Aeroflot-Vize kündigt und verlässt Russland
Der Vizechef der größten russischen Fluglinie Aeroflot, Andrej Panow, verkündet seinen Ausstieg aus dem Unternehmen und deutet einen Zusammenhang zum Ukraine-Krieg an. „Wir sind aus Russland ausgereist. Ich habe Aeroflot verlassen. Das alte Leben ist beendet“, so Panow bei Facebook. Er war seit 2018 als stellvertretender Generaldirektor für Strategie, Service und Marketing des Staatsunternehmens zuständig.
Aeroflot-Vorstandschef Michail Polubojarinow ist zuvor persönlich von der EU mit Sanktionen belegt worden. Über das Schicksal von Panows bisherigem Vorgesetzten Polubojarinow gibt es unterschiedliche Angaben. Die Wirtschaftszeitung „RBK“ berichtet, der Aeroflot-Chef sei zurückgetreten. Das ist der Agentur Interfax in Luftfahrtkreisen bestätigt worden. Spekuliert wird, ob er Vizechef der russischen Post werden könnte.
Selenski: Russland erleidet schwerste Verluste
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski sagt, dass Russland weitere Streitkräfte ins Land bringt. Moskau habe die schwersten Verluste seit Jahrzehnten erlitten, so Selenski weiter.
In einer Videobotschaft appelliert er an Russland, vereinbarte Waffenruhen einzuhalten, um die Evakuierung der Hafenstadt Mariupol zu ermöglichen. Selenski berichtet auch von einem Gespräch mit Deutschlands Kanzler Scholz und Frankreichs Präsident Macron, in dem er die Länder gebeten hat, Druck auf Moskau auszuüben, was die Freilassung des entführten Bürgermeisters von Melitopol anbelangt.
Norwegen: Werden durch Krieg nicht reicher
Die norwegische Regierung hat der Annahme widersprochen, dass ihr Land im Zuge des Ukraine-Krieges und durch die hohen Gaspreise in Europa noch reicher werde. „Ja, wir bekommen höhere Öleinnahmen, aber der Ölfonds hat mehr verloren, als die Einnahmen zugenommen haben“, zitiert „Aftenposten“ Finanzminister Trygve Slagsvold Vedum.
Der Minister verweist darauf, dass der norwegische Pensionsfonds Ausland – auch Ölfonds genannt – seit dem Jahreswechsel um eine Billion Kronen (rund 102 Milliarden Euro) geschrumpft sei. Krieg und unruhige Märkte könnten zudem zu noch größeren Verlusten führen. Krieg diene der norwegischen Wirtschaft nicht, so Vedum.
Russland droht mit Angriff auf Waffenlieferungen
Russland hat mit Angriffen auf westliche Waffenlieferungen in der Ukraine gedroht. Moskau habe die USA gewarnt, dass das „orchestrierte Hereinpumpen von Waffen durch eine Reihe von Staaten nicht nur ein gefährlicher Schritt ist, sondern diese Konvois auch zu legitimen Zielen“ für Angriffe der Armee mache, sagt der stellvertretende Außenminister Sergej Rjabkow.
Belarus hat keine Pläne, sich an der russischen Invasion in der Ukraine zu beteiligen, schickt aber fünf taktische Bataillonsgruppen an seine Grenze, um die bereits dort stationierten Truppen zu ersetzen, so Generalstabschef Viktor Gulewitsch.
„Ich möchte betonen, dass die Verlegung von Truppen in keiner Weise mit der Vorbereitung und vor allem nicht mit der Teilnahme belarussischer Soldaten an der speziellen Militäroperation auf dem Territorium der Ukraine verbunden ist“, so Gulewitsch.
Gespäch zwischen Putin, Scholz und Macron läuft
Momentan ist offenbar ein neues Gespräch zwischen dem französischen Präsidentin Emmanuel Macron, Deutschlands Kanzler Olaf Scholz und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Gange. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP, die sich auf den Elysee-Palast beruft.
Die russische Luftwaffe hat nach Angaben aus Kiew auch Ziele in der Westukraine angegriffen. Mindestens sechs Langstreckenbomber des Typs Tupolew Tu-95 hätten Luft-Boden-Raketen gegen Ziele in Luzk und Iwano-Frankiwsk eingesetzt. Das russische Militär hat den Beschuss der militärischen Ziele nahe den beiden Orten gestern gemeldet.
Neuen Medienberichten zufolge ist in Luzk eine Fabrik zur Reparatur von Triebwerken von Kampfflugzeugen getroffen worden. Auch die zentralukrainische Stadt Dnipro sei angegriffen worden.
Spitäler in südukrainischer Stadt Mykolajiw beschossen
Die russische Armee hat bei Angriffen auf die Hafenstadt Mykolajiw in der Südukraine auch Krankenhäuser beschossen. Wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur AFP berichtet, ist die Stadt nahe Odessa in der Nacht ununterbrochen beschossen worden. Unter anderem sollen eine Tagesklinik für Krebspatienten und eine Augenklinik getroffen worden sein.
In dem Krebszentrum waren während des Angriffs weder Patienten noch Angestellte. In der Augenklinik haben sich Patienten im Keller in Sicherheit gebracht, so die Klinikleiterin.
Israel: Haben Kiew nicht zum Einlenken geraten
Vertreter der Ukraine und Israels widersprechen israelischen Medienberichten, nach denen Israels Regierungschef Naftali Bennett die Ukraine zum Einlenken gegenüber Russland gedrängt haben soll. Israel empfehle der Ukraine nicht, Forderungen der Russischen Föderation zuzustimmen, so der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak auf Twitter.
Ein hochrangiger Vertreter Israels bezeichnet Darstellungen unter anderem der „Jerusalem Post“ als falsch. Bennett habe dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski zu keinem Zeitpunkt geraten, einen Deal mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin anzunehmen.
Ukraine: 79 Kinder getötet, über 100 verletzt
Nach Angaben Kiews sind seit dem russischen Angriff mindestens 79 Kinder getötet und mehr als 100 verletzt worden. „Diese Zahlen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da keine Möglichkeit besteht, die Orte des Beschusses zu inspizieren, an denen russische Streitkräfte aktive Feindseligkeiten durchführen“, so die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Zahlen nicht.
In den ersten 16 Tagen des Kriegs seien landesweit mehr als 280 Lehranstalten beschädigt, davon allein 110 im ostukrainischen Gebiet Donezk, und neun vollständig zerstört worden, heißt es weiter. „Infolgedessen wurden sieben Millionen Kinder aufgrund aktiver Feindseligkeiten und der vorsätzlichen Zerstörung dieser Einrichtungen der Möglichkeit beraubt zu lernen.“
Russische Luftangriffe und Kampfhandlungen erschweren nach Angaben des Gouverneurs der Region Kiew Versuche, Zivilisten in Sicherheit zu bringen. Der Gouverneur der Region Donezk erklärt, es sei schwierig, unter ständigem Beschuss humanitäre Hilfe in Mariupol zu leisten. Die ukrainische Armee habe sich aus der Stadt Wolnowacha zurückgezogen.
Russland sieht keine US-Gesprächsbereitschaft
Russland sei zur Wiederaufnahme von Gesprächen über Waffenkontrollen mit den USA bereit, wenn die US-Regierung darauf vorbereitet sei, zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA den stellvertretenden Außenminister Sergej Rjabkow. Russland und die USA stünden in ständigem Kontakt. Doch aus Sicht des Kremls seien keine Zeichen erkennbar, dass die US-Regierung einen Dialog über die Ukraine fortsetzen wolle.
Die russischen Vorschläge zu Sicherheitsgarantien, die den USA und der NATO vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine übermittelt worden sind, seien wegen der völlig veränderten Lage nicht mehr gültig, so die russische Agentur TASS unter Berufung auf das Außenministerium in Moskau.
Kiew rechnet nicht mit Beteiligung belarussischer Truppen
Die Ukraine stellt sich auf eine neue Welle von Angriffen auf Kiew, Charkiw und Donbass-Gebiete ein, wie ein Berater des ukrainischen Präsidialstabschefs mitteilt. Die Ukraine gehe aber nicht davon aus, dass sich Belarus den russischen Invasionsstreitkräften anschließen werde.
Ukraine wirft Russland Angriff auf Moschee in Mariupol vor
Die russische Armee hat in der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol nach ukrainischen Angaben eine Moschee angegriffen, in der sich mehr als 80 Zivilisten aufgehalten haben. Unter den mehr als 80 Erwachsenen und Kindern, die in der Moschee Schutz gesucht hätten, seien auch türkische Staatsbürger gewesen, so das ukrainische Außenministerium. Die Moschee sei von den „russischen Invasoren bombardiert“ worden, so das Ministerium.
In der Nähe von Kiew ist einem Medienbericht zufolge ein ukrainischer Luftwaffenstützpunkt durch russischen Raketenbeschuss zerstört worden. Auch ein Munitionslager in Wassylkiw sei getroffen worden, zitiert der ukrainische Ableger der russischen Nachrichtenagentur Interfax die Bürgermeisterin des Orts.
Kiew: Mehr als ein Dutzend Fluchtkorridore geplant
Neben Fluchtkorridoren aus der Region Sumy plant die Ukraine zahlreiche weitere derartige Korridore. Aus Saporischschja habe sich erneut ein Konvoi mit Hilfsgütern und Bussen auf den Weg in die belagerte Hafenstadt Mariupol gemacht, so Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk. Bisher sind die vereinbarten Korridore nie zustande gekommen. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld am Scheitern.
Laut Wereschtschuk soll es auch Korridore für mehrere Orte nordwestlich von Kiew geben, unter anderem Hostomel, Makariw und Borodjanka.
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