So habe Ernte im Wert von 1,43 Milliarden US-Dollar nicht eingebracht werden können.

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