Zwei Drittel der Anleger sind mit der Wertentwicklung ihrer Geldanlage im zurückliegenden Jahr nicht zufrieden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der GfK im Auftrag des Bankenverbandes. Seit 2012 ist die Unzufriedenheit der Anleger damit deutlich gestiegen, von damals 48 Prozent auf aktuell 66 Prozent. Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, überrascht dies nicht: „Wir befinden uns in einer extremen Niedrigzinsphase. Das drückt die Renditen gerade der klassischen Anlagen, die bei den risikoscheuen deutschen Sparern sehr beliebt sind.“ Dies werde sich wohl auch in absehbarer Zeit nicht ändern, so Kemmer, denn – wie die Umfrage weiter ergab: „Neun von zehn Deutschen können sich auch künftig nicht vorstellen, für größere Renditechancen ein höheres Risiko bei ihrer Geldanlage einzugehen.
Der Appell an die Sparer und Anleger, so Kemmer müsse aber lauten, ihre Finanzstrategie der gegenwärtigen Zinssituation anzupassen. „Wenn die Deutschen weiterhin den größten Teil ihres Geldvermögens auf Giro-, Tages- oder Sparkonten parken bzw. in Form von Bargeld halten, verpassen sie die Chance auf eine höhere und auch nach Abzug der Inflationsrate positive Rendite.“ Hier zeige sich auch wieder, wie wenig ausgeprägt die Aktienkultur in Deutschland sei. Gerade auch mit Hinblick auf die Altersvorsorge wäre dies problematisch.
Tages- und Festgelder waren der aktuellen Umfrage zufolge 2014 die bevorzugten Anlageformen der Deutschen (insgesamt 35 Prozent, Mehrfachnennungen möglich). Es folgen Sparkonten bzw. Sparpläne mit 24 Prozent. Börsennotierte Anlagen wie Fondsanteile oder Aktien folgten erst mit einigem Abstand: 17 Prozent der Befragten gaben an, bevorzugt in Fondsanteile und nur 12 Prozent in Aktien investiert zu haben. Immobilien standen bei 15 Prozent der Anleger im Fokus. Festverzinsliche Wertpapiere und Gold spielten in diesem Jahr mit jeweils 6 Prozent bei den Deutschen keine größere Rolle.
Auch mit Blick auf 2015 liebäugelt fast jeder zweite Deutsche damit, Geld auf Tages- oder Festgeldkonten anzulegen. 38 Prozent der Befragten würden eine Immobilie bevorzugen, wenn sie einen größeren Geldbetrag zur Verfügung hätten. Weitere Anlagemöglichkeiten liegen auf der Beliebtheitsskala nahezu gleichauf: 19 Prozent der Befragten würden 2015 Aktien, 18 Prozent Fondsanteile, 16 Prozent Gold und 15 Prozent festverzinsliche Wertpapiere bevorzugen.
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