Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Zweifel geäußert, dass die britische Regierung ein ernsthaftes Interesse an einer Einigung auf einen geregelten Brexit hat und London vor den Folgen gewarnt. „Natürlich läge es im Interesse Großbritanniens und aller Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, einen geregelten Austritt hinzubekommen“, sagte Merkel in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ und anderer europäischer Medien.
„Das setzt aber voraus, dass beide Seiten das wollen.“ Nach Meinung der Kanzlerin interessierten die Briten vor allem ihre eigenen Wünsche und nicht die der verbleibenden EU-Staaten.
Wenn die Regierung des konservativen Premierministers Boris Johnson ihre Beziehungen zur EU selbst definieren wolle, müsse sie „auch mit den Folgen leben“, sagte Merkel. Das könne auch eine „weniger eng verflochtenen Wirtschaft“ bedeuten. Sollte das Vereinigte Königreich bei Umwelt, Arbeitsmarkt und Sozialstandards keine vergleichbaren Standards haben wollen, dann würden die Beziehungen weniger intensiv sein.
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