In einer umstrittenen Entscheidung hat die Social-Media-Plattform Twitter, nun unter dem Namen X bekannt, das zuvor gesperrte Konto des US-Verschwörungstheoretikers Alex Jones reaktiviert. Diese Entscheidung folgte einer Umfrage unter den Nutzerinnen und Nutzern, initiiert durch den neuen Eigentümer Elon Musk. Musk kommentierte die Wiederherstellung mit den Worten: „Das Volk hat gesprochen, und so soll es sein“, obwohl die Entscheidung weitreichende ethische und soziale Bedenken aufwirft.
Bei der Umfrage stimmten etwa 70 Prozent der knapp zwei Millionen Teilnehmenden für die Rückkehr von Jones auf die Plattform. Twitter hatte Jones und seine Website Infowars 2018 dauerhaft gesperrt, nachdem er wiederholt gegen die Verhaltensrichtlinien der Plattform verstoßen hatte. Dieser Schritt folgte ähnlichen Maßnahmen von Apple, YouTube und Facebook.
Jones war in die Schlagzeilen geraten, als er Verschwörungstheorien über den tragischen Amoklauf an der Sandy-Hook-Volksschule in Texas verbreitete. Er behauptete fälschlicherweise, dass die Opfer Schauspieler seien und der Amoklauf inszeniert worden sei, um die Waffenrechte einzuschränken. Für diese Verleumdungen und Lügen wurde er gerichtlich zu fast 1,5 Milliarden Dollar Schadenersatz an die Angehörigen der Opfer verurteilt.
Die Reaktivierung von Jones‘ Konto auf Twitter wirft ernsthafte Fragen über die Verantwortlichkeit von Social-Media-Plattformen auf. Seit Musks Übernahme und der Umbenennung von Twitter in X ist ein besorgniserregender Anstieg von Hassrede und Hetze auf der Plattform zu beobachten, was Kritik an Musks lockerer Moderationspolitik verstärkt. Die Wiederherstellung von Konten kontroverser Persönlichkeiten wie Jones und des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump deutet auf eine kritische Verschiebung in der Handhabung von Inhalten und der Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit hin.
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