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Ukrainekrise

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David_Peterson (CC0), Pixabay
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Nachdem Russland in der Nacht einen Großangriff auf die Ukraine gestartet hat, wird der Ukraine zufolge nun fast im ganzen Land gekämpft. Gefechte gebe es seit dem Nachmittag auch auf dem Gebiet des zerstörten Atomreaktors von Tschernobyl. Das teilte ein Vertreter des Innenministeriums mit. Die ukrainische Hauptstadt Kiew löste wegen des russischen Angriffs am Nachmittag Luftalarm aus und verhängte eine Ausgangssperre. Auch zivile Opfer wurden in mehreren Städten gemeldet. Die Lage bleibt insgesamt unübersichtlich.

Putin: Angriff auf Ukraine als „notwendige Maßnahme“

Putin bezeichnet den Einmarsch ins Nachbarland als „notwendig“: „Damit das verständlich ist: Das, was passiert, ist eine notwendige Maßnahme“, sagt Putin bei einem Treffen mit russischen Wirtschaftsvertretern, das in Ausschnitten im Staatsfernsehen gezeigt wird. „Uns wurden einfach keinerlei Chancen gelassen, anders aufzutreten.“

Putin betont auch: „Wir können die geopolitischen Risiken nicht vollständig vorhersagen.“ Die Verhängung neuer Sanktionen sei erwartet worden. Russland bleibe aber Teil der Weltwirtschaft. Es werde dieses System nicht beschädigen. Zugleich warnt der Kremlchef „unsere Partner“ davor, Russland wirtschaftlich zu isolieren.

Explosionen in russischer Grenzregion zu Ukraine

In der russischen Region Belgorod in der Nähe der ukrainischen Grenze sind mehrere Explosionen zu hören. Russische Ermittler sprechen von einem Beschuss von der Ukraine aus. Drei Menschen seien dabei verletzt worden.

G-7: „Ernste Bedrohung“ der internationalen Ordnung

Die G-7-Staaten verurteilen den russischen Angriff als „ernste Bedrohung“ für die internationale Ordnung. Der „nicht provozierte und völlig ungerechtfertigte Angriff“ Russlands auf die Ukraine verändere „die transatlantische Sicherheitslage grundlegend“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Staats- und Regierungschefs der Staatengruppe. Sie warnen darin auch vor Auswirkungen der Krise „weit über Europa“ hinaus.

Selenski: Russland nahm Militärflugplatz Hostomel ein

Die russische Armee hat nach Angaben der ukrainischen Regierung einen Militärflugplatz nahe Kiew eingenommen. Präsident Wolodymyr Selenski sagt, es handle sich um den wenige Kilometer von der nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt gelegenen Flughafen Hostomel. Er habe die ukrainische Armee angewiesen, den Flughafen zurückzuerobern.

Laut ukrainischen Angaben setzen zudem russische Hubschrauber und Flugzeuge Fallschirmjäger auf dem Flughafen ab. An der Operation seien 20 Maschinen beteiligt.

Lettland zieht Botschafter aus Moskau ab

Lettland beordert als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine seinen Botschafter in Moskau nach Hause. Die Auslandsvertretungen des EU- und NATO-Landes wurden angewiesen, Russen nur noch in humanitären Fällen Visa auszustellen. Das Parlament in Riga verurteilt die Invasion sowie die Beteiligung des russischen Verbündeten Belarus.

Lettland bereitet sich zudem auf die Aufnahme von Flüchtlingen vor. Nach Schätzungen des Innenministeriums könnten bis zu 10.000 Menschen Zuflucht suchen.

Festnahmen bei Antikriegsdemo in Moskau

Bei einer Demonstration gegen die Angriffe Russlands auf die Ukraine auf dem Puschkin-Platz in Moskau sollen mehrere Personen von der Polizei festgenommen worden sein. Das meldet die Nachrichtenagentur RIA nun. Die Polizei riegelte den Puschkin-Platz ab. Bürgerrechtlern zufolge sollen mehr als 160 Menschen festgenommen worden sein.

USA: Russland will ukrainische Regierung „stürzen“

Die USA sind der Ansicht, dass die russische Invasion zum Sturz der ukrainischen Regierung führen soll. Das sagt ein hochrangiger Vertreter des Verteidigungsministeriums. „Unserer Einschätzung nach haben sie die Absicht, die Regierung zu stürzen und ihre eigene Führungsmethode zu installieren“, so der anonyme Vertreter.

Selenski: Moskau will Tschernobyl einnehmen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski schreibt auf Twitter, dass russische Truppen Tschernobyl einnehmen möchten. Die ukrainischen Soldaten in Tschernobyl würden ihr Leben geben, um eine „Tragödie wie 1986“ zu verhindern.

Er will damit offenbar davor warnen, dass ein russischer Beschuss der Atomanlage erneut große Mengen Radioaktivität freisetzen könnte. Seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor 36 Jahren sind weite Teile des Gebiets radioaktiv verstrahlt. „Das ist eine Kriegserklärung gegen ganz Europa“, so Selenski. „Wir hören den Klang eines neuen Eisernen Vorhangs“, sagt er auch. Er bittet Europa erneut um Unterstützung.

 

 

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