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Umfrage

Nerivill (CC0), Pixabay
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Die Parlamentswahl in Großbritannien am 4. Juli 2023 könnte für die regierenden Konservativen von Premierminister Rishi Sunak in einem Debakel enden. Drei am Samstagabend veröffentlichte Umfragen sagen einen deutlichen Sieg für die oppositionelle Labour Party unter Führung von Keir Starmer voraus.

Eine vom „Sunday Telegraph“ publizierte Studie des Meinungsforschungsinstituts Savanta sieht Labour bei 46 Prozent, während die Tories lediglich auf 21 Prozent kämen. Auch Erhebungen in der „Sunday Times“ (Survation) und im „Observer“ (Opinium) prognostizieren für die Labour Party rund 40 Prozent der Stimmen.

Aufgrund des britischen Mehrheitswahlrechts („First Past the Post“) droht den Konservativen bei der Sitzverteilung im Unterhaus eine noch drastischere Niederlage, als es die Prozentzahlen vermuten lassen. Laut Survation könnte die Regierungspartei am Ende nur noch 72 der 650 Parlamentssitze innehaben – das wäre das schlechteste Ergebnis in ihrer fast 200-jährigen Geschichte.

Chris Hopkins, Forschungsleiter für Politik bei Survation, warnte: „Unsere Untersuchungen deuten darauf hin, dass diese Abstimmung für die Konservative Partei nichts weniger als das Wahl-Aus bedeuten könnte.“ Mit „Wahl-Aus“ (im Englischen „electoral extinction“) bringt er zum Ausdruck, dass die Tories womöglich vor einer historischen Zäsur stehen.

Die desaströsen Umfragewerte für die Konservativen kommen nach einer Serie von Skandalen und Regierungskrisen, die letztlich zum Rücktritt von Sunaks Vorgängern Boris Johnson und Liz Truss führten. Sunak, der erst seit Oktober 2022 im Amt ist, sieht sich zudem mit anhaltenden wirtschaftlichen Problemen wie hoher Inflation und Energiepreisen konfrontiert.

Beobachter gehen davon aus, dass viele Wähler bei dieser Wahl ihre Unzufriedenheit mit der konservativen Regierungsführung der letzten Jahre zum Ausdruck bringen wollen. Sollten sich die Prognosen bestätigen, könnte Labour nach 14 Jahren Opposition die Rückkehr an die Macht gelingen. Starmer hätte dann den Auftrag, eine neue Regierung zu bilden und das Land in eine andere Richtung zu führen.

Allerdings sind Umfragen mit Vorsicht zu genießen und können sich bis zum Wahltag noch verschieben. Zudem haben Faktoren wie die Wahlbeteiligung und taktisches Wählen einen großen Einfluss auf das Ergebnis. Dennoch verdeutlichen die aktuellen Zahlen die massiven Herausforderungen, vor denen die britischen Konservativen knapp sieben Wochen vor der Abstimmung stehen.

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