Unicredit

Published On: Dienstag, 24.09.2024By

Der Kauf zusätzlicher Anteile an der Commerzbank durch die italienische Großbank Unicredit hat breite und kontroverse Reaktionen hervorgerufen. Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich während seines Aufenthalts in New York kritisch und betonte, dass „unfreundliche Übernahmen und feindliche Attacken“ nicht im Sinne einer stabilen und gesunden Bankenlandschaft seien. Solche Schritte würden das Vertrauen in die Branche untergraben und könnten langfristig schädlich für das deutsche Finanzsystem sein.

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz schloss sich dieser Kritik an und warnte eindringlich vor den Folgen für den deutschen Bankenmarkt. „Deutschland droht, eine weitere international wettbewerbsfähige und kapitalmarktorientierte Bank zu verlieren“, so Merz. Er hob hervor, dass die Commerzbank als zentrale Säule der deutschen Wirtschaft eine wichtige Rolle spiele, insbesondere für mittelständische Unternehmen, und eine Übernahme durch ausländische Investoren langfristige Risiken berge.

Auch die Gewerkschaft Verdi meldete sich mit scharfen Worten zu Wort. Sie bezeichnete den Schritt der Unicredit als „aggressiv und völlig unangemessen“. Die Übernahme weiterer Anteile an der Commerzbank durch die italienische Bank sei nicht im Interesse der Beschäftigten und werfe Bedenken hinsichtlich der Arbeitsplatzsicherheit und des sozialen Friedens im Unternehmen auf.

Unicredit, die bereits im Jahr 2005 durch die Übernahme der HypoVereinsbank auf dem deutschen Markt Fuß gefasst hat, sicherte sich nun durch Finanzinstrumente den Zugriff auf weitere 11,5 Prozent der Commerzbank-Anteile. Damit hält die italienische Großbank mittlerweile rund 21 Prozent der Aktien. Der Bund, der seit der Finanzkrise einen signifikanten Anteil an der Commerzbank besitzt, hält noch etwa 12 Prozent und hat sich bisher gegen den Verkauf weiterer Anteile ausgesprochen. Diese Entwicklung verstärkt die Spekulationen um eine mögliche vollständige Übernahme der Commerzbank und sorgt weiterhin für hitzige Diskussionen in Politik und Wirtschaft.

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