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Undurchschaubare Kredite auf Abruf

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Das niedrige Zinsniveau ist für Kontokorrentkredite oft unbekannt. Ausnahmen gibt es nicht viele. Oft berechnen solche Geldhäuser Bereitstellungsgebühren, falls ein Limit nicht ausgenutzt wird. Wie können Unternehmer und Privatkunden  Geld sparen?

In einem Einzelunternehmen wurden für zwei Großprojekte Betriebsmittel von mehreren Hunderttausend Euro benötigt. Das sollte nicht über den Kontokorrentkredit gestemmt werden. Hausbanken gewähren auch Sonderkredite zu flexiblen und günstigen Konditionen.

Trotz Niedrigzinsphase zahlen Einzelunternehmer und Arbeitnehmer mit höheren Einkünften  für ihre Kontokorrentkredite oft acht Prozent (oder mehr) per anno. In einer eigenen Linie sollten Strategien entwickelt werden, um die Kosten von Finanzierungen auch bei unterschiedlichen Laufzeiten niedrig zu halten. Ziel muss es prinzipiell sein Bereitstellungsgebühren zu vermeiden. Solche werden von vielen Geldhäusern und manchen Sparkassen über die hohen Kontokorrentzinsen hinaus geltend gemacht.

Banken begründen das mit dem Erfordernis das eingeräumte Limit permanent vorhalten zu müssen, um es kurzfristig auszahlen zu können. Dafür zahlen die Institute Zinsen an die Zentralbank. Gebühren werden in der Regel auf ein bis drei Prozent im Jahr für den nicht in Anspruch genommenen Teil der zugesagten Kreditlinie berechnet. Es kann sein, dass auf den Tag genau abgerechnet wird. Die Kontokorrentkreditlinien liegen zwischen 1.000 Euro und fünf Millionen Euro. Natürlich kann jeder Kunde im persönlichen Gespräch eine für seine individuellen Bedürfnisse angemessene Höhe seines Kontokorrentkredits erhalten und weitere Regelungen treffen.

Bank und Unternehmen sollten die Situation einschließlich Planung und Finanzierung bevorstehender Herausforderungen regelmäßig analysieren. Liquiditätsbedarf lässt sich so frühzeitig erkennen. Engpässe werden vermieden und von Finanzierungskonzepten begleitet. Bilanzplanungsmodelle können zeigen, wie sich Finanzierungsvarianten auf Liquidität und Kennzahlen auswirken. Ein Working-Capital-Management kann helfen, Kapital freizusetzen, das sonst im Umlaufvermögen gebunden wäre. Unternehmer und vermögende Privatkunden erkennen immer weniger den Sinn kurzfristige Liquiditätslücken mit Kontokorrentkrediten auszugleichen. Das Spiel der Entscheidungen kann nicht von Kunde A auf Kunde B übertragen werden. Die individuelle Analyse ist vorher gefragt.

Eine Liquiditätsplanung sollte Zahlungsein- und -ausgänge permanent verfolgen. Bei hohem Kapitalbedarf im Einkauf ist es schwer exakte Umsatzplanungen aufzustellen sowie Einnahmen und Ausgaben passgenau zu avisieren. Zahlungsströme sollten bewusst in der Waage gehalten werden. Dies entlastet den kurzfristigen Dispo und vermeidet für angespartes Kapital Strafzinsen bezahlen zu müssen. Das ist der nicht immer realisierbare Idealfall.  Mit dem Kontokorrentkredit für den kurzfristigen Bedarf rutschen Betroffene schnell in ungenehmigte Überziehungen – mit negativer Folge für ihr Rating – selbst wenn es sich nur um ein paar Tage und einen niedrigen Betrag handelt.  Das passiert oft mangels Finanzierungsplanung.

Finanzierungskonzepte sollten auch bei Privatkunden ganzheitlich geprüft werden, um teure Kredite durch günstige zu ersetzen. Diese Problematik ist bei vielen Praxisdarlehen von Ärzten zu erkennen. Vorzeitige Darlehenskündigungen sind prinzipiell nicht vorgesehen und rechtlich meist ausgeschlossen – sonst werden Vorfälligkeitsentschädigungen und ggf. Gebühren fällig.

Eine Umschuldung kann sich dennoch rechnen. Vom Bankkunden ist Eigeninitiative gefragt. Unternehmer mit guter Bonität können mit guten Argumenten und Druck die Konditionen verbessern. Alle Positionen der Belastungen müssen offengelegt werden.

Wenn die Kontokorrentlinie entlastet wird, führt das bei Unternehmen zu mehr Liquidität, und schont ihre Kreditlinie. Dazu gehören Forderungsmanagement mit professioneller Fakturierung und stringentem Mahnwesen mit dem Ziel niedrigerer Außenstände. Anzahlungen sind nicht in jeder Branche durchsetzbar und betreffen nur den Unternehmer. Seit der Finanzkrise sind Anzahlungen kein Tabu mehr. Unternehmer sollten diese fordern. Die Konkurrenz macht es meist nicht anders.

Factoring mit frühzeitigem Verkauf von Forderungen bringt  Liquidität in jedes Unternehmen. Besseres Rating und gute Konditionen bei Finanzierungen verbessern das Gesamtergebnis. Zahlungsfristen sollten bei Forderungen kürzer sein als bei Verbindlichkeiten. Das schafft Liquidität für das Konto. Darüber hinaus ist die Lagerhaltung zu optimieren. Rabatte sollten diese nicht bestimmen.

Dieses Bild ist mit dem Privatkunden abzurunden. Auch der kann regelmäßige Einkäufe steuern und nicht sofort erforderliche Investitionen mit dem Erfordernis von Kontokorrentkrediten zurückhalten – auch wenn es angeblich Sonderangebote sind!

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