Elektroautos können einer neuen Studie zufolge ein größeres Unfallrisiko für Fußgänger darstellen als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Die Auswertung von älteren Daten aus Großbritannien zeigt, dass Fußgänger doppelt so häufig von Elektro- oder Hybridfahrzeugen erfasst werden wie von Benzin- oder Dieselfahrzeugen.
Eine mögliche Ursache hierfür ist die geringere Geräuschentwicklung von Elektrofahrzeugen. Vor allem in städtischen Gebieten, wo Umgebungsgeräusche wie Verkehrslärm oder Baustellen dominieren, sind die leisen Elektroautos für Fußgänger schwerer wahrnehmbar. Dies erläutert das Forschungsteam im „Journal of Epidemiology & Community Health“.
Zusätzlich könnten die unterschiedlichen Fahrgewohnheiten und Beschleunigungsmuster von Elektrofahrzeugen eine Rolle spielen. Elektroautos bieten oft eine sofortige und gleichmäßige Beschleunigung, was zu unerwarteten Bewegungen im Straßenverkehr führen kann. Dies könnte ebenfalls das Unfallrisiko erhöhen.
Die Studie betont die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit. Dazu gehören beispielsweise akustische Warnsysteme für Elektrofahrzeuge, die speziell entwickelt wurden, um Fußgänger auf sich nähernde Fahrzeuge aufmerksam zu machen. Solche Systeme sind in der Europäischen Union seit Juli 2019 für neue Elektro- und Hybridfahrzeuge vorgeschrieben.
Insgesamt unterstreicht die Forschung die Bedeutung, das Bewusstsein für die spezifischen Risiken von Elektrofahrzeugen zu schärfen und entsprechende Sicherheitsstrategien zu entwickeln, um sowohl Fahrer als auch Fußgänger zu schützen.
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