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Und wo ist BaFin?

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Da hat sich die Volksbank Düsseldorf Neuss wohl ein ganz besonderes Kapitel ausgesucht, um in die Schlagzeilen zu kommen – allerdings nicht gerade als leuchtendes Beispiel für seriöses Bankgeschäft. Im Mittelpunkt steht ein mutmaßlicher Finanzbetrug in Höhe von 100 Millionen Euro, der zu Lasten der französischen Modekette Kiabi ging. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt nun wegen Betrugs und Urkundenfälschung in besonders schwerem Fall. Natürlich bleiben die Details schön geheim, denn wer hier eigentlich gegen wen ermittelt, wollte Oberstaatsanwalt Hauke Lorenzen der Deutschen Presse-Agentur lieber nicht verraten. Spannung muss schließlich sein.

Die Geschichte begann vor etwa einem Jahr, als eine 39-jährige ehemalige Finanzverantwortliche der Modekette die beeindruckende Summe angeblich für eine „Geldanlage“ auf ein ausländisches Konto transferierte. Einfallsreich, wie sie war, landete das Geld bei einer Bank, die laut Medienberichten und dpa-Informationen nicht zufällig die Volksbank Düsseldorf Neuss sein soll. Als Kiabi im Juli auf das Vermögen zugreifen wollte, kam die große Überraschung: Das Geld war spurlos verschwunden. Offenbar floss es von der Volksbank in Richtung Türkei und verschwand dort weiter im internationalen Nirwana.

Vergangene Woche zeigte sich die Volksbank dann mit einer ebenso mysteriösen wie gewaltigen Forderung von 100 Millionen Euro konfrontiert. Von wem genau? Nun ja, das bleibt das süße Geheimnis der Bank – Bankgeheimnis sei Dank! Die Volksbank sieht sich als unschuldiges Opfer „betrügerischer Machenschaften“ und versichert, dass man keinesfalls zulassen werde, dass der „normale Geschäftsbetrieb“ gestört werde. Vorstandssprecher Rainer Mellis erklärte tapfer, dass Rückstellungen und Garantien für den Fortbestand der Bank gebildet wurden. Schließlich will man auch weiterhin in Ruhe weiterarbeiten – so als wäre nichts gewesen.

Klar ist nur eines: Ein Hauch von Abenteuer umweht die Volksbank, und wer weiß, vielleicht träumt der eine oder andere Bankmanager schon davon, bald selbst in einem Hollywood-Thriller über ausgeklügelte Finanzbetrügereien mitzuspielen. Bis dahin bleibt abzuwarten, ob die Bank ihre 100 Millionen wiederfindet oder die Spur sich endgültig in den Weiten der internationalen Finanzwelt verliert.

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